Wurfbibeln - Sinnvolle Züchtigung oder pure Verschwendung

[DerGymnasiast]

Werte Gemeinde,

oft wird auf diesem töften Brett von der Züchtigung durch Wurfbibeln berichtet.
Das Schwingen eines gut polierten Rohrstockes hat meine volle Unterstützung, doch der Gebrau von Wurfbibeln macht mich stutzig.
Ist es nicht eine Verschwendung, die heiligen Worte des HERRn nach Ungläubigen oder Jugendlichen zu schmeissen?
Natürlich fügen diese Schmerzen zu, aber tun das nicht auch normale Bücher?
Es ist die Pflicht eines jeden Christen, das Wort Gottes in der Welt zu verbreiten, doch nicht indem man Leuten als Strafe die Bibel an den Kopf wirft und sie diese sowieso nicht lesen werden.
Auch ist es doch sehr kostspielig, da die geworfenen Bibeln auch Schaden nehmen könnten und somit ersetzt oder repariert werden müssen.

Um Rat der Gemeinde bittend,
DerGymnasiast

[Wilhelm Spiesser]

Herr Hauptschüler,
Bibeln sind kein Gebräu! Der Zweck einer Wurfbibel: Ist die Wurfbibel gegen den Kopf eines unredlichem Satanisten geflogen wird die Bibel zu Boden fallen. Der Satanist wird dies bemerken, die die Heilige Schrift aufschlagen, darin lesen und bekehrt werden. Halleluja!
Jubilierend,
W. Spiesser

[Konrad Juckreiz]

Herr Gymnasiast,

es stimmt zwar, daß schon so manche Wurfbibel aus dem Einsatz nicht mehr zurückkam, doch selbst wenn man sich hernach eine Neue kaufen muß, so trägt dies wenigstens dazu bei, daß die Bibel auch das meistgedruckte und meistverkaufte Buch der Welt bleibt.

Wirtschaftlich denkend,

[Ignaz Gumpert]

Werter Herr Schüler,
da kann ich Herrn Spießer nur zustimmen!
Zudem, eine gut gebundene, aus einer Hand eines geschulten Wurfbibelwerfers geschmissene, Bibel wird nur unter diabolischen Bedingungen Schaden nehmen.
Beachten Sie also beim nächsten Bibelkauf im ortsansässigen Buchhandel: Wer billig kauft, kauft zweimal; wie mein Vater immer zu sagen pflegte.
Was wollen Sie einem Sünder denn anderes an den Kopf werfen, wenn nicht die Bibel?
Perverse Magazine? Die Apothekenrundschau? Ein Kochbuch? Einen Pseudo-Atlas? Quacksalber-Zeitschriften? Unredliche Komik-Hefte?
Wenn der Beworfene nicht des Lesens mächtig ist, ist es die Pflicht jedes frommen Christen dem Ungläubigen aus der Bibel vorzulesen.
Auch ist es nicht Sinn der Sache, dem Fehlgeleiteten Schmerzen zuzufügen, sondern ihn zu bekehren.

Belehrend
Ignaz Gumpert

[Nathan Freundt]

Werter Gymnasiast,

auch mir ist der Einsatz von Wurfbibeln viel zu teuer und das Risiko, meine Wurfbibel nicht zurückzubekommen ist mir einfach viel zu groß.
Wurfbibeln sind schließlich nicht gerade günstig!

Daher lasse ich von meiner Frau und meinen Kindern stattdessen immer Bibelzitate auf ein Blatt Papier schreiben und umwickele mit diesen Blättern praktische Wurfsteine, die ohnehin überall kostenlos zu finden sind. Meist reicht bereits die Rückseite von Werbepost aus, sodass man auch beim Papierkaufen viel Geld sparen kann. Für dieses Atheistengeschmeiß reicht das völlig aus.
Die Kugelschreiber besorge ich mir immer von Werbeständen, wo diese von Parteien und ähnlich dubiosen Gruppen gratis verteilt werden.

