Ein gesegnetes Fronleichnamsfest

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Martin Berger
Faust Gottes
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Re: Ein gesegnetes Fronleichnamsfest

Beitrag von Martin Berger »

Franz-Joseph von Schnabel hat geschrieben: Do 8. Jun 2023, 11:23Ihre Fronleichnamsprozession war sicher wieder knorke?
Werter Herr Schnabel,

freilich! Am Fronleichnamstag ist praktisch das ganze Dorf auf den Beinen. Eilig in der Früh werden im ganzen Dorf die Hausaltäre festlich geschmückt. Bei den reicheren Herrschaften durchaus etwas üppiger, während der ärmere Teil des Dorfes sich mit einem schön gedeckten Tischlein begnügen muß, auf dem oft nur ein Jesusbild, ein paar Kerzen und allenfalls noch etwas Grünzeug steht. So sieht man dann bei der Prozession auch gleich, wer vom HERRn reichlich beschenkt wurde und wer sich zu wenig Mühe gab.

Da seit mehreren Jahren der knorke Pfarrgemeinderat den Gemeinderat ersetzt hat und der Pfarrer aus diesem Grunde nun auch Bürgermeister ist, bietet es sich an diesem heiligen Tag an, daß man ausführliche Listen führt, wer sich hier Mühe für den HERRn gibt und wer lediglich einen Melkschemel vor die Stalltür stellt, auf welchem ein verdrecktes Abbild unseres Erlösers verharren muß, bis es wieder entfernt wird? Sapperlot, hat er denn nicht schon genug gelitten?

Ich selbst habe durch eine Fronleichnamsfrevelei eines Nachbarn schon einmal profitiert, indem mir ein Grundstück zugesprochen wurde, welches der Bürgermeister mittels eines Enteignungsverfahrens meinem Nachbarn entriß. Wie knorke, daß der Herr Pfarrbürgermeister gute Christen stets bevorzugt.

Dem Bürgermeister schon bald eine aktuellere Liste überreichend,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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Walter Gruber senior
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Re: Ein gesegnetes Fronleichnamsfest

Beitrag von Walter Gruber senior »

Werte Mitglieder,

auch bei uns in Reith gab es heuer wieder einen schönen Fronleichnamszug mit anschließender Feldmesse. Es ist dies jedes Mal ein erhebendes Erlebnis, da es uns an die Einsetzung der Eucharistie erinnert. Die Hostie wandelt sich in den tatsächlichen Leib Jesu, auch wenn gewisse Ketzer dies bestreiten, obwohl es auf einem tatsächlichen Ausspruch Jesu beruht, den man unter Lukas 22,19f findet:

Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Die Macht Christi in mir spürend
Gruber Walter
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)
G-a-s-t
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Re: Ein gesegnetes Fronleichnamsfest

Beitrag von G-a-s-t »

Werter Herr Gruber,

an der zitierten Stelle ist vom Brote die Rede, welches Jesus seinen Aposteln reichte, aber nicht von jenem, welches wir daran anküpfend seiner Weisung gemäß zu seinem Gedächtnis brechen.

Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium!
Gast
Micha 6,8
Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.

Joh 14,6
Niemand kommt zum Vater außer durch mich (Jesus).
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Ein gesegnetes Fronleichnamsfest

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Gruber,

finden in Ihrer Heimat auch Fronleichnamsspiele statt?

Ich hörte derlei fromme Spektakel seien im töften Tirol verbreitet.
Sie als Honoratior Ihrer knorken Gemeinde wären da sicher gefragt.


Das Abendgebet sprechend,
Schnabel
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Walter Gruber senior
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Re: Ein gesegnetes Fronleichnamsfest

Beitrag von Walter Gruber senior »

Werter Herr Gast,

die Worte „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ sind natürlich als Aufforderung zu verstehen, in Zukunft das Brot zu seinem Gedächtnis zu brechen. Es wäre ja wenig sinnvoll, sich an Christus zu erinnern, wenn er unmittelbar vor einem am Tische sitzt.

Vielen Dank für das Zitieren der Worte des großen Kirchenlehrers Thomas von Aquin, die von Heinrich Bone so schön übersetzt worden sind:
Preise, Zunge, das Geheimnis
dieses Leibs voll Herrlichkeit
und des unschätzbaren Blutes,
das, zum Heil der Welt geweiht,
Jesus Christus hat vergossen,
Herr der Völker aller Zeit.
Werter Herr von Schnabel,

die löblichen Fronleichnamsspiele mit szenischen Darstellungen aus der Heilsgeschichte sind in unserer Region leider nicht mehr verbreitet. Ich musste gerade in einem Lexikon zu christlichen Gebräuchen nachlesen, worum es sich dabei handelt. Eine Prozession mit Wagenbühnen, die mehrere Tage lang dauert, ist ja leider in unserer schnelllebigen Zeit nur mehr unter großen Schwierigkeiten umsetzbar.

Mit bedauerndem Gruß
Gruber Walter
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)
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