Werter Herr Dr. Drechsler,Dr. Waldemar Drechsler hat geschrieben:Weil Sie es sind, hege ich den selbstlosen Gedanken, Ihnen gar einen grosszügigen Mengenrabatt bei der Bestellung von mindestens zehn Knechten zu bewilligen, Sackerlot.
an den Erwerb von 10 Sklaven habe ich zwar nicht gedacht, aber ein derartig gutes Angebot von Ihnen abzulehnen, wäre wohl überaus unchristlich. Betrachten Sie also das Geschäft als besiegelt. Sorgen Sie bitte dafür, daß die Sklaven schnellmöglich angeliefert und mir die Besitzurkunden ausgestellt werden. Barzahlung bei Ablieferung der Ware ist Ihnen hoffentlich recht.
Wenngleich mir ein Käfig, wie ihn Herr Kirsch vorgeschlagen hat, etwas zu groß erscheint, erwäge ich doch einen solchen Ankauf. Dieser soll meine Arbeitskräfte jedoch nur bei Nacht am Ausbruch hindern. Doch am Tage, wenn sie auf den Feldern arbeiten, sollten sie auch nicht plötzlich auf und davon sein. Da ich auch nicht mehr der Jüngste bin, wäre es mir unmöglich, einem entfliehenden Sklaven nachzulaufen. Um meine Schanzen, im Falle einer Flucht, auszugleichen, wären Ketten wohl ein gutes Mittel.Dr. Waldemar Drechsler hat geschrieben:Ketten haben sich nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Sklavenhandelssektor als obsolet erwiesen, wir setzen auf grosse Käfige, wie man sie aus der Geflügelhaltung kennt.
Werter Herr Kirsch,Gunnar Kirsch hat geschrieben:Werter Herr Berger,
falls Sie so große Käfige verwenden wollen, hätte ich da etwas für Sie. Meine alten Manegenkäfige für Raubkatzen benötige ich nicht mehr, da ich ja ob der Tierschutzbehörde keine Tiere mehr zur Schau stellen darf.
ich danke Ihnen für das Angebot. Ich werde gerne darauf zurückkommen.
Werter Herr Gruber,Walter Gruber senior hat geschrieben:Sehr geehrte Herren,
mit einiger Verwunderung - um nicht zu sagen mit Unglauben - las ich die Berichte von Herrn Dr. Drechsler und Herrn Berger über jahrzehntelange Haltung von Sklaven oder Leibeigenen, welche offenbar sogar teilweise angekettet und in Käfigen gehalten wurden. Da die Wahrheitsliebe und Kompromisslosigkeit dieser beiden verdienstvollen Männer für mich außer Zweifel stehen, kam ich zu dem Schluss, dass die Behörden im Westen Österreichs besonders streng gegen Unternehmer vorgehen, welche sich selbst der Armen annehmen, während sie im Osten Österreichs und Deutschland wohl toleranter sind.
es hat schon seinen Grund, warum Österreich, was das Wirtschaftswachstum betrifft, beinahe das Schlußlicht in der EU bildet. Unternehmer/Arbeitgeber werden mit Auflegen sekkiert, mit unnötigen Steuern belegt und müssen dem Arbeitnehmer gar Rechte einräumen. Unter diesen Umständen ist es freilich kein Wunder, daß man selbst in Entwicklungsländern über Österreich lacht. Sogar aus Äthiopien und Eritrea kamen bereits Anfragen von Wirtschaftsexperten, ob sie irgendwie helfen können (was bisher dummerweise abgelehnt wurde).
Der Ausweg aus diesem wirtschaftlichem Dilemma ist die Sklavenhaltung. Schließlich wird man dadurch nicht zum Arbeitgeber der Arbeiter, sondern zu deren Eigentümer. Lohn- bzw. Lohnnebenkosten fallen also gänzlich weg, weswegen löblicherweise der Gewinn steigt. So schmerzen die Steuern, die manchmal kaum zu vermeiden sind, nicht mehr ganz so sehr.
Erfreut über den baldigen Erwerb von neuen Arbeitern,
Martin Berger
Post Scriptum:
Der Erwerb der Sklaven ist, so hoffe ich, von der Steuer absetzbar.