Redlicher Herr von Dämon belästigt.

[Hans Erich Vettel]

Verehrte Gemeindemitglieder,

neulich, ich saß im Garten und trank einen keuschen Tee der Sorte "Grauer Graf" (unredl.: Earl Grey), als ich ein wütendes Schnauben meines redlichen Nachbarn Horst W. vernahm. Anstatt des üblichen klein sprechen (unredl.: Small talk) bemerkte ich sofort, dass etwas schlimmes passiert sein muss. Und das war es in der Tat. Horst schilderte mir etwas von einer Dokumentation in seinem Fernsehgerät, welche ihn veranlasste bei der entsprechenden Fernsehanstalt telefonisch Beschwerde einzureichen.

Im Detail ging es in der Sendung um den redlichen Franz Eder, welcher sein Brot als Schreiner verdient. Leider wurde Herr Eder von einem teuflischen, rothaarigen Dämon heimgesucht, welcher ihn andauernd mit Schabernack bei seiner redlichen Arbeit behindert.

Ich habe im Internetz ein aktuelles Foto des Dämon gefunden, auf welchem er gerade den besagten Rentner belästigt. Bitte schalten Sie hier: (Bitte nur für gestandene Männer)

http://i1.ytimg.com/vi/mTXfRrpeHqw/hqdefault.jpg

Leider hat Herr Eder noch kein Mittel und keinen Weg gefunden den Dämon wieder zu vertreiben und erfährt auch scheinbar keine Hilfe von der dortigen Bevölkerung. Dies kann weder ich, noch kann es mein Nachbar Horst verstehen. Auf Anfrage bei der besagten Fernsehanstalt, warum der Herr denn nur gefilmt und ihm nicht geholfen wird, gab man uns keine Auskunft.

Durch akribische Recherche im Internetz konnte ich allerdings herausfinden, dass die Werkstatt des Herrn Eder in einem Münchener Hinterhof ist. Nachfolgend ein Foto:

http://www.vdk.de/ov-ramersdorf/img/001 ... 563533.jpg

Kennt evtl. jemand aus dieser Gemeinde diesen Ort und weiß wo er sich befindet? Sofern Sie mir die Adresse nennen, würde ich mich gerne mit Horst und einem Pfarrer auf dem Weg dorthin begeben, christliche Nächstenliebe walten lassen und Herrn Eder bei der Austreibung des Dämons behilflich sein.

Beim Anblick des feuerroten Haar des Dämons erschaudernd,

Hans Erich Vettel

[Lionel Schwartz]

Werter Herr Vettel.

Ich denke, ich weiß genau, welche Art von "Dämon" Sie meinen. Ich denke, dass dieses Wesen als Pumuckel bekannt ist. Aber ich kann Sie beruhigen, denn der Pumuckel ist trotz seiner roten Haare kein Dämon aus der Hölle, sondern lediglich ein Kobold, verwandt mit den Gnomen und Heinzelmännchen. Diese neigen zwar zu - oftmals derben - Streichen und Scherzen, ähnlich denen, die an einem ersten April oder zur Karnevalszeit sehr beliebt sind, sind aber nicht gefährlich.

Zweitens handelt es sich dabei nur um eine fiktive, also nicht reale, und noch dazu sehr alte Serie für Kinder aus dem deutschen Fernsehen. Auch wenn es solche Kobolde tatsächlich gibt, haben Sie und Ihr Nachbar vor "Meister Eder und seinem Pumuckl", wie die Serie wohl heißt, nichts zu befürchten.

Den Segen der Nacht - Lionel Schwartz

[Heribert Eichelberg]

Bursche L. Messi!

Verschließen Sie doch nicht die Augen vor der Realität! Ich wurde auch schon von diesem rothaarigen Dämon heimgesucht! Zwar hatte ich damals nach der Kärwa bei uns mehr als drei Liter Bier und Schnaps intus, doch ich weiß genau, was ich gesehen habe!

[Hermann Gelsdorf]

Werter Herr v. Eichelberg,

mir erschien dieser Dämon mit feuerrotem Haar ebenfalls, als ich mir einige Gläser Wein zu Gemüte geführt hatte! Sapperlot noch eins und dreimal schwarzer Kater! Ob das wohl der sogenannte Alkoholteufel ist, von dem man immer so viel hört?

Werter Herr Vettel,

neulich, ich saß im Garten und trank einen keuschen Tee der Sorte "Grauer Graf" (unredl.: Earl Grey),

war Ihr Grauer Graf mit Schuß? Das würde so vieles erklären!

[Lionel Schwartz]

Werte Herren Eichelberg und Gelsdorf.

Kobolde wie der Pumuckel erscheinen hin und wieder unter uns Menschen um uns zu ärgern. Und wahrscheinlich hat der Erfinder dieser Fernsehserie "Meister Eder und sein Pumuckel", auch einmal einen solchen Kobold zu Gast gehabt und daher die Inspiration für sein Werk erlangt.

Trotz Allem ist so ein Kobold kein gemeiner Teufel aus der Hölle, sondern einfach ein kleiner Scherzkeks, der Unordnung in unser Leben bringen will. Ich spreche aus Erfahrung, denn als Kind habe ich einige dieser Kobolde in meinem Haus gehabt, die mich geneckt und veralbert haben, und trotzdem stehe ich noch hier.

Den Segen der Nacht,
Lionel Schwartz.

[Hans Erich Vettel]

Ketzer Schwarz,

bitte verharmlosen Sie jenem rothaarigen Dämon nicht. Dem HERR sei Dank wurde ich bisher noch nicht von jenem Diener des Bösen heimgesucht, aber der arme redliche Herr Eder, von welchem Sie sprachen benötigt dringend Hilfe.

Da Sie seinen Namen kennen, können Sie möglicherweise einen Kontakt herstellen?

Fragend,

Hans Erich Vettel