während mein geschätzter Patient in der bleiernen Strahlungskammer seine Therapie genießt, erdichte einige Zeilen für die verlorenen Schafe der Herde der Christenheit. Ich widme sie allen gemeinen Ketzern! Auf dass sie ihr gerechtes Los bald erhalten.
Christliche Grüße,
Martin Frischfeld
Der Ketzer ist in diesem Leben ein wahrer Vagabund,
Denn er verbreitet seinen Schund:
Wo ist er, dieser Garten Eden?
Worauf warten wir im irdischen Leben?
Ach, versündige dich nur, du schäbiger Häretiker!
Der liebe HERR hasst dich umso mehr, deine Lage ist fürwahr prekär.
Gerechter Zorn schlägt dir mies entgegen,
So du nie gen Paradies wirst schweben.
Schau, bloß das Fegefeuer ist dein,
Wo du erleidest auf ewig ungeheuer' Pein!
ich danke für das Gedicht! Auch ich habe einige Zeit über das Dasein der Ketzer sinniert und einige Verse zusammengetragen, welche sich mit jenem Unflat befassen. Die erste Gedichtshälfte nimmt daher Bezug zu der verschrobenen Weltsicht der Klebekinder, weswegen sich diese nicht so recht reimen möchte. Ich bitte dies zu entschuldigen; die zweite Hälfte soll diesen dramaturgischen Griff mit einem knorken Ende vergelten.
Kevin
Der Ketzerbube sagt, daß er Kevin heisse,
"Alter, gut, daß ich auf das Christentum defäkiere!",
spricht Satans Sohn, jener freche Bub',
er schaut derweil Pornographie auf DuRöhre.
Auf seinem Singsang Galaxie im Internetz stehsegeln,
das Atheistenkinder das dürfen!
Doch der Christ rettet die Redlichkeit:
Der schnalzende Rohrstockhieb ist schon bereit!
Er trifft donnernd des Kindes Arm,
der Bube ruft: "So hab' Erbarm'!"
Dem Teufelskind ist die Dummheit ausgetrieben,
ein bekehrter Jüngling ist geblieben.
Dem fiktiven, jedoch realen Begebenheiten nachempfundenen Buben Kevin den rechten Weg weisend,
Dr. Benjamin M. Hübner
"[D]ie volle und freie Vollmacht [...], alle Sarazenen und Heiden und andere Feinde Christi, wo immer sie wohnen mögen, anzugreifen [...]." Auszug aus "Romanus Pontifex" von Papst Nikolaus V.