Göre Emma,
was soll das? Bla bla bla... ich möchte brav sein.... bla bla bla. Wenn Sie Ihren Eltern gerne gehorchen wollen, dann tun Sie dies. Ohne Bedingung, ohne Ausreden und ohne Gejammere.
Vielleicht lacht man Sie aus, aber dies soll Sie nicht kümmern. Letztendlich wissen Sie ja doch, daß es gut und richtig ist. Und vor allem haben Sie die Gewißheit, daß jene, die in dirnenhafter Kleidung über Sie lästern, der Hölle und dem Schwefelsee nahe sind. Die Gesellschaft, so verkommen sie auch sein mag, ist oftmals grausam, aber Ihr irdenes Leben währt nur kurz. Was ist dagegen ein Leben in ewiger Verdammnis?
Das Kleid ist nur wadenlang? Sapperlot, Sie tragen ja immer noch ein Dirnengewand! Bitten Sie den Herrn Vater um einen längeren Fetzen, am besten so lang, daß der Stoff am Boden streift. So kehren Sie auch gleich die Küche, wenn sie in dieser sind.
Na und? In diesem Brett sind Anglizismen verboten! Statt sich um Frisuren zu kümmern und über Wollstrümpfe zu lästern, sollten Sie lieber die deutsche Sprache benutzen sowie die Brettregeln auswendig lernen. Sapperlot!
Rechtschreibfehler sind in diesem Brette ebenfalls nicht gern gesehen. Bedienen Sie die Eltern und den werten Bruder mit Freude. Vielleicht können diese Ihnen gar den einen oder anderen Ratschlag bezüglich der deutschen Sprache geben.
Tun Sie es einfach! Akzeptieren Sie Ihre Rolle im Leben. Schließlich sind Sie nur ein Weib, welches vom HERRn nicht gleichberechtigt erschaffen wurde, sondern als Gehilfin des Mannes. Heute bedienen Sie die Eltern und den Bruder, später einmal den Ehemann oder einen sonstigen männlichen Vormund.
Gewöhnen Sie sich schnell an dieses Los, denn so steht es in der Heiligen Schrift:
Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
1.Mose 2-18
Der Wunsch des Vaters ist völlig ausreichend. Zumindest sollte einer gehorsamen Tochter dies genügen. Schließlich weiß Ihr Vater, was gut für Sie ist. Vertrauen Sie ihm einfach. Er wird Ihnen den Weg weisen, der dereinst ins Licht und nicht in die ewige Verdammnis führt.
Zur Kirche eilend,
Martin Berger