Werte Christen,
soeben komme ich von der Morgenmesse und dem anschließenden Gespräch mit dem Herrn Pfarrer und den Mitgliedern des Pfarrgemeinderats, welches wir immer im Kirchenwirt abhalten. In den folgenden Zeilen werde ich auflisten, warum die Heilige Schrift die Todesstrafe befürwortet und auch unser Herr Jesus Christus ein Befürworter der Todesstrafe war!!! Es haben hier nämlich der Herr Pfarrer und der Direktor unseres Gymnasiums meine Auffassung bestätigt.
Eingangs möchte ich auf die Heilige Dreifaltigkeit hinweisen. Jesus konnte natürlich keiner der Lehren des VATERS widersprechen. Hier wollten die Pharisäer dem Sohn Gottes eine Falle stellen, als sie die Sünderin vor ihn brachten (siehe Johannes 8,1-11). Die Feinde Jesu wussten natürlich, dass er sich für die Todesstrafe aussprechen musste, um sich selbst als wahren Propheten auszuweisen. Wie seltsam, dass angeblich gläubige Christen in unserer Zeit behaupten, Jesus habe getan, wozu seine Feinde ihn verleiten wollten!
Wie Herr Berger schon gezeigt hat, lehrte Jesus:
Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
(Matthäus 5,17-18)
Wenige Verse später erweitert er das Verbot gegen den Mord um den Hass und verdammt die Hassenden zum Höllenfeuer (Matthäus 5,22). Sind dies die Worte von jemandem der die Todesstrafe ablehnt?! Die Gegner der Todesstrafe können diese Aussage schwerlich ignorieren, da Jesus sie mitten in der Bergpredigt machte. Folglich würde Jesus, wenn er sich gegen die Todesstrafe ausspräche nicht nur dem Vater widersprechen, sondern auch seinen eigenen Worten.
Später wies Jesus die Pharisäer zurecht, weil sie zu nachsichtig mit aufsässigen Kindern waren.
Gott hat gesagt: Ehre Vater und Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.
(Matthäus 15,4)
Als die Römer dann kamen, um Jesus zu verhaften, griff Petrus den Malchus mit dem Schwert an. Jesus wies ihn zurecht:
Stecke dein Schwert in die Scheide; denn wer zum Schwert greift, soll durch das Schwert umkommen.
(Matthäus 26,52)
Es wird diese Aussage oft als Rechtfertigung des Pazifismus missbraucht. Jedoch lehrte Jesus den Petrus hier, dass der Gebrauch des Schwertes naturgemäß zum Gebrauch des Schwertes (des Henkers) gegen ihn führt.
Jesus leistete der weltlichen Gerichtsbarkeit des Pilatus keinen Widerstand:
Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?
Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war.
(Matthäus 27,13-14)
Diese Hinnahme des Rechts, ihn zum Tode zu verurteilen, wäre ein Widerspruch zur generellen Anerkennung des Rechts der Staatsgewalt, die Kriminellen zu exekutieren.
Und schließlich, als er schon am Kreuze hing, nahm er die Reue des Diebes entgegen, der zu seinem spottenden Leidensgenossen sagte:
Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.
Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
(Lukas 23,40-41)
Hätte Jesus etwas gegen diese Äußerung einzuwenden gehabt, so hätte er wohl nicht mit dem Versprechen der ewigen Erlösung im Himmelreiche geantwortet. Nach dieser Auflistung von Beweisen, dass Jesus die Gültigkeit des alttestamentarischen Prinzips der Todesstrafe bestätigt, gibt es noch (wie mir der Herr Pfarrer ausführlich erklärt hat) etwas, das wir uns vor Augen führen müssen:
Jesus starb am Kreuze, um für unsere Sünden zu büßen, obwohl er, der er nicht sündigte, das ewige Leben im Himmelreich verdient hat. Er erduldete den Tod, den wir Menschen verdient haben. Wenn aber kein Verbrechen der Todesstrafe würdig ist, wie kommt es dann, dass Jesus für unsere Sünden exekutiert werden konnte? Wenn wir Menschen nicht die Todesstrafe verdient hätten, warum war es dann notwendig, dass Jesus an unserer Stelle gelitten hat um der Gerechtigkeit des VATERS zu genügen?
Es sind dies alles
Beweise aus der Heiligen Schrift, die mich
zu einem begeisterten Befürworter der Todesstrafe machen. Es ist dringend notwendig, dass wir uns an den Heiligen Vater wenden, damit der sich von seinem gegenwärtigen Irrtume in dieser Frage abbringen lasse! Bitte schreiben auch Sie an den Heiligen Vater:
Seine Heiligkeit Papst Franziskus
Palazzo Apostolico
00120 Città del Vaticano
Rom
Wir haben heute auch ein paar Kinder in der Fürbitte Gott darum bitten lassen, dass er dem Heiligen Vater Einsicht schenken möge, im Sinne der Heiligen Schrift die Gerechtigkeit und auch die Todesstrafe wieder zu bejahen. Es hat dies in der zahlreich versammelten Gemeinde zu keinerlei Reaktionen geführt. Ich würde mir wünschen, dass dieses Thema auf mehr Begeisterung stößt, ist doch die Gerechtigkeit das Fundament unserer Gesellschaft.
Mit freundlichem Gruß,
Gruber Walter
P. S. : Sollte allerdings die Meinung des Heiligen Vaters irgendwann durch die Glaubenskongregation bestätigt werden und Eingang in den Katechismus finden, so würde auch ich, da ich in meiner Wahrheitsliebe kompromisslos bin, von diesem Moment an ein Gegner der Todesstrafe sein und dies ebenso vehement vertreten!
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)