Keusche Kleidung

[Martin Berger]

Ich möchte eigentlich eine brave Tochter sein und meinen Eltern gerne gehorchen. Aber es fällt mir zimlich schwer.

Göre Emma,

was soll das? Bla bla bla... ich möchte brav sein.... bla bla bla. Wenn Sie Ihren Eltern gerne gehorchen wollen, dann tun Sie dies. Ohne Bedingung, ohne Ausreden und ohne Gejammere.

Es ist heute der erste Auftritt vor vielen anderen Menschen. Alle werden es sehen, besonders auch unsere Freundinnen und Klassenkameraden. Ich werde zum Gespött werden.

Vielleicht lacht man Sie aus, aber dies soll Sie nicht kümmern. Letztendlich wissen Sie ja doch, daß es gut und richtig ist. Und vor allem haben Sie die Gewißheit, daß jene, die in dirnenhafter Kleidung über Sie lästern, der Hölle und dem Schwefelsee nahe sind. Die Gesellschaft, so verkommen sie auch sein mag, ist oftmals grausam, aber Ihr irdenes Leben währt nur kurz. Was ist dagegen ein Leben in ewiger Verdammnis?

Alle werden mein Kleid sehen. Hochgeschlossen und wadenlang und auf dem Rücken geknöpft.

Das Kleid ist nur wadenlang? Sapperlot, Sie tragen ja immer noch ein Dirnengewand! Bitten Sie den Herrn Vater um einen längeren Fetzen, am besten so lang, daß der Stoff am Boden streift. So kehren Sie auch gleich die Küche, wenn sie in dieser sind.

Dazu müssen wir uns die Haare zu Zöpfen flechten und haben Wollstrümpfe an den Beinen. Und das nicht nur heute, sondern das ist jetzt unser normales Outfit wobei wir heute natürlich das Sonntagskleid anziehen.

Na und? In diesem Brett sind Anglizismen verboten! Statt sich um Frisuren zu kümmern und über Wollstrümpfe zu lästern, sollten Sie lieber die deutsche Sprache benutzen sowie die Brettregeln auswendig lernen. Sapperlot!

Meine Eltern bediene ich gerne bei Tisch aber das das Ekel von Bruder auch dabei ist wiederstrbt mir zumal wir erst danach essen dürfen.

Rechtschreibfehler sind in diesem Brette ebenfalls nicht gern gesehen. Bedienen Sie die Eltern und den werten Bruder mit Freude. Vielleicht können diese Ihnen gar den einen oder anderen Ratschlag bezüglich der deutschen Sprache geben.

Bitte, wie soll ich das akzeptieren.

Tun Sie es einfach! Akzeptieren Sie Ihre Rolle im Leben. Schließlich sind Sie nur ein Weib, welches vom HERRn nicht gleichberechtigt erschaffen wurde, sondern als Gehilfin des Mannes. Heute bedienen Sie die Eltern und den Bruder, später einmal den Ehemann oder einen sonstigen männlichen Vormund.

Gewöhnen Sie sich schnell an dieses Los, denn so steht es in der Heiligen Schrift:

Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.

1.Mose 2-18

Was kann ich tun, um die Wünsche meines Vaters auch für mich zu akzeptieren.

Der Wunsch des Vaters ist völlig ausreichend. Zumindest sollte einer gehorsamen Tochter dies genügen. Schließlich weiß Ihr Vater, was gut für Sie ist. Vertrauen Sie ihm einfach. Er wird Ihnen den Weg weisen, der dereinst ins Licht und nicht in die ewige Verdammnis führt.

Zur Kirche eilend,
Martin Berger

[Emma]

Sehr geehrter Herr Berger,
Ihre Worte machen mir angst. Gerne gehorchen ich meinen Eltern. Aber Ihre Worte zur meiner Minderwertigkeit gegenüber meinem Bruder erschrecken mich. Mein werter Herr Vater hat sowieso bestimmt, dass meine kleine Schwester der Mutter zur Hand gehen soll und ich soll sie etwas von dem kleinen Ekel von Bruder entlasten. Er sieht mich als seine Dienstmagd an. Sein Bett machen, Zimmer säubern und aufräumen, Schuhe putzen und Mama möchte auch noch, dass ich seine Wäsche bügele. Als hätte ich sonst nichts zu tun. Meine Freizeit ist dahin, sehr geehrter Herr Berger. Eine Freundin meiner Mama hat ihr geraten, vorsorglich für jeden Tag der Woche vor der Heiligen Messe den Rohrstock zu benutzen. Für Sünden von mir, die sie nicht erfährt. Werde ich genug gestraft? Bin in denn wirklich so minderwertig ?

