Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke

[Franz-Joseph von Schnabel]

Hochverehrte Brettgemeinde,
die Deputierten im Reichstage zu Berlin disputieren heute über die sogenannte „Laufzeitverlängerung“ der Atomkraftwerke. Da weder im alten, noch im neuen Testament derartige Gerätschaften erwähnt werden, gehe ich davon aus, daß es sich hier um ein Blendwerk Satans handelt. Entstehen doch bei dem unredlichen Spalten von Kernen, die der Herr als Einheit erschaffen hat, teuflische Strahlen, die unsere Nachkommen noch bis zum jüngsten Tage bedrohen und womöglich von ihren täglichen Gebeten abhalten werden.
Ich habe bereits die letzte Nacht damit verbracht, Rosenkränze zu beten, damit der HERR diese „Kraftwerke“ samt ihrer Betreiber von der Erdscheibe vertilge. Habe ich damit recht getan?

[Benedict XVII]

Werter Herr von Schnabel,

fürwahr, Sie haben Recht damit getan.
Mit dem Spalten von Atomen maßen sich die Menschen - oder besser: die "Wissenschaftler" - etwas an, was alleinig dem HERRN vorenthalten sein sollte.
Hiermit lassen sich unendliche Schäden verursachen, welche bis hin zur Vernichtung der irdischen Schöpfung des HERRN reichen.
Es widerspricht dem Willen Gottes, dass die Menschen sich eine solche Macht aneignen.

Zustimmend

Benedict XVII

[Asfaloths]

Werte Herren!

Atomkraftwerke sind natürlich ein Werk des Teufels und gehören allesamt verbrannt. Die Wissenschaftler, Politiker und all die anderen Atheisten, welche für Atomenergie sind, wurden selbstverständlich vom Teufel heraufgeschickt um gute und standhafte Christen zur Sünde zu verführen.
Beten wir, dass diese Ketzer hart bestraft werden und die ersten sind, die beim bald eintreffenden jüngsten Gericht brennen.

Halleluja!

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

[Franz-Joseph von Schnabel]

Mit Entsetzen vernahm ich meinem Rundfunkgerät, daß jene gewissenlosen, käuflichen Gesellen trotz meines inbrünstigen Betens ihre teuflischen gotttesverachtenden Gestze verabschiedet haben.
So bleibt mir nur, mich den Prozessionen anzuschließen, die vom HERRN wie einst die Kreuzritter,den dämonischen Castoren entgegen gesandt werden.

[Franz-Joseph von Schnabel]

Sehr geehrte Herren,
Im Fernen Japan droht in Folge des Erdbebens ein Supergau wie seinerzeit im russischen (ukrainischen) Tschernobyl.
Möglicherweise sind diese Apparaturen doch von Satan gesandt, um uns ins Unglück zu stürzen.

Noch nicht strahlend,

[Walter Kerlinger]

Sehr geehrte Herren,
Im Fernen Japan droht in Folge des Erdbebens ein Supergau wie seinerzeit im russischen (ukrainischen) Tschernobyl.
Möglicherweise sind diese Apparaturen doch von Satan gesandt, um uns ins Unglück zu stürzen.

Noch nicht strahlend,

Werter Herr von Schnabel,

ganz sicher, will Gott, der HERR, nun den Heiden aufzeigen, wie teuflisch Atomkraftwerke sind. Wir müssen uns vor Augen führen, das sein Zorn uns hier auch jederzeit treffen kann. Die Atomkraft ist satanisch! Der HERR zerstört das Satanswerk! Da zittern sicherlich einige Heiden, ob seiner Strafen!

Die redliche Kohlekraft und den guten alten Holzofen hochleben lassend,

W. Kerlinger

[Martin Berger]

Im Fernen Japan droht in Folge des Erdbebens ein Supergau wie seinerzeit im russischen (ukrainischen) Tschernobyl.
Möglicherweise sind diese Apparaturen doch von Satan gesandt, um uns ins Unglück zu stürzen.

