Selbstanzeige

[servus christi]

Im Zorn über die Feinde Christi habe ich mich selbst und, noch sündhafter, die vom Herrn befohlene Nächstenliebe vergessen.
Ich habe mich von Satan zu Äusserungen hinreissen lassen, die mir hier eine Verwarnung beschert haben.
Ich bekenne mich des Jähzornes schuldig, bitte jedoch um Verständnis, da ich meine Wut ausschliesslich auf Sündermenschen gerichtet habe.
Ich bete zum Herrn um Vergebung und dass er mir Mässigung eingeben möge.

Demütig bereuend,

D. Schmidbauer

[L. Ziffer]

Sehr geehrter Herr Schmidbauer,
wie bereits von Herrn Kerlinger in einem anderen Faden bemerkt, sind hier wohl ob Ihres jugendlichen Alters die Gäule mit Ihnen durchgegangen. Es ist ja auch nicht so, dass Ihr Zorn unbegründet wäre. Von dummen Jugendlichen können wir alle hier ein Liedchen singen. Ein sehr langes Liedchen. Da Sie aber trotz Ihres geringen Alters nicht nur ein überzeugter Christenmensch, sondern dazu noch ein Mensch mit Artikulations- und Rechtschreibkenntnissen sind, sind Sie uns natürlich herzlich willkommen. Zügeln Sie sich zukünftig ein wenig und alles ist gut.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen,
L. Ziffer

[Der Einsiedler]

Werter Herr Schmidbauer,
die Verwarnung, die Sie vom ehrenwerten Herrn Benedict erhielten, betraf Ihre Bemerkung zur Züchtigung eines Säuglings von 3 Jahren. Selbst wenn sich ein solches Kindchen falsch verhält gehört es nicht gezüchtigt. Kann die unschuldige kleine Seele doch nichts für das Versagen der Eltern bei seiner Erziehung. Vielmehr gehören diese elterlichen Versager an den Pranger gestellt.
In diesem Fall also Sie. Schreiben Sie sich das mit einer glühenden Nadel auf das Grün hinter Ihren Ohren.

Richtigstellend

Der Einsiedler

[Martin Berger]

Sehr geehrter Herr Schmidbauer,
so Sie Ihre Sünden aufrichtig bereuen, wird Ihnen Ihre Schuld vergeben werden. Denn Gott weiß, wer aufrichtig bereut und wer Reue heuchelt.

Einen schönen Sonntag wünschend,

Martin Berger

[Alric]

Geehrter Herr Schmidbauer,

wenn Sie zutiefst bereuen, ist es in Ordnung. Aber wehe dem wer unseren Herrn dreist anglügt. Ich hoffe Sie verstehen, worauf ich hinaus will?

Fragend,

Alric

[servus christi]

Sehr geehrte Herren!

Einen gesegneten Sonntag miteinander. Möge der gnädige Herrgott Ihnen allen Ihre frommen Ratschläge vergelten. Ich will Ihnen versichern, dass meine Reumütigkeit nicht aufrichtiger sein kann. Viel habe ich seitdem beim Herrn um Beistand und Vergebung gebetet, viel habe ich über meine Vergehen nachgesonnen.
Es steht dem Sünder schlecht zu Gesichte, seinen Schabernack mit den heiligen Geboten zu rechtfertigen.
Und nichtsdestotrotz will ich noch einmal hervortun, dass meine Absicht stets ist, im Sinne Jesu zu handeln.

Was nun die Züchtigung meines Sohnes angeht, so will ich in Zukunft, so Gott will, davon ablassen - Sie alle haben mich eines besseren belehrt und einen jungen Eiferer auf den Weg des Herrn zurückberufen. Hierfür sei Ihnen tausendfacher Lohn im Paradiesgarten, ehrenwerte Mitchristen!
Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen und sie gestand mir, dieses strenge Gebaren stets zu missbilligen, derweil sich jedoch nicht getraute, mir zu widersprechen (was Ihre Keuschheit nur umso mehr unterstreicht!).

Ich flehe jedoch die verehrten Gemeindemitglieder, welche sich in einem besonneneren Lebensalter befinden, um christlichen Rat an, wie ich der Falschhändigkeit des kleinen Fürchtegott angemessen entgegenwirken kann!

