Mein Gör muss endlich verheiratet werden

[Nathan Freundt]

Werter Herr Benedict XVII,


das sind ja wirklich höchst erfreuliche Nachrichten über den lieben, hochgeschätzen Herrn Melzer!
Möge der HERR dafür sorgen, dass mein keusches Töchterchen diesen Traum aller christlichen Weiber ehelichen darf.

Nun, das mit den ersten fünf Eheweibern des werten Herrn Melzer ist zwar bedauerlich, aber Schwund gibt es schließlich immer.
Außerdem sind diese Weiber jetzt bei Jesus im Himmel, wie schön.

Passend dazu möchte ich Martin Luther zitieren:

„Der Tod im Kindbett ist nichts weiter als ein Sterben im edlen Werk und Gehorsam Gottes. Ob die Frauen sich aber auch müde und zuletzt tot tragen, das schadet nichts. Lass sie nur tot tragen, sie sind darum da.”

“Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen… Es ist ein gerechtes Gesetz, dass sie getötet werden, sie richten viel Schaden an.”

„Man soll Frauen, wenn nötig, wie Hunde und Säue sterben lassen.“

“Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen.”

“Will die Frau nicht, so komm’ die Magd!”

Bereits die Hochzeitsglocken hörend
Nathan Freundt

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Herr Benedict,

meine Vorfahren waren Hexen, dass sollten Sie bedenken. Wenn mir der Herr Melzer zu nahe kommt, verhexe ich sein Vieh oder vergifte seinen Brunnen. Ich habe das zwar noch nie gemacht, aber meine Tanten werden mir es schon beibringen wenn es nötig ist. Ich werde lieber in den Tot gehen, als diesen widerlichen Opa zu dienen. Meine Unschuld schenke ich einen Mann, der es verdient hat und im gleichen Alter ist.

Ihr Fräulein Jessica Baal.

[Ernst Wagner]

Frl. Baal, da Sie wie ich in Bayern wohnen - somit nicht all zu weit von mir entfernt sind, und eben zugaben, dass Sie eine Hexe sind, darf ich annehmen, dass Sie für die Totgeburt meiner Kuh verantwortlich sind. Geben Sie es zu!

Entsetzt,
Erst Wagner

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Herr Wagner,

Seien Sie unbesorgt, ich würde ihr Vieh nicht verhexen. Sie scheinen ein redlicher Mensch zu sein und daher würde ich sowas nie tun. Ausserdem habe gar keine Erfahrung was Hexerei angeht.

Sie versuchen zu beruhigen.

Ihr Fräulein Jessica Baal.

[LilithLaVey]

Guten Tag,

ich frage mich, wie sich solch dumme Männer so einfältig sein können, dass sie glauben, dass sie zu entscheiden haben dürfen, wen ihre Tochter heiratet. Eine Heirat bedeutet, dass man sich einander ewige Liebe verspricht oder nicht? Wie soll man jemanden lieben, der für einen ausgesucht wurde?
Ich für meinen Teil, werde garantiert nicht irgend jemanden heiraten, der für mich ausgesucht wurde. Sobald ich volljährig bin, ziehe ich zu meinem Freund. Und dieser ist kein dämlicher Christ, der behauptet, mich schlagen oder wie ihr es nennt, "züchtigen" zu dürfen. Genauso wie ich mich nicht zur Haussklavin machen lassen würde. Wenn ich halt die Küche verlasse ist es meine Sache ob ich das tu oder nicht und sein Problem ob es ihm gefällt oder nicht.
Außerdem kenne ich da einen schönen Spruch: "Du meinst, Frauen gehören in die Küche? Hab acht, denn genau da sind die Messer!"

Freundlich grüßend,
LilithLaVey

[F Bleibtreu]

Göre Lilie.

Eine Heirat bedeutet, dass man sich einander ewige Liebe verspricht oder nicht?

Eine Heirat bedeutet, dass das Weib sich einem Manne unterordnet, um ihren Lebenszweck zu erfüllen.

Wie soll man jemanden lieben, der für einen ausgesucht wurde?

Sie haben Ihrem Gatten zu dienen und ihn zu ehren, das ist die Grundvoraussetzung. Die Liebe kommt dann von ganz alleine. Probieren Sie es ruhig aus.

Wenn ich halt die Küche verlasse ist es meine Sache ob ich das tu oder nicht und sein Problem ob es ihm gefällt oder nicht.
Außerdem kenne ich da einen schönen Spruch: "Du meinst, Frauen gehören in die Küche? Hab acht, denn genau da sind die Messer!"

Wenn das Weib die Küche verlässt, ist die Kette zu lang.

