Lieber junger Engländer Straightthelines,
zunächst einmal möchte ich Ihnen zu Ihrem weitgehend verständlichen Deutsch gratulieren. Das Unverständnis meinerseits gründet sich eher auf den etwas wirren Inhalt. Ich möchte nun einige Punkte aus Ihren Wortmeldungen herausgreifen, die mir zumindest fragwürdig erscheinen.
Sie schreiben etwa, es gebe in Deutschland eine
Meinungsfreiheit. Wenn Sie in der Öffentlichkeit über die flache Gestalt der Erde oder die baldige Wiederkunft Christi reden, werden Sie bald merken, dass dem nicht so ist.
Weiters bemängeln Sie die
Inquisition, die einen großen Schritt hin zum modernen Rechtswesen darstellte und endlich Sachbeweise in die Gerichtsverfahren einführte.
Auch kritisieren Sie offenbar die frühe Kirche, die nicht alle verfügbaren Quellen in die Heilige Schrift aufnahm. Falls Sie im Quellenstudium und in den alten Sprachen besonders bewandert sind, steht es Ihnen ja frei, diese Kenntnisse in unseren christlichen Diskurs einzubringen.
Immerhin stimmen Sie einigen Grundlagen der vernünftigen Lebensweise zu, etwa dass man keinen Wein trinken und anständig sein soll.
Jedoch fordern Sie
Toleranz. Es ist dabei bemerkenswert, dass dieses Wort in der Heiligen Schrift kein einziges Mal vorkommt. Nun mag man ja der Meinung sein, dass diese Welt ohnehin verloren ist und es deshalb gar keinen Zweck hat, dem Übel entgegenzutreten, dass wir es also
tolerieren sollen. Ein solches Tun, also die Dinge verludern zu lassen und gar den eigenen niederen Trieben zu folgen, ist dem HERRN ein Greuel. Denken Sie etwa an die Ereignisse nach dem Sieg über Jericho, wie sie im Buche Josua beschrieben sind:
Die Israeliten aber veruntreuten etwas von dem, was dem Untergang geweiht war. Denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm etwas von dem, was dem Untergang geweiht war. Da entbrannte der Zorn des Herrn über die Israeliten.
(Josua 7,1)
Ebenso sind auch wir angehalten, unsere Mitmenschen zu ermahnen, wenn sie sündigen, also zum Beispiel stehlen, lügen und homosechsuell sind, den Feminismus (gegen sämtliche Lehren des Christentumes) befürworten, die sogenannten Abtreibung gutheißen und es ihnen generell an Keuschheit und Gottesfurcht mangelt.
Alles Gute wünscht
Walter Gruber
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)