Ich prangere an: Den VS-Bundesstaat Utah

[Rotzbengel Rüdiger]

Werte Schwester Bernhardette,

apropos, gedenken Sie eigentlich, ob Ihrer Zeit im fernen Kongo ausführlich auf dem schnaften Plauderbrette zu berichten?
Solch Erzählungen könnten manch unzügliches Kleberkind hin zum Glauben, fort vom Klimaterrorismus führen.

Zum nächsten Fasching als Kongonese gehen werdend,
Rotzbengel Rüdiger

[Schwester Bernadette]

Werter Herr Rüdiger,

in der Tat ist ein ausführlicher Bericht meiner Reise in den Kongo geplant. Lassen Sie sich überraschen, es wird spannend werden. Wie Sie sich vorstellen können, benötige ich als Weib einfach mehr Zeit, um den Reisebericht zu schreiben. Sie als junger redlicher Mann, wären damit sicher längst fertig.

Schreibend,
Schwester Maria Bernadette

[Rotzbengel Rüdiger]

Werte Schwester Bernadette,

nun, in der Hinsicht kann ich Ihnen leider keinen Kommentar verfassen. Da es mir verboten ist, Literatur, geschrieben von Weibern, zu lesen, muss ich mein Wissen um weibliche Techste auf Ihre Beiträge auf diesem redlichen Brette beschränken; und die kann man mit Fug und Recht als gleichberechtigt zum intellektuellen Geschlecht betiteln.

Charmant,
Rotzbengel Rüdiger

[Martin Berger]

Da es mir verboten ist, Literatur, geschrieben von Weibern, zu lesen, muss ich mein Wissen um weibliche Techste auf Ihre Beiträge auf diesem redlichen Brette beschränken

Werter Herr Rotzbengel Rüdiger,

vielleicht sollte Direktor Straffler ein Schüleraustauschprogramm in die Wege leiten? Freilich böte sich hier der Wechsel von Schülern des Internats Pirschsmitte in den VS-Bundesstaat Utah an, um den es in diesem Faden geht. Dort könnten Sie 1. mehrere Bibeln in die Schulen schmuggeln, um den Kindern eine Schanze zu geben, vom Wort des HERRn nicht vollständig abgeschnitten zu sein. Und 2. könnten Sie dort den Vorschlag unterbreiten, daß aus den Schulbüchereien auch sämtliche Werke verbannt und im Idealfall auf einem Schulfest gleich verbrannt werden, die von Weibern verfaßt wurden.

Dies wäre eine Gewinn-Gewinn-Situation für alle, nicht zuletzt auch für die Mitglieder der Arche Internetz. Schwester Maria Bernadette mag ja, zumindest für ein Weib, töfte Reiseberichte verfassen, aber von Ihnen, obwohl Spitzbube und Rotzbengel, würde man wohl deutlich bessere Berichte erwarten können. Weltliterarische Reiseberichte aus der Sicht eines jungen Christenknaben sind bislang noch rar. Vielleicht können Sie dies ändern.

Vorschlagend,
Martin Berger

[Rotzbengel Rüdiger]

Werter Herr Berger,

wohlan, solch ein Schulaustausch in das redliche Amerikaland wirkt wahrlich wie ein Auftrag des HERRn. Leider bietet sich eine solche Reise aufgrund meines baldiges Schulabschlusses zumindest für mich nicht mehr an. Jedoch soll dem Herrn Straffler die Idee unterbracht werden, auf daß nachfolgende Knabenstufen die Freude erleben mögen. Erinnere ich mich doch gerne zurück an feine Reisen ins redliche Zillertal, in den Vatikan und gar nach Santiago de Compostela. Manch heilige Stätte besuchte ich da mit der hibbeligen Internatsstufe, Hurra!
Man mag da den Vorschlag in den geräumigen Raume schleudern, daß ich mir da von meinem ersten Gehalte eine redliche Reise in den konservativen VS-Süden leisten möge, um frohlockend christliche Werte zu zelebrieren.

Utah im Autoatlas heraussuchend,
Rotzbengel Rüdiger

[Schwester Bernadette]

Werter Herr Berger,

ein wahrhaft töfter Vorschlag. Wer wäre als Austauschschüler besser geeignet, als der redliche Herr Rüdiger. Ein Knabe, der die christlichen Werte lebt und durch die strenge, aber gerechte Hand des ehrenwerten Direktor Straffler erzogen wurde. Es wäre sogar eine Art der Mission, immerhin würde der junge Herr Rüdiger, Bibeln und Kruzifixe in die Schulen bringen. So könnten die Knabbuben und Gören in Utah, wieder eifrig die Heilige Schrift studieren. Auch ist Herr Rüdiger den Gefahren, welche in den VSA lauern mehr als gewappnet.

Werter Herr Rüdiger,

ich danke Ihnen von ganzen Herzen. Sie sind in der Tat, eine Zier für ihre Generation. Sie sollten den ehrenwerten Direktor Straffler fragen, ob sie nicht ein Jahr in Utah die Schulen besuchen könnten. Der werte Herr Berger, der Freunde in aller Welt hat, kann ihnen bestimmt ein Zimmer bei einer christlichen Familie vermitteln. So ist auch sichergestellt, dass Ihnen während Ihres Aufenthalts in den VSA, die liebevolle Züchtigung nicht verwehrt bleibt.

Herrn Berges Vorschlag knorke findend,
Schwester Maria Bernadette

[G-a-s-t]

Werte Herren!

Nachdem ich eifrig den Rosenkranz gebetet hatte, lief ich durch die Bahnhofshalle. Ich hatte noch etwas Kleingeld und habe mir diese besagte Zeitung gekauft. Als Ordensfrau möchte ich auf dem laufenden bleiben [...]