Gott behüte Sie allesamt!

D. Schmidbauer

[Alric]

Sehr geehrter Herr Schmidbauer,

die Falschhändigkeit Ihres Sohnes zeigt auf, dass etwas bei Ihnen nicht stimmen kann, da Sie sonst nicht von Gott bestraft worden wären. Ich nehme an, dass Sie aufgrund Ihres zornigen Gemütes bestraft wurden.

Da ich aber durchaus herauslese, dass Sie aufrichtig Buße tun, gibt es sicherlich Mittel und Wege, dass man Ihrem Sohn die Falschhändigkeit abgewöhnen kann. Ist Ihr dreijähriger Sohn derjenige, welcher an der Falschhänddigkeit leidet? Wenn ja, haben Sie noch Glück, denn es ist sicherlich noch möglich, dies Ihrem Sohnemann abzugewöhnen.

Helfend,

Alric

[servus christi]

Werter Herr Alric!

Vergelte Ihnen Gott Ihren Rat. Beim demütigen Nachsinnen über meine Missetaten bin ich zu einem ähnlichen Schluss gekommen wie Sie. Die Falschhändigkeit meines Knaben kann nur eine Strafe des Herrn sein. Mein teilweise unlöbliches Temperament kommt als Ursache in Frage, da ich mir dieser Sünde erst durch die braven Mitchristen in diesem Brett bewusst wurde und erst am Mittwoch einen Beichttermin wahrnehmen kann, die Sünde also noch nicht gesühnt ist ohne Vermittlung eines Pfarrers.

Wissen Sie womöglich Abhilfe zur Falschhändigkeit? Und ab welchem Lebensjahr ist der Knabbub bereit für Züchtigung, sollte er wider Erwarten hartnäckig bleiben?

Fragend,

D. Schmidbauer

[Martin Berger]

Wissen Sie womöglich Abhilfe zur Falschhändigkeit? Und ab welchem Lebensjahr ist der Knabbub bereit für Züchtigung, sollte er wider Erwarten hartnäckig bleiben?

Sehr geehrter Herr Schmidbauer,

vor allem sollten Sie bedenken, daß Ihr Sohn, welchen Sie hier Knabbub nennen, erst 3 Jahre alt ist. In Gottes Augen hat in Ihrer Familie Ihr Sohn sicherlich die reinste Seele. Denken Sie nicht ständig daran ein kleines Kind zu bestrafen.

Sehen Sie es als eine Prüfung Gottes. Und bedenken Sie, daß die Falschhändigkeit Ihres Sohnes eine vergleichsweise einfache Prüfung ist. Als guter Christenmensch kennen Sie sicherlich genugend Stellen in der Bibel, wo Gott den Menschen weitaus schwerere Aufgaben gestellt hat.

Um des Kindes Willen: Lassen Sie ab vom Zorn! Was kann das Kind dafür, wenn Gott Sie auf die Probe stellt? Wenn Sie sich nicht unter Kontrolle haben, dann nehmen Sie einen Stock, wahlweise auch einen Lederriemen, und richten Sie die Instrumente der Züchtigung gegen sich selbst. Potzdonner! Wehe Ihnen, wenn Sie Ihren dreijährigen Sohn bestrafen! Wollen Sie sich gegen Jesus Christus stellen? Denn jener liebte die Kinder und segnte Sie.

Und Jesus sprach: "Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht, denn so wie diese ist das Königreich Gottes. Wahrlich ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht in dieses eintreten."

Sagte Jesus "Verprügeln sie einen 3-jährigen Knaben"? Also die Bibelstelle kenne ich nicht.

Herr Schmidbauer, Sie erwecken hier den Eindruck, daß Sie selbst ein Knabbube sind. Ihnen wurde schon mehrmals geraten, sich zu zügeln. Davon abgesehen wurde Sie auch schon von der Administranz verwarnt. Reißen Sie sich doch wenigstens ein bißchen am Riemen.

