Gedicht zum 12.Juli

[Werner von Stauffenberg]

Ferner der hier bestehenden Wärme,
verfügt es über Orte, an denen ich lieber wäre.
Beim HERRN im Paradiese steht,
das Kämmerlein leer und gepflegt,
für meine holde Seele parat,
er furcht und streut hinein die Saat.
Sodass mein Glück schon bald ersprosse
wie manch ein holder töft' Genosse.
In ewigem Glauben möcht ich schweben,
redlich selbst eigne Träume weben.
Und ward der Sommer sein Ende gesehen,
werd ich zurück auf Erden gehen!

Meinen ersten Beitrag ansehend,

von Stauffenberg

[G-a-s-t]

Werter Herr Stauffenberg!

Ihr Gedicht mutet wirr an. Warum hat beispielsweise der zweite Vers mehr als vier Betonungen?

verfügt es

Was?

sein Ende

Wessen Ende?

werd ich zurück auf Erden gehen!

Von wo aus?

Mit verbindlichem Gruße
Gast

[Martin Berger]

Ferner der hier bestehenden Wärme,
verfügt es über Orte, an denen ich lieber wäre.
Beim HERRN im Paradiese steht,
das Kämmerlein leer und gepflegt,

Herr Stauffenberg,

wenngleich ich lieber das Gute als das Schlechte sehe, sei mir die Frage gestattet: Waren Sie früher ein drogenabhängiger Sprechgesangskünstler? Die Qualität Ihrer Reime hat mein Herz jedenfalls nicht erfreut.

Üben Sie!

Stets ehrliche Kritik übend,
Martin Berger

[Schwester Bernadette]

Werter Herr Berger,

wie wahr. Zuallererst hätte sich der Unflat im dafür vorgesehenen Faden vorstellen können, wie es sich für einen redlichen Christen gehört. Aber nicht nur mit den lyrischen Fähigkeiten des Buben scheint es nicht weither zu sein, auch seine Manieren lassen zu wünschen übrig.

Ihnen zustimmend

Schwester Maria Bernadette

[Werner von Stauffenberg]

Angesehener Herr Berger,
entschlossen möchte ich diesen Vorwurf zurückweisen. Sicherlich war ich noch nie im abscheulichen Sprechgesanggeschäft tätig. Die Qualität der Reime zu manipulieren, stellt ferner eine gewisse Dramatik und Spannung dar, die die Leser zu Beginn nahezu schockieren soll, damit Sie weiter lesen. Daher hätte ich wohlgemerkt sicherlich auch reine Reime benutzen können, was aber die Dynamik des Gedichts meiner Meinung nach zu langweilig gestaltet hätte.

Sie aufklärend,

von Stauffenberg

[Martin Berger]

Sie aufklärend,

Herr Stauffenberg,

sapperlot, mich wollen Sie aufklären? Was erlauben Sie sich?

Ihre schlechten Reime, zumindest jene, die ich markiert habe, gleichen denen eines unchristlichen Sprechgangssängers, der sich vor, während und nach der Zurschaustellung seiner Sprachbehinderung eine Tube Pattex in die Venen spritzt. Ich bin mir sicher, daß dies nicht nur meine Meinung ist. Freilich kann es sein, daß Sie einen schlechten Tag hatten, weswegen Ihnen keine besseren Reime einfielen. Gerne gebe ich Ihnen die Schanze zu beweisen, daß Sie kein unchristlicher Sprechgangslump sind.

Milde gestimmt,
Martin Berger

[Werner von Stauffenberg]

Sehr geehrter Herr Berger,
da gebe ich Ihnen recht. Ich hatte einen anstrengenden Tag, an welchem ich viele nicht-christliche Situationen verkraften musste. Gerne würde ich in Zukunft eine weitere Chance nutzen, um mein wahres Talent der christlichen Lyrik zur Schau stellen zu können.

Entschuldigend,

von Stauffenberg

[Martin Berger]

Herr Stauffenberg,

die Tatsache, daß Sie den Fehler eingesehen und sich entschuldigt haben, ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Ein mit Drogen vollgepumpter Sprechsänger hätte an dieser Stelle vermutlich, wie es in diesen verlotterten Kreisen üblich ist, Morddrohungen ausgestoßen und den HERGOTT verflucht. Und dies nur, weil man dem Gestotter und Gestammel nicht ventilierte.

Erfreut ob Ihrer Einsicht,
Martin Berger

[G-a-s-t]

Werter Herr Berger,

wäre es nicht erzieherisch sinnvoller, Brettschreiber Stauffenberg keine "zweite Schanze" zu geben, sondern eine Verbesserung des bestehenden Gedichtes einzufordern? Andernfalls könnte die Gefahr bestehen, daß er nach und nach meint, für alles im Leben gebe es weitere Schanzen, sogar für das ganze Leben gebe es solche in Form weiterer Leben, und so auf immer schlimmere Irrwege gerät.

Mit warnendem Gruße
Gast

[Martin Berger]

Werter Herr Berger,

wäre es nicht erzieherisch sinnvoller, Brettschreiber Stauffenberg keine "zweite Schanze" zu geben, sondern eine Verbesserung des bestehenden Gedichtes einzufordern?

Werter Herr Gast,

so war das mit der zweiten Schanze auch gemeint.

Eine Umsetzung fordernd,
Martin Berger


Post Scriptum: Im Falle Stauffenbergs böte sich, allein schon des Namens wegen, ein Gedicht zum 20. Juli an.

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Herren,

böte sich, angesichts des Familiennamens des Fadenerstellers, nicht ein knalliges Gedicht zum heutigen zwanzigsten Juli, geradezu zwingend an?

Erwartungsvoll.
Schnabel

[G-a-s-t]

Werte Herren Berger und von Schnabel,

das ist eine sehr gute Idee! Sollte der Mann es unlöblich spät einreichen, kann sich die Brettleitung vielleicht erst morgen seiner annehmen. Ich werde also meine morgige Arbeitszeit umorganisieren und mir ausreichend Zeit zum Lesen des verbesserten Gedichtes freihalten.

Mit verbindlichem Gruße
Gast

[G-a-s-t]

Bub Stauffenberg,

was nun? Wollen Sie die Brettgemeinschaft zum Narren halten?

Mit verärgertem Gruße
Gast