Traum über jugendliche Verbrecher

[Benedict XVII]

Liebe Gemeinde,

vergangene Nacht hatte ich einen furchtbaren Traum.
Ich träumte davon, von einer Horde Jugendlicher überfallen, zusammengeschlagen und ausgeraubt zu werden; auch mein Rohrstock konnte mir gegen die Überzahl der drogenvernebelten Unholde nicht helfen.
Ein furchtbares, real wirkendes Erlebnis.
GOTT, der HERR, lies mir ein Zeichen kommenden Unheils zukommen.
Unmittelbar nach dem Aufwachen habe ich meine Erinnerungen an den Traum dokumentiert, Zeichnungen der Straftäter angefertigt und diesen Bericht als Aussage über meine Erlebnisse nebst Strafanzeige an die Polizei weitergeleitet.
Ich hoffe, daß die Unholde gefasst und einer gerechten Strafe zugeführt werden.

Benedict XVII

[Herbert Schotter]

Werter Herr Benedict XVII,

Wie Recht Sie doch haben! Ich hoffe, die Knaben werden bald gefasst!

Herbert Schotter

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Benedict,
wie furchtbar!
Könnten Sie die Phantomzeichnungen der Strolche nicht auch im Zwischennetz veröffentlichen? Dann könnten sich alle redlichen Christen löblichst an der knorken Hexenjagd beteiligen.
Überwachungskameras an allen öffentlichen Plätzen aufstellend,
Schnabel

[SvenSteiner]

Werter Herr Benedict,

hat Sie die Polizei ausgelacht? Etwas anderes kann ich mir gar nicht vorstellen. Was sollen die Jugendlichen denn bitte verbrochen haben, damit man sie anzeigen kann?
Was denken Sie würden Sie sagen, wenn Sie verhaftet werden, weil jemand geträumt hat, dass Sie ihn ausrauben? Lächerlich.

Es grüßt,
Sven

[Martin Berger]

Bub Steiner,

der werte Herr Benedict XVII. ist, im Gegensatz zu Ihnen, ein äußerst redlicher Christ. Es ist offensichtlich so, daß er vom HERRn höchstselbst auserwählt wurde, um diesen prophetischen Traum zu träumen. Es wäre geradezu ein Verbrechen gewesen, hätte Herr Benedict die Jugendlichen nicht angezeigt, obwohl er vom HÖCHSTEN gewarnt wurde.

Es gibt zu bedenken,
Martin Berger

[SvenSteiner]

Werter Herr Berger,

mir ging es nicht darum, ob diese Jugendlichen schuldig waren oder nicht. Mir ging es darum, wie Herr Benedict dies der Polizei vermitteln will. Wie Sie wissen, richtet sich die Polizei nicht nach der Bibel sondern nach unserem Rechtssystem und das kommt eben ohne Gott aus.

Es grüßt,
Sven

[Benedict XVII]

Bub Steiner,

da machen Sie sich mal keine Sorgen.
Der Polizist meines Dorfes, Kriminalobermeister Sulzburger, ist ein gläubiger Mensch und ein guter Christ.
Er hat meine Anzeige umgehend aufgenommen und die Suche nach den Jugendlichen eingeleitet.

Nach einem töften Verhör werden diese sicherlich gestehen und redlichst bestraft werden.

Gut gelaunt

Benedict XVII

[D Carwin]

Werter Herr Benedict,

fürwahr drohte Ihnen ein grauenvolles Ereignis, vor welchem der HERR persönlich Sie warnte.
Auch ich wäre an knorken Zeichnungen der bescheuerten Buben interessiert, um beim Überführen dieser zu helfen.

Den Schlagarm dehnend,
Herrn Carwin

[Fynx]

Werter Herr Benedict,

Wie wollen sie irgendwelche Täter anzeigen wenn es nur ein Traum war?
Denn wenn es nur ein Traum war ist das nicht wirklich passiert.

Fragend,
Fynx


Anrede angepaßt durch Martin Berger

[SvenSteiner]

Werter Herr Fynx,

genau das war auch meine Frage.

Werter Herr Benedict,

dann wird Ihr Dorfpolizist aber Probleme mit dem Gesetz bekommen. Lesen Sie es selbst im Strafgesetzbuch nach, dort werden Sie nichts finden über eine Situation wie die Ihre.

Es grüßt,
Sven

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte naive Jugendliche,
wollen Sie etwa erst warten, bis jene Straftäter ihre Verbrechen vollendet haben?
Soll der Brunnen erst gesichert werden, nachdem das Kind hineinfiel?
Über dieses Unmaß an Dummheit entsetzt,
Schnabel

[Fynx]

Werte naive Jugendliche,
wollen Sie etwa erst warten, bis jene Straftäter ihre Verbrechen vollendet haben?
Soll der Brunnen erst gesichert werden, nachdem das Kind hineinfiel?
Über dieses Unmaß an Dummheit entsetzt,
Schnabel

Woher sollte Herr Benedict wissen ob das wirklich so ist?
Er hatte nur ein Alptraum und mehr nicht.

Erklärend,
Fynx


Anrede angepaßt durch Martin Berger

[Benedict XVII]

Liebe Gemeinde,

ich übergringe eine gute Nachricht.
Der erste der jugendlichen Unholde konnte gefasst werden. Der Jugendliche wurde verhaftet, als er sich gerade in einem unlöblichen Geschäft ein Mörderspiel kaufen wollte. Nach einem kurzen Verhör des Verbrechers mit Kriminalobermeister Sulzburger, mir und meinem Rohrstock lag ein unterschriebenes Geständnis vor.
Einer Bestrafung steht nun nichts mehr im Wege.
Vermutlich konnte hiermit ein Amoklauf verhindert werden.
Die weiteren Jugendlichen sind weiterhin zur Verhaftung ausgeschrieben.

Nach Rücksprache mit Kriminalobermeister Sulzburger darf ich die Zeichnungen der Unholde an dieser Stelle leider nicht veröffentlichen, da dies der Fahndung im Wege stehe würde.

Die Gemeinde informierend

Benedict XVII

[Martin Berger]

Woher sollte Herr Benedict wissen ob das wirklich so ist?
Er hatte nur ein Alptraum und mehr nicht.

Büblein Finks,

Sie wissen offensichtlich nicht, daß weit mehr als 99,7% aller Jugendlichen kriminell sind. Selbst wenn der Traum von Herrn Benedict kein prophetischer Traum, sondern bloß ein Alptraum gewesen wäre, würde die Polizei keineswegs nach Unschuldigen suchen, da, wie eben erwähnt, beinahe alle Jugendlichen kriminell sind. Die Ergreifung eines Jugendlichen, der sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, wäre in der heutigen Zeit, im Gegensatz zu früher, eine Seltenheit.

Auch stellt sich die Frage, warum der HERR unserem geschätzten Herrn Benedict Alpträume schicken sollte, die keinerlei Bedeutung haben. Wozu sollte das gut sein?

Kopfschüttelnd,
Martin Berger


Post Scriptum:

Werter Herr Benedict,

es freut mich sehr, daß einer der Lumpen durch Ihre nächtliche Eingebung verhaftet werden konnte. Ich bete dafür, daß die knorke Polizei auch die restliche Bande einfängt.

Es jubelt,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Halleluja Herr Benedict,
ich bin überzeugt, wenn Sie bei jedem Verhör anwesend wären, gäbe es keinerlei Probleme mit der Wahrheitsfindung mehr.
Von kriminellen Falschparkern bis zu Kapitalverbrechen wie Hexerei. Unter Ihrer peinlichen Befragung gesteht jeder Strolch.
Ventilierend,
Schnabel