[Martin Berger]

Er sieht mich als seine Dienstmagd an. Sein Bett machen, Zimmer säubern und aufräumen, Schuhe putzen und Mama möchte auch noch, dass ich seine Wäsche bügele. Als hätte ich sonst nichts zu tun. Meine Freizeit ist dahin, sehr geehrter Herr Berger.

Göre Emma,

so wie ich das sehe liebt Sie Ihr Bruder so sehr, daß er seine wertvolle Freizeit opfert, um Ihnen Ihren Platz auf GOTTes Erdscheibe zu zeigen. In absehbarer Zeit werden Sie ohnehin einen Ehemann haben, dem gegenüber Sie gehorsam sein müssen. Bei Ihrem Bruder können Sie nun schon üben.

Bin in denn wirklich so minderwertig?

So sollten Sie das nicht sehen. Sie haben zwar als Weib einen minderen Wert, aber dennoch den "hohen" Wert, den der HERR höchstselbst Ihnen beigemessen hat. Nehmen Sie also freudig an, was ER Ihnen gab.

Das Eheweib als Fußschemel nutzend,
Martin Berger

[Emma]

Sehr geehrte ehrwürdige Schwester Maria Bernadette, sehr geehrte ehrenwerte Herren Gruber sen., Hardenberg und Gruber, gerne möchte ich mich bei Ihnen allen für Ihre Ratschläge bedanken, deren tiefe Weisheit sich mir in meiner Verblendung und Dummheit nicht sofort erschlossen haben. Dafür bitte ich Sie innigst um Verzeihung.
Mein werter Herr Vater hat mir die Erlaubnis gegeben, ihm durch Arbeit auf dem benachbarten Bauernhof, zumindest einen Teil seiner Unkosten für die neue Kleidung ersetzen zu dürfen. Hier ist bei der Arbeit im Stall und im Garten der Vorschlag des ehrenwerten Herrn Berger, diese Tätigkeiten in einem Kartoffelsack zu verrichten, dieser das optimale Kleidungsstück für diese Arbeiten. Herzlichen Dank dafür. So bin ich in der glücklichen Lage den Rest meiner Schulferien mit sinnvoller Arbeit in praktischer Kleidung zu verbringen.
Sich nochmals für die weisen nützlichen Beiträge bedankend und um Verzeihung für meine Dummheit bittend verbleibe ich mit einem aufrichtigem Dankeschön.
Emma

[Schwester Bernadette]

Fräulein Emma,

es mag durchaus sein, dass die Worte des ehrenwerten Herrn Berger Ihnen Angst machen. Es ist natürlich für mache Frauen nicht leicht, sich in ihre Rolle zu fügen. Aber es gibt noch eine andere Alternative. Ich habe gestern nach der Heiligen Messe mit der ehrwürdigen Mutter Oberin gesprochen. Sie hat ihr Einverständnis gegeben, dass ich Sie als mögliche Novizin begleiten dürfte. Sie werden dann das Ordensleben kennenlernen, mit uns Schwestern gemeinsam beten, essen und arbeiten. Auch würde ich Sie mit den heiligen Ordensregeln vertraut machen und Ihnen beibringen, wie man sich als Ordensschwester zu benehmen hat. Wenn Sie sich mein Lichtbild ansehen, dann sehen Sie mein Ordenskleid, welches auch Sie dann tragen würden. Als Novizin wäre Ihr Schleier weiß. Erst wenn Sie den ewigen Profess ablegen, also das Gelübde ablegen, in Armut, Keuschheit und Gehorsam zu leben, wird Ihr Schleier wie meiner schwarz.

Die Wahl liegt bei Ihnen. Entweder Sie werden eine gute und gehorsame Tochter, so wie es der ehrenwerte Herr Berger beschrieben hat oder Sie werden eine Ordensschwester. Herr Berger möchte Ihnen auch keine Angst machen, er zeigt Ihnen nur das auf, was von uns Weibern erwartet wird. Entweder Sie dienen einen redlichen Christen als Eheweib oder Sie dienen wie ich, als Ordensfrau dem HERRn.

