Seine Heiligkeit greift durch! Hexe ewig im Schwefelsee!

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Herren,
die einst vorbildliche, redlich christliche Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, geriet letztens immer wieder in unlöblicher Weise in die Schlagzeilen.
Ging es nun um bärtige Zwitterwesen, welche den HERRn zu Sintfluten in den balkanesichen Landesteilen bewegten Schaltung, oder um Gelder, welche durch Lug und Trug sinnvollen Verwendungen, wie dem Neubau von Gotteshäusern oder der Erhöhung von Renten entzogen wurden Schaltung.

Endlich hat seine unfehlbare Heiligkeit, den tiefliegenden, wahren Grund all dieses Unglücks aufgedeckt:

Hexenweiber halten illegale Messen!

Die pensionierte Religionspädagogin Heizer (67) und ihr Mann hatten regelmäßig in ihrem Privathaus im österreichischen Absam (Tirol) Messen gefeiert, gemeinsam mit anderen Gläubigen, allerdings ohne geweihte Priester. Das ist nach katholischer Lehre nicht zulässig.

Da ein Weib beteiligt war, kann es sich hierbei eindeutig nur um schwarze Messen gehandelt haben!
Die Exkommunizierung kann nur der erste Schritt gewesen sein. Wann verhängt die heilige Mutter Kirche endlich die einzig angemessene Strafe?
Feuerholz sammelnd,
Schnabel

[Martin Berger]

Werter Herr Schnabel,

ich finde kaum Worte für diese Ungeheuerlichkeit und schäme mich als Österreicher für dieses widerliche Weib. Umso mehr erfreut es mich, daß seine Heiligkeit, Papst Franziskus, dem satanischen Treiben sofort einen Riegel vorgeschoben hat. Ein Inquisitor aus dem Vatikan ist sicherlich schon unterwegs, um den Fall genauer zu untersuchen. Gerüchten zufolge wurde schon jede Menge Holz aufgeschichtet.

Ein paar Scheite bereitstellend,
Martin Berger

[Ulrich von Rudenz]

Werter Herr Berger,

Eben Skandale wie die Geschichte mit dieser Wurst zeigen auf, dass Österreich Missionare wie Sie dringend braucht, sonst wäre das Land ja verloren. Für die gesamte österreichische Bevölkerung sind Sie und andere Bibeltreue Christen also von höchster Notwendigkeit. Das der Papst bereits durchgreift freut mich, aber es beunruhigt mich auch.

Sich wundernd, wann die Sonntagsmesse weitergeht,
Ulrich von Rudenz

[Günther Punkt]

Sich wundernd, wann die Sonntagsmesse weitergeht,

Werter Herr Rudenz,

Ihre Messe wurde unterbrochen? Ist Ihr Gotteshaus etwa durch eine Hexe oder eine wechselsechsuelle Wurst infiltriert worden? Die Rache für die Exkommunikation scheint ja
rasch zu folgen.

Rohrstock und Kruzifix schwingend,
Günther Punkt

[Ulrich von Rudenz]

Werter Herr Punkt,

Ein reuiger Sünder stürzte in die Messe hinein und der Pfarrer musste ihn sofort anhören. Allerdings ging die Messe gleich weiter.

Inzwischen zufrieden,
Ulrich von Rudenz

[Quartus]

Sehr geehrte Herren und Weibsbilder (falls anwesend),

dem HERRn sei Dank wurde diesem abtrünnigem Hexenzirkel ein Riegel vorgeschoben. Dem Artikel entnehme ich, dass dieser Zirkel Gottesdienste und Messen abhielt-ohne Pfarrer. Ich glaube, es hakt! So eine Unverfrorenheit gibt es wohl kein zweites Mal, Sapperlot noch eins!
Ich werde meine Missionierungsaktivität hier in Österreich temporär steigern. Nach dieser Wurst dünkt mir, dass der Gehörnte in unserer Alpenrepublik umherstreift und uns prüft. Erst schickt er uns eine menschliche Chimäre, dann Hexen. Dies sind wahrlich keine guten Vorzeichen.

Flieger (unredl.:'Flyer') für den morgigen Missionierungsmarsch zusammenfaltend,

Quartus

[Akasha]

Und wo in der Bibel steht eine Stelle, die besagt, dass man Hexen töten soll?

[Martin Berger]

Herr Akasha,

bitte wahren Sie die Regeln der Höflichkeit und des Anstands!

Zu Ihrer Frage: Man wird im Buche Exodus fündig.

Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.

2.Mose 22,17

Aus der Bibel zitierend,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Herr Kalaschnikow,
Ihre, falls die Bemerkung gestattet ist, absolut unqualifizierte, Frage wurde bereits vom geschätzten Herrn Berger vollständig beantwortet.
Könnten Sie nun genauere Angaben zu Ihrer Person machen?
Interessiert,
Schnabel

[Pater Aloisius]

Werter Herr von Schnabel,

es ist mir schleierhaft, weshalb der Knabe Akasha diesen Faden wieder aus seiner Versenkung geholt hat und dann auch noch nicht einmal in der Lage war die Regeln der Höflichkeit zu ehren. Dem verwirrten Knaben (möglicherweise unter Drogeneinfluss) ist vermutlich ohnehin nicht mehr zu helfen. Sollte er sich dennoch erneut hier melden, will ich Ihm zumindest folgende Bibelstelle mit auf den Weg geben:

[In der Gemeinde] sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert. Wenn sie etwas wissen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, vor der Gemeinde zu reden.

Auch das Zuwiderhandeln dieses elenden Weibes, was dieses Gebot betrifft, ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass besagtes Weib mit dem Gottseibeiuns im Bunde steht.

Die Wasserprobe fordernd,
Pater Aloisius