Ermahnend,
Fürchtegott Bleibtreu

[VetterJohann]

Hoch geschätzter Herr Gleichstellungsbeauftragter,
Tunlichst werde ich meinem Weib sagen, was Sie uns raten in Bezug der Hochzeitsnacht. Zuerst sollte sich mein Gör auf jeden Fall vor ihren Gemahl hinknien und seine Wünsche hören. Damit sie sicher keine Lust verspüren wird, werden wir nur ein Brett in ihr Bett geben, ohne Matratze. Danach kann sie auf jeden Fall schon die Küche putzen für den nächsten Tag. Damit wird sie aber keine Problem haben, denn bei uns zu Hause wird die Küche nach jeder Mahlzeit geputzt.

Dank sagend,
Vetter Johann

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Herr Vetter Johann,

Pfuiteufel was sind nur für ein Mensch, ihre Tochter sollte ihren Brunnen vergiften und ihr Vieh verhexen. Sie erniedrigen ihre Tochter und erwarten von ihr auch noch Dankbarkeit? Ich hoffe das Mädchen ist stark genug um diese Hölle, die Sie Ehe nennen auszuhalten. Ich werde sofort zu meinen Tanten Kontakt aufnehmen, vielleicht kann man ihre Tochter noch helfen.

Ihr Fräulein Jessica Baal.

[Der Einsiedler]

Dummes Weib Baal,

Ihre versifften stinkenden Tanten wurden bereits ausfindig gemacht. Trotz der sommerlichen Temperaturen baten diese um ein Lagerfeuer. Diesem kamen die grenzdebilen Weiber leider zu nah und kamen darin ums Leben. Das Hexenpack können Sie getrost vergessen, Erwähnen Sie diese also hier nicht mehr. Ansonsten sehe ich mich trotz meines mildgestimmten Gemüts gezwungen, Sie im Kerker für ein paar Tage aus dem Verkehr zu ziehen.

Wütend und warnend

Mörz

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Herr Mörz,

Bitte verbannen Sie mich nicht, ich fühle mich doch so geborgen auf der Arche. Ich will ihnen beweisen, dass ich trotz meiner Vorfahren ein redliches Mädchen sein möchte. Der HERR segne und behüte Sie.

Ihr Fräulein Jessica Baal.

[Benedict XVII]

Frl. Baal,

ist hieraus zu schließen, daß Sie nun endlich vernünftig wurden und frohlocken ob des löblichen Vorhabens des redlichen Herrn Melzer?

Erfreut um die Errettung Ihrer Seele

Benedict XVII

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Herr Benedict XVII,

Meine Haltung zu Herren Melzer ist immer noch die gleiche, allerdings werde ich nun nicht mehr sein Vieh verhexen oder seinen Brunnen vergiften. Ich habe bereits einen Buben aus meiner Klasse im Auge, leider hat der aber schon eine Freundin. Ich wünsche aber den Herren Melzer viel Glück und das er lange gesund bleibt, mich bekommt er nämlich nicht.

Ihr Fräulein Jessica Baal.

[Nathan Freundt]

Werter Vetter Johann,

ich beglückwünsche Sie und Ihre Tochter zu dieser ganz hervorragenden Wahl des zukünftigen Ehegatten.
Meinen Segen haben Sie.
Sollte der liebenswerte Herr Melzer allerdings unerwarteter Weise noch einmal Witwer werden, was der HERR natürlich verhindern möge, so bitte ich um sofortige Kontakaufnahme zwecks Vermählung des Herrn Melzer mit meiner Tochter.

Werter Herr Melzer,

sollten Sie aus Altersgründen einmal Hilfe beim Ausmisten Ihres Schweinestalls brauchen und Ihre junge Gattin diese Arbeit gerade einmal nicht erledigen können, so würde meine reizende und ganz bezaubernde Gattin Ihnen sehr gern dabei behilflich sein. Wir Christen müssen schließlich zusammen halten.

Ihr
Nathan Freundt

[Rufus Donnerbusch]

Werter Herr Freundt!

Haben Sie mehrere Töchter?

Fragend

Rufus Donnerbusch

[Nathan Freundt]

Sehr geehrter Herr Donnerbusch,

das muss ich leider - oder vielmehr GOTT sei Dank - verneinen.
Aber ich habe noch zwei unverheirate Söhne, von denen einer seit längerer Zeit den Sohn von unserem Herrn Richter bei seiner Missionsarbeit in Südamerika unterstützt. Zumindest glaube ich das, allerdings habe ich im letzten Jahr zuletzt eine Nachricht von ihm erhalten. Irgendein Bettelbrief um Geld, da er in irgendwelche Schwierigkeiten geraten ist, dieser Schwächling und Versager. Natürlich reagiere ich auf Bittgesuche grundsätzlich nicht, den Brief habe ich sofort im Ofen verbrannt.

Grüßend
N. Freundt