Der andere Weg, Sie gehorchen weder Vater noch Bruder, ziehen weiter unkeusche Kleidung an und landen früher oder später als Dirne auf dem Straßenstrich. Selbstredend werden Sie dann später im Schwefelsee landen und mit den Zähnen knirschen. Sie haben die Wahl, aber wählen Sie mit bedacht. Bis Sie jedoch die Schule beendet haben, gehorchen Sie gefälligst Ihren Vater und Bruder.

Über die eigene Wahl überglücklich seiend

Schwester Maria Bernadette

[Emma]

Liebe ehrwürdige Schwester Maria Bernadette, gerne werde ich meinem strengen ehrenwerten Herrn Vater gehorchen und ihn bitten mich in strenger Zucht zu halten.
Ihnen möchte ich auch für Ihre Geduld und Ihre liebevollen und weisen Ratschläge danken.
Emma

[Schwester Bernadette]

Fräulein Emma,

es freut mich, dass Sie eingesehen haben, wie schändlich Ihr Verhalten war. Nun sind Sie, dem HERRn sei Dank, auf dem richtigen Weg. Gehorchen Sie von nun an Ihren Vater und Bruder, helfen Sie im Haushalt, ziehen Sie keusche Kleidung an und lesen Sie eifrig in der Bibel. Sollten Sie dies alles beherzigen, werden Sie später ein gutes Eheweib und eine gute Christin.

Voll der Freude über Ihre Einsicht

Schwester Maria Bernadette

[Martin Berger]

... und lesen Sie eifrig in der Bibel.

Werte Schwester Maria Bernadette,

dies wäre zwar grundsätzlich ein guter Rat, in diesem Falle aber wohl der falsche Weg. Wer zuvor schon zur falschen Kleidung griff und somit praktisch mit einem Bein am Straßenstrich stand, sollte nicht in der Heiligen Schrift lesen. Wenn es auch keine "falschen" Stellen in der Bibel gibt, wäre wohl der christliche Vater besser als Vorleser geeignet, zumal er sich zielgenau jene Bibelstellen raussuchen kann, in welcher die Themen Gehorsamkeit, Keuschheit und Unterwürfigkeit eine große Rolle spielen.

Was ich damit sagen will: Daß Noah einst eine Arche baute, wird das Fräulein Emma hoffentlich wissen. Aber das Wissen, wie man sich gegenüber den Eltern und besonders dem Vater gehorsam benimmt, scheint noch nicht gefestigt zu sein. Da kann man ruhig erst ein paar Kapitel oder auch ganze Bücher überspringen, um die wichtigen Kapitel für das Weib vorzuziehen. Schließlich ist hier Gefahr in Verzug. Selbstverständlich ist das Übersprungene vollständig nachzuholen.

Gerne als Familienberater tätig,
Martin Berger

[Emma]

Sehr geehrter Herr Berger,
Mit Freude habe ich Ihren Beitrag gelesen und möchte Sie bitten, mir einige Bibelstellen zu nennen, die mir in Zukunft für einen Weg zur Tugendhaftigkeit und zur Lebeneinstellung als Mädchen nützlich sind. Herzlichen Dank.

[Martin Berger]

Fräulein Emma,

ein Weib hat sich stets unterzuordnen, wie einst schon Paulus schrieb:

Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie etwas lernen, so lasset sie daheim ihre Männer fragen. Es steht den Weibern übel an, in der Gemeinde zu reden.

1. Korinther, 14,34-35

Dies wäre, allein schon in Anbetracht der Tatsache, daß Sie hier vermutlich ohne Erlaubnis Ihres Vormunds stehsegeln, wohl eine der wichtigsten Regeln. Auf der Arche Internetz verkehren vorwiegend redliche Christen, die sich hier, im wahrsten Sinne des Wortes, über GOTT und die Welt unterhalten wollen. Leider werden diese Unterhaltungen immer wieder von Satanisten, Krawallbrüdern, Ventilatoren von verschiedenen DuRöhrern und dümmlichen Weibern gestört.

Sei es, wie es will: Wenden Sie sich, da Sie noch keinen Ehemann haben, an den werten Vater.

