Werte Herren, geschätzter Herr Berger!
Zum achten Male nun versuche ich, Ihnen eine Fortschreibung unserer Reise zu gewähren. Vielleicht funktioniert nun die Internetzverbindung - ich hoffe es, ansonsten versuche ich es in einigen Stunden nochmals.
Unseren restlichen Aufenthalt in Wladiwostok verbrachten wir stets in guter Laune. Mein werter Reisefreund Appetit unterrichtete mich vorzüglich in der Bedienung seiner neuen Schoßoberfläche, mehrmals gedachten wir in Gebeten unserem ehemaligen Papst. Die Rohrstockladungen wurden im Schiff vertaut und ich besorgte mir noch einen Wimpel des sagenumworbenen Nordkoreas.
Vor drei Tagen schifften wir uns nun ein und befinden uns in kargen, wundervollen Kajüten an Bord des redlichen Schiffes des Herren und Kapitäns Rickelhoff irgendwo auf dem Meer. Uns geht es gut, wenn auch dem Herren Appetit die Verbindung stürmisches Meer und unser alltägliches Reisemahl, (Schiffs-)Zwieback mit einer kräftigen Kartoffelsuppe, momentan nicht allzugut zu bekommen scheint, weswegen er nun mich bat, mich weiterhin den Versuchen zu widmen, Ihnen zu schreiben und zu berichten.
Die Eindrücke dieser Schiffsreise, werte Brettgemeinde, sind schier unglaublich. Wir lauschen den Klängen des Meeres, spüren die raue, kalte Gischt auf unseren Gesichtern und lobpreisen laut unseren HERRn, der diese wunderbare Natur erschaffen! Dieses vom HERRn erdachte Werk ist schier grenzenlos in seiner Schönheit, die Wellen, der peitschende Regen, die schluchzenden Knaben, die den Boden scheuern. Auch der Herr Appetit gibt zu, noch nie in solch einer unfassbaren und kraftvollen Art und Weise die gnadenreiche Vielfalt unseres HERRn gesehen zu haben! Und so rufen wir laut:
Und man sage unter den Nationen: Der HERR ist König! Es brause das Meer und seine Fülle! Es jauchze das Feld und alles, was darauf ist! Dann werden jubeln die Bäume des Waldes vor dem HERRN; denn er kommt, die Erde zu richten!
(1. Chronik 16, 30-33)
Halleluja! Wir fühlen uns motiviert, jenem Australien, sofern seine Existenz der Wahrheit entspricht, Einhalt im schändlichen Tun zu gebieten!
Zudem darf ich Ihnen freundliche Grüße des Kapitäns ausrichten.
Lobpreisend, singend und jauchzend von backbord nach steuerbord züchtigend,
KnechtRuprecht
Heureka! Heinrich Ruprecht unternimmt bald wieder eine Wallfahrt ins gelobte Unterweh - um die Nachrichten der Gnadenmutter aus erster Hand zu erfahren. Sie wollen teilnehmen? Melden Sie sich doch rasch per Privatbrief - immer sind Plätze frei!