Schandtat eines Freundes! Bitte um Rat und Hilfe!

[Besener]

Werte Gemeinde, seit einiger Zeit besuche ich nun schon dieses wahrlich redliche Plauderbrett und konnte bereits einige Ratschläge hieraus entnehmen. Doch benötige ich nun Hilfe und Rat von dieser Gemeinde für einen guten Freund der eine große Schandtat begangen hat, bei welcher er wahrscheinlich vom Teufel selbst besessen war!

Wie in jedem Jahr wird bei uns im Städtchen das Kirchweihfest von zahlreichen Menschen gefeiert. Natürlich gibt es auf einem solchen Fest immer wieder Besucher welche nicht an den einen wahren Herren glauben oder nicht einmal der örtlichen Kirchengemeinde angehören. Diese Leute gehören nicht auf dieses Fest! Sie nutzen es nur um sich mit Unmengen an Alkohol zu betrinken. Wahrscheinlich hat keiner von ihnen jemals überhaupt einen Blick in die Bibel geworfen. Zwecks Bestrafung dieses Abschaums habe ich mich mit einigen Freunden, allesamt redliche Christen, auf den Weg zusammen mit einem Rohrstock und einem Kelch voller Weihwasser gemacht. Doch dann geschah es.
Einer unser Gruppe, der auch als Ministrant tätig war und wie ich bis zum diesem Zeitpunkt annahm, der gläubigste und redlichste von unserer Gruppe war, wurde vom Teufel besessen und begann seinen Geist mit großen Mengen an Alkohol zu vergiften. Aber dies sollte noch nicht seine schlimmste Schandtat sein. Zur zwölften Stunde geschah es. Ich wage es kaum dies hier nieder zu schreiben. Er urinierte gegen den Turm unserer Kirche. Wir straften ihn durch den Rohrstock und reinigten seinen vergifteten Körper mit dem Weihwasser. Doch sind wir allesamt der Überzeugung dass dies als Bestrafung nicht ausreicht.

Deshalb wende ich mich an die Gemeinde dieses Plauderbrettes, mit der Bitte um Rat bei der Suche nach einer Heilung für seinen verwirrten Geist und zur Suche nach einer Bestrafung für seine Schandtat.

Auf Rat hoffend,

Ludwig Besener

[Heinar Laugenkraut]

Werter Herr Besener!

Beginnend bleibt mir nur anzumerken, dass Sie als redliche Christen davon Abstand nehmen sollten, gleiches mit gleichem zu belangen. Sie haben nichts derartiges suggeriert, das ist mir klar und ich denke auch nicht, dass Sie vor hatten an die Eingangstür des Ethanol-Sünders zu urinieren. Dennoch verspürte ich einen inneren Drang, Sie darüber in Kenntnis zu setzen.

Sollte Ihr damals so redliches Gemeindemitglied allerdings ernsthaft alkoholabhängig sein, dann gibt es die Möglichkeit, ihm diese Sucht erfolgreich auszutreiben. Es existieren hierfür viele wirksame Methoden. Ein Verwandter meinerseits wurde durch regelmäßige 2 stündige Exorzismen, die jedes zweite Wochenende im Beisein der Familie über die Bühne gingen, geheilt. Die ersten 7 Behandlungen brachten nur mäßigen Erfolg. Nach der zweiten Runde war er aber geheilt. Dass sich der arme Kropf kurz darauf im Stall, unter den entsetzten Blicken seiner Kühe und Kälber erhängen musste, hat nichts mit den Behandlungsmethoden zu tun.

Eine erfolgreiche Heilung versprechend,
Laugenkraut