Herr Freundt,
ich zitiere mich selbst um ihnen zu zeigen, dass ich nie sagte, dass ich persönlich mit Herren Sarrazin sympathisiere. Ich persönlich war damals auch dafür, ihn der Partei zu verweißen, auch wenn dies rechtlich leider nicht durchführbar war.
Ich habe den Teil markiert, was ich von Herren Sarrazin halte. Sonstige Meinungen teile ich nicht mit ihm. Sarrazin urteilt viel zu allgemein, falsch und undifferenziert. Aber dass er damit zum Rassisten wird bestreite ich. Er sprach nie davon, dass die Deutschen ethnischen Minderheiten überlegen wären. Wenn er dass doch sagen würde, dann könnte ihn die SPD sofort mit einem Tritt in den Allerwertesten hinauswerfen.
Marvin hat geschrieben:Herr Freundt,
ich möchte Sie zuerst beruhigen:
1. Die SPD ist nicht (und wird auch nie) gleichgeschaltet.
2. Der Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ist keine Art Kim Jong-Un.
3. Die SPD ist eine Demokratische Partei, die sich klar und uneingeschränkt zum Grundgesetz und den unveräußerlichen Menschenrechten bekennt.
Ich hoffe ich konnte sie beruhigen. Sollten sie weitere Fragen haben bezüglich der einstellung der SPD bin ich gerne zu Auskünften bereit!
Nun, um zurück zum Thema zu kommen:
Natürlich ist nicht die gesamte SPD dafür gewesen, Herren Sarrazin ausschließen zu wollen, allerdings eine Mehrheit, wie zum Beispiel Sigmar Gabriel, der Sarrazin nahelegte, doch von selbst aus der SPD auszutreten. (Der Berliner SPD-Bezirks-Bürgermeister von Neukölln und Sarrazin-Fürsprecher Heinz Buschkowsky hingegen sprach von einem „Sieg der Vernunft“ und meinte, dass sich „alle bewegt [haben]. Thilo hat gesagt, er will jetzt lieb sein. Naja, das Eis ist dünn. Aber wir sollten uns jetzt lieber um die Lösung von Integrationsproblemen kümmern.“)
Das Parteiausschlussverfahren wurde ja auch eingestellt und Herr Sarrazin ist bis heute Mitglied der SPD. Seine Meinung kann man beurteilen wie man will, er hat sein Recht auf seine eigene Meinung, auch wenn diese nicht deckungsgleich ist mit der anderer SPD Mitglieder oder der Partei selbst. (Sie sehen, dies untermauert den Punkt 1 oben.)
Wie sie sehen muss das Thema Sarrazin sehr differenziert betrachtet werden. Allerdings springe ich für Herren Sarrazin in einem Punkt in die Bresche: Thilo Sarrazin ist kein Nazi, Ausländerhasser oder ähnliches. Vor allem, wenn er dies wäre, dann wäre nicht mehr Mitglied der SPD, die der natürliche Erzfeind von Intoleranz, Rassismus und Ausländerhass ist. Wie ich bereits erwähnte handelt es sich hierbei um die Meinung von Thilo Sarrazin, und da hier jeder das Recht auf seine eigene Meinung hat, muss man diese nicht Teilen.
Ich hoffe sehr dass ich sie beruhigen konnte und ihre Sorgen ausräumen konnte. Sollten sie doch weitere Sorgen und Fragen haben stehe ich gerne für Auskünfte bereit.
Stets gegen Vorurteile kämpfend,
Marvin Müller