Werter Herr von Schnabel,
ganz ohne Zweifel handelt es sich hier um ein Machwerk des Teufels. Wie sonst sollte es möglich sein, Atome zu spalten, die so winzig klein sind, daß man sie nicht sieht? Gott, der HERR, hat sicherlich keinem Menschen eine Idee in den Kopf gesetzt, die Tod und Verderben bringt, und zudem auch noch Verstrahlung und Verseuchung. So etwas kann nur dem Höllenfürsten höchstpersönlich eingefallen sein.

In Österreich, meinem Heimatland, gibt es Gott sei Dank keine Atomkraftwerke. Doch sind wir förmlich davon umzingelt.

Traurig,

Martin Berger

[Benedict XVII]

Werte Gemeinde,

es erfüllt mich mit Übelkeit, wenn ich die neuesten Entwicklungen im fernen Japan verfolgen. Bereits 2 der teuflischen Reaktoren befinden sich in einem kritischen Zustand.
Eine weitere Warnung davor was passiert, wenn der Mensch sich erdreistet, in all seiner "wissenschaftlichen" Überheblickeit in der Schöpfung des HERRN herumzupfuschen.

Betend

Benedict XVII

[Martin Berger]

Werte Herren,
in Deutschland laufen, was die Scheinheiligkeit betrifft, die Motoren warm.

Frau Merkel hat einen Krisengipfel einberufen, wegen der furchtbar bösen Atomkraft und der Gefahr, die von den Atomkraftwerken ausgeht. Das ist natürlich grundsätzlich gut, zugleich aber auch dumm, denn erst vor Kurzem hat man die Laufzeitverlängerung beschlossen. Und da wußte man noch nicht, daß Atomkraft gefährlich und unkontrollierbar ist?

Spätestens seit der Tschernobyl-Katastrophe sollte jeder halbwegs vernünftiger Mensch wissen, daß Atomkraftwerke gefährlich sind. Offensichtlich hat man daraus aber nur Eines gelernt, nämlich NICHTS. Die Gier ist hier die treibende Kraft. Abschalten bringt kein Geld. Und deshalb hat man damals sogar für Schrottreaktoren eine Laufzeitverlängerung beschlossen.

Anders kann man es nicht sagen: Oh HERR, wirf Hirn vom Himmel.

Und dies hat der Herrgott wohl auch gemacht, denn die Laufzeitverlängerung wird nun erst mal für drei Monate außer Kraft gesetzt. Doch leider ist zu befürchten, daß es danach wieder genau so weiter läuft wie bisher.

Traurig,

Martin Berger

[Artoischi]

Herr Berger,

nicht das Sie unrecht hätten, Atomkraft ist prinzipiell gefährlich, aber fallen Ihnen vernünftige Alternativen dazu ein?

Fragend
Artioschi

[Franz-Joseph von Schnabel]

Sehr geehrter Herr Artoschi,

eine kleine Gegenfrage: gab es in der Geschichte der Menschheit ein größeres Verbrechen als die "Nutzung" der Atomkraft? Möglicherweise sehen die Mensch, die heute leben das nicht unbedingt so. Aber was ist mit den Menschen, die in hunderten, in tausenden, in zehntausenden, in hundertausenden von Jahren möglicherweise noch leben?
Ihnen werden wir ein "strahlendes" Erbe hinterlassen, mit dem sie sich bis zum jüngsten Tag mehr oder wenig erfolgreich herumschlagen dürfen.

Die nachfolgenden Generationen bedauernd,

[Der Einsiedler]

Werte Gemeinde,
mit der Nutzung der Atomkraft wurde die Büchse der Pandora geöffnet.
Sie ist nicht kontrollierbar und das Abschmelzen der Brennstäbe ist nicht mehr aufzuhalten.
Und das Aussetzen der Laufzeitverlängerung ist nur ein billiger Trick der unredlichen Frau Merkel, um noch auf die Schnelle ein paar Wählerstimmen für die anstehenden Landtagswahlen zu gewinnen.
In drei Monaten, wenn niemand mehr über die Katastrophe in der heutigen schnelllebigen Zeit redet, dann wollen die Herren und Damen Politiker nichts mehr von ihrem Versprechen wissen.
Wer will schon etwas von den Langzeitschäden der armen unschuldigen Strahlenopfer im fernen Japan wissen?
Wer redet übrigens noch von Lybien. Den Westen interessiert das doch jetzt auch nicht mehr. Dort mischt sich übrigens gerade Al Qaida ein.

