ich widme dieses Gedicht Herrn Obadele zu seinem Geburtstag und zu seinem baldigen Auszug aus meinem Haus, denn der knorke, kommende Nachwuchs braucht Platz. Ich wollte es zuerst nur ihm zeigen, doch wäre es schade, wenn man dieses Werk der Brettgemeinde vorenthalten würde.
Ein Gedicht für Obadele
Warm war es im Sommer,
der Wind bläßt stark und schief.
Als Herr Obadele in der Wüste schlief,
wollte nun er redlicher werden.
Denn in der Wüste gibt es kaum,
eine Kirche, so ein Pech,
der Obadele wollte ganz schnell wech,
und eine redliche Familie bau'n.
So kam er vom Kontinente Afrika,
und wurde redlicher, als er es vorher war,
lernte unsere Sprache, gut,
und heiraten, er auch dies tut.
So lebt er nun im Deutschen Lande,
spricht Deutsch und besucht täglich Gott's Haus,
hat nun ein Weib und eine Bleibe,
bleibt niemals später bis 6 Uhr drauß'.
Grad' wohnt er noch bei mir als Mieter,
schnüffelt nie am Pattex-Leim,
Obadele, ein redlicher Mann,
Ein Mann der auch gut zücht'gen kann.
Bald, mein Freund, musst du aber gehen,
denn bald wirst du die Kinder sehen,
deine Bleibe wird viel zu klein,
und laut wird es, owei owei!
Doch sei unbesorgt, Herr Obadele,
wenn ich dir zum Abschied etwas gebe,
etwas vom Herzen, was denn sonst?
und zwar für dich, wen du in dein Heim ankommst.
Ein Fläschchen Weihwasser von mei'm Herrn Papa.
Für die Taufe deiner Kinder,
schenk' ich dir die Flasche,
sicher verwahrt,
zwischen meiner Eltern Asche.
Mein kostbarstes Stück,
aus meiner Sammlung,
verwahre auch du Sie gut,
genauso wie unsere Freundschaft,
in dein Herz.
Für Herrn Obadele, einen Freund. Ich hoffe doch, dass Sie nicht in eine üble Gegend ziehen.
Sich an schöne Momente erinnernd,
Torsten Krause
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