Alle Jahre wieder (Neufassung)

[Martin Berger]

Alle Jahre wieder
kommt der Vater g'schwind,
um mit dem Stock zu retten
das dumme, sünd'ge Kind.

Treibt mit Rut' und Rohrstock
dem Knaben die Dummheit aus,
und christlicher Friede
kehrt sogleich ein ins Haus.

Ein Vater steht stets zur Seite,
in einem christlich' Land,
damit er den Knaben leite
mit der strengen Hand.


Von anderen töften Werken inspiriert,
Martin Berger

[Erick Lenhaus]

Geschätzter Herr Berger,

ich war schon immer ein Ventilator Ihrer Dichtkunst. Sie bewiesen einmal mehr, warum.

Sie bewundernd,
Erick Lenhaus

[Kurt Dimmler]

Werter Herr Berger,

Sie haben mir soeben Tränen in die Augen befördert. Erlauben Sie, dass ich dieses töfte Weihnachtslied ausdrucke, um es an Heiligabend mit meiner Familie zu singen?

Weinend,

Kurt Dimmler

[Martin Berger]

Herr Dimmler,

selbstverständlich erlaube ich Ihnen, meine Fassung dieses Liedes zu singen. Um selbige Erlaubnis fragten mich auch schon die redlichen Christen des 200-Seelen-Dorfes, in dem ich wohne. Die Nachfrage nach einer gedruckten Version war dermaßen groß, daß ich mehrmals Kopierpapier nachkaufen mußte. Auch der werte Herr Pfarrer unserer Gemeinde war so begeistert von diesem Lied, daß es zukünftig zu Weihnachten in der Kirche gesungen werden wird. Auch die Neufassungen der Herren Laugenkraut und Lenhaus wurden bejubelt.

Höchst erfreut,
Martin Berger

[Adalbert Jauchdorf]

Werter Herr Berger,

der hiesige Pfarrer sprach davon, dass eine neue Version des Gotteslobs erscheinen soll.
Ich hoffe, dass Sie darin aufgenommen werden, denn Sie sind ein Meister der christlichen Dichtkunst.

Herrn Bergers Dichtkunst ventilierend,
A. Jauchdorf

[Lothar_Schulz]

Halleluja, welch eine erfrischende Dichtkunst!
Gerne würde ich von mir selbst sagen, derart kreativ zu sein!
Sich das mitsingen nicht verkneifen könnend,
L.Schulz

[Der Einsiedler]

Potztausend Herr Berger,

ein wundervolles Werk der Dichtkunst ist da Ihrer Feder entsprungen.

Vor Rührung Sturzbäche an Tränen vergießend

Karl-Heinz Mörz

[Keuscher Knabe]

Werter Herr Berger,
die von ihnen verfassten Zeilen haben mir soeben den trostlosen Tag verschönert. Ich komme nicht umhin, ihnen für dieses Stück Musikgeschichte zu danken.

Tränen aus dem Gesicht wichend,
Keuscher Knabe

[Herr_Friedrich]

Lieber Herr Berger,

bitte erlauben Sie mir einige Anmerkungen, welche dazu dienen sollen, Ihrem Werk die höchste Vollendung zu geben. Ich bin nämlich in meiner kargen Freizeit der Sänger in einer Gruppe, die christliche Felsmusik macht. Wer je den Gottesdienst in unserer Gemeinde besuchte, hat uns sicher schon singen gehört. Wir möchten Ihr Werk gern vertonen, wofür es günstig wäre, die Verse etwas zu glätten.

Alle Jahre wieder
kommt der Vater g'schwind,
um mit dem Stock zu retten
das dumme, sünd'ge Kind.

"dumme" stört etwas den Rhythmus. Außerdem ist es unnötig: Sündige Kinder sind naturgemäß dumm.

Treibt mit Rut' und Rohrstock
dem Knaben die Dummheit aus,
und christlicher Friede
kehrt sogleich ein ins Haus.

"kehrt ein in das Haus" wäre noch schöner.

Ein Vater steht stets zur Seite,
in einem christlich' Land,
damit er den Knaben leite
mit der strengen Hand.

Der Wegfall von "stets" würde die erste Zeile verbessern. Die vierte Zeile braucht eine Silbe mehr, etwa "mit seiner strengen Hand".

Melodien auf der Ukulele für den Auftritt in der Grundschule einübend,

F.

[Hans Birne]

Werter Herr Friedrich,
Was fällt ihnen ein?
Sie haben an diesem knorken Lied etwas auszusetzen?

Kopfschüttelnd,
Hans Birne

[Martin Berger]

Herr Friedrich,

der HERR höchstselbst inspirierte mich dabei; im Grunde schrieb ER den Text selbst! Jedes veränderte Satzzeichen, jeder veränderte Buchstabe oder gar der Austausch ganzer Wörter wäre reinste Blasphemie!

Anmerkend,
Martin Berger

[Herr_Friedrich]

Liebwerter Herr Berger,

warum haben Sie denn nicht gleich gesagt, dass Ihre Verse eine direkte Offenbarung des HERRn sind? Sicher enthalten sie einen tieferen Sinn, der sich erst nach langem Studium enthüllt und die Unregelmäßigkeiten in der Metrik enthalten ein tiefes Geheimnis.

Halleluja!

Ihr

F.