Dies sind sehr lehrreiche Zeilen: Um mithilfe einer Zeitung auf dem Laufenden zu bleiben, muß man zunächst herausfinden, ob die Zeitung die Wahrheit schreibt. Wie Sie wissen, ist dies alles andere als selbstverständlich und selbst für Männer oft gar nicht so leicht zu prüfen. Für Weiber darf es demzufolge wohl als aussichtslos gelten. Weiber wollen aber oft ihre Beschränkungen nicht wahrhaben oder sind sich ihrer gar nicht bewußt. Wenn Schwester Bernadette hier selbstverständlich äußert, sich mithilfe einer Zeitung auf dem Laufenden halten zu wollen, ist dies also gar nicht besonderer Unredlichkeit, sondern schlichtweg ihrer Weibernatur zuzuschreiben. Man sieht aber, was schon so kleine Freiheiten eines Weibes wie das Umhergehen auf einem Bahnhof mit etwas Geld in der Tasche für Folgen haben können und wie sehr eine stärkere Zügelung im Interesse wahrer Weiblichkeit wäre.

Koh 5,6
Denn viel Träumereien und Wahngedanken begleiten zahlreiche Worte. Wohlan, fürchte Gott!

Mit verbindlichem Gruße
Gast

[Schwester Bernadette]

Werter Herr Gast,

Sie haben absolut recht. Ich habe vielleicht auch gedacht, als Ordensfrau stehe ich über normalen Weibern. Eine Sünde zweifelsohne, die einer Ordensschwester unwürdig ist. Gewiss war es nicht meine Absicht, mich mit dem Mann gleichzustellen, dies ist absolut unmöglich. Ich möchte doch nichts weiter sein, als eine einfache Arbeiterin am Weinberg des HERRn.

Da wir Ordensschwestern keinen christlichen Mann als Vormund haben, versuchen wir den Willen des HERRn so gut wie es uns möglich ist zu folgen. Freilich, wir bleiben dennoch Weiber und deshalb machen wir unbewusst Dinge, die uns nicht zustehen. Wie Sie es sagten, nicht aus Unredlichkeit, sondern weil es an unserer Natur liegt. Zur Buße werde ich heute Nacht, kniend das Gebet verrichten, bis die Sonne aufgeht.

Betend,
Schwester Maria Bernadette

[Martin Berger]

Es ist höchst an der Zeit, daß Herr Beiden, der sich ohnehin kaum noch auf den Beinen halten kann, abdankt und Herrn Trumpf, der sich ob des Sturzes liebevoll besorgt zeigte, wieder das Ruder überläßt.

Donald Trumpf hat sich überraschend besorgt über den Sturz Josef Beidens auf dem Gelände der Luftwaffenakademie gezeigt. Angesprochen wurde der ehemalige Präsident auf den Unfall seines Nachfolgers im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung im VS-Bundesstaat Eiowa (unredlich: Iowa). „Ich hoffe, er hat sich nicht wehgetan“, sagte er und statt dann über den Gesundheitszustand oder das Alter seines Rivalen zu lästern, schien Trumpf Verständnis zu zeigen. „Die ganze Sache ist verrückt. Man muss vorsichtig sein, denn das will man nicht, vor allem, wenn es eine rutschige Rampe ist.“

Werte Herren,

zwar hat dieser Beitrag im Grunde nicht mit dem eigentlichen Thema des Faden zu tun, aber es sei in aller Kürze ausdrücklich erwähnt, daß nicht nur in den VSA ein greiser, nicht mehr standfester Staatslenker sein Unwesen treibt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist beim Laufen gestürzt und hat sich Prellungen im Gesicht zugezogen. Wegen der Sportverletzung musste Scholz für Sonntag geplante Termine in Hessen absagen.



Quelle: Der Kanzler kann nicht mal laufen

Informierte Mitglieder der Arche Internetz wissen es: Mein Ururururgroßvater Krispin, auf den Sieben Weltmeeren vor allem unter dem Namen Schwarzbart Berger bekannt gewesen, war auch ein Pirat. Aber so verschlagen und grimmig wie Kanzler Scholz sah er sicher nicht aus. Leider gibt es keine Photographie von meinem Ururururgroßvater, um diese Behauptung auch beweisen zu können.

Zur Rumbuddel greifend und des Vorfahrens gedenkend,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,

vermutlich will unser, bisher vor allem für dessen Vergeßlichkeit bekannter Kanzler, an den ruhmreichen Feldherrn Dajan anknüpfen und sich als unbesiegbaren Krieger präsentieren.


Befürchtend, es dauert länger als sieben Tage,
Schnabel

[Martin Berger]

Werter Herr Schnabel,

die Augenklappe gibt ihm nun auch offiziell die Möglichkeit, die Nöte der Menschen mit nur noch einem Auge zu betrachten. Hätte er früher zwei Rentner gesehen, die im Stadtpark in den Mülltonnen nach Pfandflaschen suchen, sieht er nun, bedingt durch die Augenklappe, nur noch einen. Und feiert dies als großen Sieg für den Kommunismus und die SPD, weil man die Armut der Rentner in Windeseile halbiert hat.

Beinahe blind vor Zorn,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,

im Netz kursieren auch Berichte über positive Auswirkungen des knorken Kanzlersturzes.

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Nach schwerem Sturz: Scholz kann sich plötzlich wieder an alle Treffen mit Warburg-Bankern erinnern

Diese Aussage erscheint schlüssig. Schon mein Herr Vater pflegte zu sagen: "Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen".


Eine ausreichende Ausstattung des Reichstagsgebäudes mit Platzballschlägern vorschlagend,
Schnabel