Mahnend und ratend,

Martin Berger

[Walter Kerlinger]

Werter Herr Berger,

Ihre hochgeschätzte Frömmigkeit und Ihren theologischen Scharfsinn in allerhöchste Ehren, aber ich fürchte, hier sind Sie zu streng mit dem Herrn Schmidbauer umgegangen. Schließlich redet er nicht mehr davon, seinen 3 jährigen Sohn zu züchtigen (ohne Zweifel, eine miserable Idee), sondern scheint sich ernsthaft nach Alternativen umzusehen.
Der zweifelhaft Satz ("Ab welchem Alter, ist ein Kind bereit für die Züchtigung") ist sicherlich etwas unglücklich formuliert, aber ich bin sicher, dass er damit nicht (mehr) meint ein Kleinstkind zu strafen.

Ich glaube, dass Herr Schmidbauer zwar immer noch jugendlich-leichtsinnig ist, aber wenn man Ihm die Flausen austreibt, so wird er sicherlich ein frommer Mensch. Er ist ja auch fast noch ein Kind! Seien Sie nachsichtig, ich kann mir nicht vorstellen, dass er seinen Sohn anrührt. Er hat es doch schon als Prüfung gegen sich selber verstanden und ich denke er wird durchaus enthusiastisch an die Selbstgeißelung gehen, was heute sicherlich nicht mehr alle "frommen" Christen für eine Selbstverständlichkeit halten.


Beschwichtigend und grüßend,

W. Kerlinger

[Martin Berger]

Werter Herr Kerlinger,

ich war eben in Sorge um den Knaben. Lassen doch diese beiden Sätze des Herrn Schmidbauer

Wissen Sie womöglich Abhilfe zur Falschhändigkeit? Und ab welchem Lebensjahr ist der Knabbub bereit für Züchtigung, sollte er wider Erwarten hartnäckig bleiben?

den Schluß zu, daß er an Züchtigung denkt, so er ihn nicht dazu bewegen kann, der Falschhändigkeit abzuschwören. Und spätestens hier hat es ein Ende zu finden.

Der Knabe kann auch mit 7 Jahren noch nichts dafür, daß sein Vater Gottes Prüfung nicht bestand. Mit 15 Jahren mag er dann wahrscheinlich schon allerlei Sünden auf sich geladen haben, doch wäre es immer noch die Prüfung des Vaters, sollte der Knabe bis dahin immer noch die falsche Hand benutzen.

Doch wollen wir nun gute Christenmenschen sein und nach einer Lösung suchen. Da Herr Schmidbauer nach Hilfe sucht, soll er sie hier finden.

Ich dachte mir, daß man einem kleinen Kind am ehesten spielerisch etwas beibringen kann.

Was halten Sie davon?

Man besorgt sich beim Pfarrer der Gemeinde eine Schüssel Weihwasser. Zuhause badet man die rechte Hand des Knaben im Weihwasser. Diese Hand nennt man fortan "Die Hand, die Gott am Liebsten mag". Und hernach soll der Bub alles, was gut und redlich ist, mit dieser "Hand, die Gott am Liebsten mag", also mit der rechten/richtigen Hand, tun.

Das wäre vielleicht ein guter Weg.

Martin Berger

[Walter Kerlinger]

Eine vorzügliche Idee!

Man könnte den kleinen Früchtegott auch belohnen, positive Verstärkung. Wenn er artig die feine Hand benutzt, so werden ihm Abends gleich zwei schöne Bibelgeschichten vorgelesen, wird die linke Klaue (anders kann ich es nicht nennen!) benutzt, so muss er halt ohne geistige Erquickung ins Bett!

Vorschlagend,

W. Kerlinger

[Martin Berger]

Werter Herr Kerlinger,

ein großartiger Vorschlag. Ich denke, daß dem Herrn Schmidbauer hiermit geholfen ist.

Erfreut,

Martin Berger

[servus christi]

Werte Herren!

Ein vorzüglicher Vorschlag, welcher auch sogleich in die Tat umgesetzt wurde - vergelt´s Gott! Es scheint auch in der Tat zu funktionieren.

Verzeihen Sie mir, Herr Kerlinger, aber bei Ihnen hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen: der Name des Knaben ist selbstverständlich Fürchtegott und nicht Früchtegott, was nur all zu heidnisch klänge.

Christlicher Gruss,

D. Schmidbauer