leider konnte ich mich gestern nicht bei Ihnen melden, um von weiteren Heldentaten zu berichten. Dies möchte ich nun nachholen.
Nachdem wir am frühen Morgen, sozusagen zum aufwärmen, noch einmal auf Delphinjagd gingen, ging es nach dem Mittagessen erstmals auf Waljagd. Zuerst spürten wir eine Gruppe von vier Walen auf, die wir unter Beschuss nahmen. Wie schon bei der Delphinjagd, war auch diesmal wieder Thorhelm derjenige, der den meisten Bestien, nämlich drei an der Zahl, den Garaus machte. Sein Bruder Olaf konnten einen Wal erlegen, während ich leider leer ausging.
Auf der Rückfahrt entdeckten wir ein Waljunges, welches abermals Thorhelm zur Strecke brachte. Die blutrünstige Walmutter wollte sich ob dieser Tat an uns rächen und drohte das Walfangschiff zu versenken. Das teuflische Vieh tauchte unter und kam, als käme es aus der Hölle empor, wie ein Torpedo in Richtung Schiff nach oben geschossen. Thorhelm und ich wurden ins Meer geschleudert, dem HERRn sei Dank nicht ohne meine Harpune. Obwohl ich nicht schwimmen kann, versank ich nicht im Meer, bat ich doch den HERRn darum, mich nicht ersaufen zu lassen. Wie schon so oft in meinem Leben, tat der HERR worum ich ihn bat.
Nachdem Olaf und Thorhelm zuvor erfolgreich waren, schlug nun endlich meine Stunde. Zu Wasser nahm ich den Kampf mit der Bestie auf und konnte sie mit Hilfe des HERRn bezwingen. Der knorke Olaf hat dieses heroische Ereignis auf einer Photographie festgehalten.
![Bild](http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/yxlgonei73.jpg)
Ein Kampf auf Leben und Tod im vom Blut rotgefärbten Meer
Werte Herren, selten in meinem Leben habe ich mich besser gefühlt, brachte ich doch nicht nur eine dieser Meeresbestien zur Strecke, sondern rettete auch Thorhelm, der unbewaffnet ins Meer fiel, vor dem sicheren Tod. Ich spiele mich nun mit dem Gedanken, meine beiden Bauernhöfe an meinen Sohn Gabriel zu übergeben, um meine Freizeit dem Walfang widmen zu können. Dem HERRn zu dienen und Wale zu töten - kann es auf Erden noch etwas Schöneres geben? Allerdings ist mein Sohn noch recht jung und unerfahren und bislang auch noch nicht verheiratet. Sapperlot, ich werde wohl noch einige Jahre meinen Bauernhof bewirtschaften müssen, bevor ich dauerhaft in Norwegen das Werk des HERRn verrichten kann.
Ohne jeden Zweifel ein Held,
Martin Berger