Interpretation der Bibel

[Thomas Mellner]

Sehr geehrte Gemeinde,

Es geht mir in diesem Faden um ein Thema, welches einigen von Ihnen mit Sicherheit sauer aufstoßen wird. Dennoch möchte ich es ansprechen, denn auch unangenehme Themen möchten geklärt werden.

In den paar Tagen, in denen ich hier angemeldet bin, habe ich gemerkt, dass die Bibel hier sehr wörtlich genommen wird. Ich habe selbiges auch im Faden für neue Gäste gelesen.

Meine Frage ist nun, welche religiöse Instanz eigentlich behauptet hat, die Bibel sei wörtlich zu nehmen. Mir wäre nicht bekannt, dass irgendwo am Ende der Bibel steht: "Und das alles hat sich genau so und nicht anders zugetragen". Woher kommt also nun die Annahme, die Bibel sei wörtlich zu nehmen?

P.S.: Ich möchte hier nicht darüber diskutieren, ob die Bibel wörtlich zu nehmen ist, sondern warum dies von den meisten Benutzern der Arche Internetz so verstanden wird.

[Martin Berger]

Herr Mellner,

Sie stellen eine Frage, die Sie sich gar nicht stellen müßten, wenn Sie ein redlicher, gottgläubiger Christ wären. Sind Sie etwa ein Atheist/Satanist, der in diesem Brett der Nächstenliebe Unruhe stiften möchte? Gnade Ihnen der HERR, sollte derartiges Ihre Intention sein!

Die Bibel ist das Wort Gottes; nicht umsonst wird sie die Heilige Schrift genannt. Seit Anbeginn der Zeit, also seit etwas mehr als 6.000 Jahren, erwählte der HERR immer wieder geeignete Personen, die alles, was sich zugetragen hat, aufschrieben. Natürlich hätte dies der HERR auch selbst machen können, doch wenn Gott höchstselbst die Bibel geschrieben hätte, könnten wir seine wortgewaltigen Sätze kaum fassen, so wie wir den HERRn selbst nicht fassen können. Aus diesem Grunde wurden Menschen auserwählt, um die Geschichten aufzuschreiben; vom HERRn geleitet, doch von Menschenhand geschrieben, damit es für Menschen verständlich ist.

Um uns zu erlösen, aber auch um uns die Wahrhaftigkeit der Geschichten zu bestätigen, schickte uns der HERR seinen Sohn, unseren Erlöser, Jesus Christus. Es gibt also keinen Grund dafür, daß man die Geschichten nicht wörtlich nimmt. Es trug sich zu, wie es geschrieben steht.

Erklärend,
Martin Berger

[Sören Korschio]

Knabbub Mellner!

Stellen Sie sich vor, Sie schreiben eine Problemarbeit für Ihre Deutsch-Lehrerin, in der Sie genau erklären, warum der Feminismus Blödsinn ist. Am nächsten Tag kommt Ihre Lehrerin in die Schule, lobt sie, liest Ihre Problemarbeit vor und interpretiert sie zeitgleich in einer Art, in der Sie plötzlich wie von selbst FÜR den Feminismus sprechen. Würden Sie sich nicht auch ärgern?

Sie glauben dieses Beispiel kann man nicht auf die Bibel umlegen? Ich sage: Sie irren! All die weinerlichen Blumen-Drogen-Kinder, die im Hause Gottes singen und im Kreis tanzen, tun es. All jene, die ihr Kind vor den Fernseher setzen, statt es mit straffen Hieben zu erziehen, tun es. All jene, die die Fastenzeit nutzen um einmal "weniger Alkohol" oder "keine Süßigkeiten" zu konsumieren, tun es.

Im Hause des HERRn hat Andacht und Besinnlichkeit zu herrschen! (vgl. Mathhäus 6,9)
Die Jugend will Keile! (vgl. Sprüche 13,24)
Die Fastenzeit ist heilig und einzuhalten! (vgl. Sacharja 8,19)

Amen!

Ihr Sören Korschio

[Opa Rauschebart]

Ungläubiger Thomas!

Sapperlot!
Die Bibel ist das geoffenbarte Wort des HERRn. An diesem ist nichts zu interpretieren oder herum zu deuteln, per se durch die Allmacht und die Allwissenheit unseres HERRn!
Wenn Sie zu dieser Einsicht nicht kommen, wird Ihnen ein Bad im Schwefelsee gewiss sein!

Final konstatierend

Opa Rauschebart

[Antonfragt]

Werter Herr Mellner,
Ich bin mir sicher, dass dies nirgends steht. Doch wenn man gläubig ist, wieso dann nicht einfach glauben?
Ich selbst denke, dass man die Bibel auf viele Weisen interpretieren kann, zum einen wörtlich, zum anderen metaphorisch. Wenn jeder die Bibel gleich auffassen würde, wo wäre dann der Spaß beim friedlichen diskutieren über die Bibel?
Ob man nun an die Bibel glaubt oder nicht, ist doch die Sache von jedem einzelnen, ich gönne es jedem dies zu tun, auch wenn ich das nicht direkt tue


Gönnend,
Anton

[Gustav Peter]

Potztausend!
Wie kamen Sie auf die Idee, die Bibel anders auszulegen als der HERR es vor langer Zeit hat aufschreiben lassen?
Wie sind Sie den darauf gestoßen? Ich habe mir nach dem Lesen dieses Beitrages sofort gezüchtigt und mir die Augen mit Weihwasser ausgewaschen, was Sie auch dringend tun sollten.

Den Rohrstock von Blut reinigend
Gustav Peter

[Roland S]

Werte Gemeinde,

ich bin erst kürzlich eingetreten und habe mich hier sofort heimisch gefühlt.
In der Tat lastet mir schon seit längerer Zeit eine Frage auf der Seele. Sie mag kritisch und unchristlich klingen, doch erbitte ich mir eine schnellst mögliche Antwort, damit ich mit Argumenten dagegen aufbegehren kann.
Moses erhielt von Gott auf dem Berg Sinai die 10 Gebote. Als er zurückkehrte, bemerkte er, dass in seiner Abwesenheit seine Begleiter Gott abgeschworen hatten. Da dies ein Verstoß gegen das 1.Gebot war, ließ er sie alle töten. Doch verstieß er damit nicht, selbst gegen ein Gebot (5.Gebot)?

Bitte antworten Sie mir,
fragend,
Roland S.

[Opa Rauschebart]

Herr S.!

Zitieren Sie bitte, wenn Sie sich auf die Bibel berufen!
Lesen Sie selbst! 2.Mose34ff und zitieren Sie bitte die Stelle, die Sie meinen.
Ich bin bereits jetzt sehr gespannt!


Ratend

Opa Rauschebart

[Roland S]

Nun, ich habe nur die Bibelgeschichten meines Neffen hier, da ich derzeit nicht im Lande bin. "Am nächsten Tag ging ein schreckliches Strafgericht über das Volk nieder. Die Schuldigsten mussten sterben (Der Tanz um das Goldene Kalb)"
Ich werde meinen Bruder um eine Bibel bitten, doch derzeit ist er leider außer Haus.
Ich hoffe, Sie können mir dennoch weiter helfen.

Hoffend

Roland S.