Da Sie hier aber nicht dümmer sterben sollen, als Sie hergekommen sind:

Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem HERRN. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland. Aber wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen.

Epheser 5,22-24

Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern im Herrn, denn das ist recht. "Ehre deinen Vater und deine Mutter", welches das erste Gebot mit Verheißung ist, "auf daß es dir wohlgehe und du lange lebest auf der Erde".

Epheser 6,1-3

Ihr Weiber, seid untertan euren Männern in dem HERRN, wie sich's gebührt. Ihr Männer, liebet eure Weiber und seid nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allen Dingen; denn das ist dem HERRN gefällig.

Kolosser 3,18-20

Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertänigkeit. Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei.

Timotheus 2,11-12

Das sollte vorerst reichen. Bitte Sie also Ihren Vater darum, jene Techste immer wieder zu lesen, damit Sie verinnerlichen, was Sie längst wissen sollten.

Milde gestimmt,
Martin Berger

[Emma]

Sehr geehrter Herr Berger,
Ich möchte Ihnen herzlich danken, das Sie sich die Zeit genommen haben, mir zu helfen den richtigen Weg in die Zukunft zu gehen. Wie ich schon geschrieben habe, hat mir mein ehrenwerte Herr Vater erlaubt auf dem Bauernhof unseres Nachbarn während der Ferien zu arbeiten um Ihm einen kleinen Teil seiner Unkosten, die er meinetwegen hat, zu erstatten. Heute war mein erster Arbeitstag und ich habe den ganzen Tag im Schweine- und auch im Schafsstall gearbeitet. Meine Mama hat sich heute Abend allerdings geweigert, mich mit nach Hause zu nehmen, weil ich angeblich zum Himmel stinke. Sie meint wenn ich jeden Abend zu Hause duschen würde und auch meinen Kartoffelsack waschen würde, käme das viel zu teuer. Deshalb hat sie den Nachbarn gefragt ob ich nicht im Stall bleiben und hier schlafen dürfte. Zum Glück gibt es einen freien Koben in dem ich schlafen darf. Sonntag darf ich mich dann säubern und zur Hl. Messe gehen. So kommt mein Seelenheil auch nicht zu kurz. Dies wollte ich nur noch kurz erwähnen.

[Martin Berger]

Deshalb hat sie den Nachbarn gefragt ob ich nicht im Stall bleiben und hier schlafen dürfte. Zum Glück gibt es einen freien Koben in dem ich schlafen darf.

Fräulein Emma,

auch Jesus Christus, unser HERR und Erlöser, kam in einem Stall zur Welt. Dies sollten Sie nicht vergessen, wenn Sie sich dort nach getaner Arbeit zur Ruhe legen. Wenn es für den Messias gut genug war, dann ja wohl auch für Sie.

Ebenfalls bald in den Stall gehend,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,

sehr wohl!

Ein gepflegter Stall ist wohnlicher, als die meisten verlausten Mietwohnungen in stinkenden Städten.

Diese Stadtbewohner machen zumeist einen kränklichen Eindruck, während meine knorken Kühe geradezu vor Gesundheit strotzen.

Einen Humpen frischer Milch trinkend,
Schnabel

[Gunilla von Hintenrain]

Werte Schwester Maria Bernadette,

ich danke für die modische Anregung. Es war nicht so einfach, einen Kartoffelsack aufzutreiben (die Kartoffeln werden fast nur in Papiertüten verkauft), aber vor einigen Tagen fand ich einen in unserem Keller. Nach einigem Probieren ist es mir gelungen, daraus ein töftes Sommerkleid zu schneidern, ein schnieker Gürtel zum zusammenhalten fand sich auch noch. Um es zu tragen, muss ich noch auf die nächste Hitzewelle warten, da ich doch recht sehr viel Stoff mit der Schere entfernt habe.

Ich fürchte, der Herr Pfarrer wird, wenn er es sieht, wieder hohen Blutdruck bekommen; für seine Erholung stelle ich schon mal den Himbeergeist bereit.

Das Wetter beobachtend
GvH

[Martin Berger]

Um es zu tragen, muss ich noch auf die nächste Hitzewelle warten, da ich doch recht sehr viel Stoff mit der Schere entfernt habe.

Haben Sie verkommene Dirne sich etwa neue Arbeitskleidung für den Straßenstrich geschneidert?

Grußlos und empört,
Martin Berger