Die Wirkung ist nach meiner Erfahrung sogar noch effektiver, als die von Wurfbibeln und vor allem hat man dabei gespart.
Das Ersparte könnte man selbstverständlich beim nächsten Kirchenbesuch in den Klingelbeutel legen. Dieses kann ich anderen nur empfehlen und wenn es uns finanziell nicht so schlecht ginge, würde ich das sicherlich auch mal in Erwägung ziehen.

Sparend
Nathan Freundt

[Friedolin M]

Werter Herr Freundt,
Zwar ist die Idee zu sparen und das Geld zu spenden löblich, jedoch würde ich bezweifeln, dass vollgeschriebene Zettel diesselbe läuternde Wirkung erzielen könnten wie eine heilige Bibel. Zum Glück gibt es in meinem und den umligenden Dörfern keine so verkommenen Ketzer, dass es nicht ausreichen würde, ihnen die Biebel mehrfach komplett vorzulesen, um sie auf den rechten Pfad zu führen.
Einwendend,
Maier

[DerGymnasiast]

Werte Herren,

vielen Dank für die schnellen Antworten.
Ich machte gestern bereits Gebrauch von meiner Wurfbibel, um die rauchende Jugend meines Dorfes zu züchtigen.
Ich warf die Bibel mit aller Kraft und traf den Unhold auch am Kopf, doch statt das Buch zu lesen spuckte er darauf und suchte das Weite!
In Zukunft werde ich nurnoch Gebrauch vom Rohrstock machen, für so etwas sind mir die Worte des HERRn doch zu schade.
Da ich mich, mit meinen Mitte 20, in körperlich guter Verfassung befinde, werde ich dir Übeltäter in Zulunft einfach verfolgen und diese mit dem guten alten Rohrstock züchtigen.

Fest entschlossen,
DerGymnasiast

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Schüler,
welche Art von Stacheldraht verwendeten Sie für Ihre töfte Wurfbibel? Trug der Knabbub einen Helm?
Ich verwende stets knorken Natodraht!
Beratend,
Schnabel

[DerGymnasiast]

Herr von Schnabel,

ich verzichte vollends auf den Gebrauch von Stacheldraht. Es sollen ja keine ernsten Verletzungen enstehen!
Kaum vorzustellen, was passierten würde, würde man jemanden mit solch einem Geschoss am Hals treffen würde!

Und ja, er trug einen Helm, da sie auf einem meiner liebsten Wanderwege ihre Nikotinstangen konsumierten und auf diesem stets mit ihren Gelände-Fahrrädern(unredl. Mountain Bikes) unterwegs sind.

Entsetzt,
DerGymnasiast

[Franz-Joseph von Schnabel]

Herr Schüler,
Sie können selbstverständlich auch mit wolligen Wattebäuschchen werfen. Der knorke Züchtigungseffekt hält sich hierbei jedoch in engen Grenzen
Hinweisend,
Schnabel

[DerGymnasiast]

Verehrter Herr von Schnabel,

ich danke Ihnen, ich kleiner Scherz hat mich zu dieser späten Stunde noch einmal herzlich lachen lassen.
Aber im Ernst, der Effekt, der beim Bewerfen von Jugendlichen mit Wattebäuschen ensteht, ist für diese bestimmt nicht wirklich einprägend.
Trotzdem rate ich dringenst vom Gebrauch Ihrer Idee ab!
Man könnte jemanden das Auge austechen oder gar die Hauptschlagader aufreissen!
Am besten ist es doch, wenn man eine normale Bibel als Wurfgeschoss nimmt, denn sofern der Einband hart genug ist, schmerzt die Züchtigung, fügt aber keinen ernsthaften Schaden zu.

Den Duft des Regens geniessend,
DerGymnasiast

[Sören Korschio]

Man könnte jemanden das Auge austechen oder gar die Hauptschlagader aufreissen!

Grüß Gott Herr Schüler!

Das halte ich für sehr unrealistisch. Warum sollte der HERR die Bibel zur Halsschlagader lenken? Denken Sie nicht, dass es Jesus lieber ist, einen frisch bekehrten Christen auf der Erde wandeln zu sehen, als einen weiteren Sünder in den Schwefelsee zu werfen?

Lachend,
Sören Korschio