Über die Verlogenheit der Politiker den Kopf schüttelnd und für die Opfer in Japan betend

Karl Heinz Mörz

[Walter Kerlinger]

Herr Berger,

nicht das Sie unrecht hätten, Atomkraft ist prinzipiell gefährlich, aber fallen Ihnen vernünftige Alternativen dazu ein?

Fragend
Artioschi

Herr Ketzer Artoischi,

die redliche Kohlekraft, zum Beispiel. Überdies kommen viele Haushalte im Grunde auch ohne Strom aus. Dieser wird nur zu unredlichen Zwecken verwendet. Die Heizung mal abzustellen lässt keinen verzweifeln und für das Nötigste würde auch die redliche Windkraft reichen!

Erklärend und sich seinen Vorrednern anschließen,

W. Kerlinger

[Martin Berger]

nicht das Sie unrecht hätten, Atomkraft ist prinzipiell gefährlich, aber fallen Ihnen vernünftige Alternativen dazu ein?

Bub Artoischi,
Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie... kann man alles nutzen. Davon haben Sie wohl noch nie etwas gehört?

Und darüber hinaus wäre es natürlich wichtig, daß die Menschen Energie einsparen. Braucht man tagtäglich elektrisches Licht? Ist nicht auch Kerzenschein wunderschön? Müssen die Menschen stundenlang fernsehen? Wäre nicht ein gutes Buch, beispielsweise die Bibel, eine wesentlich bessere Alternative?

Jugendliche Rabauken und Rotzlöffel verbrauchen ebenfalls Unmengen an Energie. Wenn ein anständiger Mensch in gemäßigter Lautstärke friedliche Musik hört, dann fällt das kaum ins Gewicht. Doch Jugendliche hören meist Fels- und Metallmusik. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, tun sie das auch noch in einer ohrenbetäubenden Lautstärke, wodurch ein Vielfaches an Strom verbraucht wird. Und da sie nebenher noch am Heimrechner sitzen und Mörder- und Verdummungsspiele spielen, verbrauchen sie umso mehr Strom. Allein dadurch, daß man Fels- und Metallmusik verbietet, kann man in Deutschland wahrscheinlich auf zwei bis drei Atomkraftwerke verzichten.

Außerdem kann man sehr leicht Energie einsparen. Abgesehen vom Wohnzimmer, blieb mein Haus den ganzen Winter über unbeheizt. Und im Wohnzimmer habe ich eine löblichen Kachelofen, der bekanntermaßen keinen Strom verbraucht.

Übrigens: Ich wohne in Österreich. Wir haben kein einziges Atomkraftwerk. Sie sehen also: Es klappt, wenn man möchte.

Hinweisend,

Martin Berger

[Benedict XVII]

Werte Gemeinde,

letztendlich ist die Frage nach Alternativen zur Atomenergie nichts weiter als eine Frage des Geldes.
Mir ist nicht bekannt, wieviele zig Milliarden Euro / DM / Dollar bereits in die Erforschung dieser Energie investiert wurden.
Würde nur ein Bruchteil dieser Summe in die Entwicklung erneuerbarer Energie investiert, so so würde es keine Frage mehr nach Alternativen geben - diese Alternativen wären bald vorhanden. Auch das von Herrn Berger angesprochene Sparen von Energie ist eine weitere Möglichkeit.

Aber nein, der Mensch in all seiner Profitgier und Zerstörungswut zieht es vor, in der Schöpfung herum zu pfuschen und die Kraft des Atoms zu mißbrauchen.

Wütend auf den Mißbrauch des vom HERRN gegebenen freien Willens

Benedict XVII