Ist Australien noch zu retten?

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Ruprecht,
haben Sie bereits Vorbereitungen zur Feier des Festes Mariä Lichtmeß getroffen?
Möglicherweise könnte man die Strecke dergestalt planen, daß man jenen löblichen Feiertag nahe der heiligen Mutter Gottes in Medjugorje begehen könnte.
Den Segen der Himmelskönigin erflehend,
Schnabel

[Alberto Bonappetito]

Werter Herr Schnabel

Leider ist dies in unserer Reiseplanung nicht vorgesehen. Am Feiertag Maria Lichtmeß werden wir 8 Stunden in Warschau verbringen, wo wir den Gottesdienst in der Neustädter Marienkathedrale feiern werden. Tags darauf werden wir bei unserem Aufenthalt in Moskau dem werten Herrn Putin eine Ehrenmitgliedschafts-Urkunde der Arche Internetz überreichen. Weitere Planungen für die Aufenthalte wurden noch nicht gemacht.

Weiters haben wir bereits eine Großlieferung an Bambus-Rohrstöcken aus dem nahen China nach Wladiwostok bestellt, um diese dann mit auf das Schiff nehmen zu können.

Planend
Alberto Bonappetito

[Heinrich Ruprecht]

Werte Gemeinde,

heute erhielten wir die Nachricht, dass wir nach dem Termin bei dem werten Präsidenten Putin auch zum derzeitigen Metropoliten der Russisch-Orthodoxen Altritualistischen Kirche eingeladen worden sind. Wir folgen der Einladung zum Gespräch durch Kornili, dem ehemaligen Bischof von Kasan, sehr gerne und sind gespannt auf die Diskussionen und Gespräche, die sich hierbei ergeben werden.

Auf die Russisch-Kenntnisse des Herren Appetit vertrauend,
KnechtRuprecht

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Herren,
dann wünsche ich Ihnen eine angenehme Reise, und hoffe inbrünstig, daß jenes ominöse Australien tatsächlich existieren möge.
Für das Gelingen betend,
Schnabel

[Alberto Bonappetito]

Werter Herr Ruprecht

Vom Treffen mit dem Metropoliten wusste ich bislang noch gar nichts. Umso erfreuter bin ich, diese Neuigkeit zu hören.

Weiters bin ich erfreut, dass Sie sich durchgerungen haben als Anzeigebild ein Foto aus diesem Jahrhundert zu nehmen. Ihr altes Schulfoto sieht Ihrem heutigen Gesicht ja nicht im Geringsten ähnlich.

Die Zähne putzend
Alberto Bonappetito

[Heinrich Ruprecht]

Geschätzter Freund Guten Appetit,

Keineswegs handelte es sich um ein Foto aus meiner Schulzeit. Das letzte Foto zeigte mich als Mitglied der nicht mehr existenten Christlichen Studentenverbindung "Gilde der Beter zur heiligen Maria Muttergottes wachend über uns". Das jetztige Lichtbild musste ich aufgrund einer Passerneuerung für die Reise machen lassen.

Den Reisepass in einem Beutel um den Hals tragend,
KnechtRuprecht

[Heinrich Brucht]

Meine Herren,

das beantwortet auch meine Fragen. Ich hatte schon vermutet, daß möglicherweise
der viele Ärger mit den Satanisten unseren knorken Herrn Ruprecht so zugesetzt hat.
Immer noch nicht klar ist mir, wie Fräulein Sophie hier immer jünger zu werden scheint.

Weiterhin wünsche ich viel Umsicht bei der Reisevorbereitung.
Zur Waldarbeit gehend
Heinrich Brucht

[Alberto Bonappetito]

Werte Herren

Es tut mir leid, dass ich in den letzten Tagen nicht anschnur war. Ich war zu beschäftigt mit der Reiseplanung, für die heute beginnende Mission zusammen mit Herrn Ruprecht. Wir machen uns heute Nachmittag auf den Weg nach Wien, von wo aus wir den Nachtzug nach Warschau nehmen. Nach einem kurzen Aufenthalt werden wir erneut einen Nachtzug nehmen und zwar nach Moskau, von wo aus wir am 3. Februar Richtung Pazifik aufbrechen.


Voll Tatendrang
Alberto Bonappetito

[Stephan Schmid]

Werter Herr Bonappetito und Herr Ruprecht

Ich wünsche Ihnen auf Ihrer Reise alles Gute, Kraft und Ausdauer!
Möge Gott Sie auf Ihrem Weg begleiten!
Ich freue mich jetzt schon auf viele, schöne Geschichten, die Sie nach Ihrer Rückkehr sicherlich zu erzählen haben.

Segen

Stephan Schmid

[Martin Berger]

Werter Herr Guten Appetit,

der HERR wird Sie und Herrn Ruprecht auf dieser langen, beschwerlichen Reise begleiten.

Eine gute Reise wünschend,
Martin Berger


Post Scriptum:

Bitte richten Sie meinem guten Freund Wladimir einen lieben Gruß von mir aus.

[Heinrich Ruprecht]

Werte Herren,

vielen Dank für die Glückwünsche und den Segen. Wir sind frohen Mutes, die Reise unbeschadet zu überstehen. Schon jetzt haben sich meine mitgenommenen, für die damalige Jakobsweg-Pilgerung gekauften und in Medjugorje durch Pater Branko Ž. gesegneten Teleskopwanderstöcke bewährt - konnte ich doch jugendlichem Pack das Platznehmen auf Sitzplätzen in unserer Nähe damit erfolreich verwehren.

Mittels einer K-LNW (unredlich: W-LAN) Verbindung hier am Brette schreibend,
KnechtRuprecht

[Alberto Bonappetito]

Werte Brettgemeinde

Dem Herren sei dank, dass Herr Ruprecht seinen Wanderstock dabei hatte. Mit uns im Zug nach Wien fährt nämlich eine Horde Kommunisten um am Abend vor der Wiener Hofburg gegen den Ball der rechtsradikalen Akademiker zu protestieren. Zwar ist Ihre Intention redlich, doch der Gestank dieser ungewaschenen Kommunistenbrut ist teuflisch. Zum Glück konnte Herr Ruprecht verhindern, dass unser Abteil zum öffentlichen Eigentum wurde (erlauben Sie mir diesen Witz auf kosten der Kommunisten).

Hoffend, dass unser Nachtzug nach Warschau weniger Gesindel enthält
Alberto Bonappetito

[Johannes Richter]

Werte Herren,

auch ich möchte Ihnen eine gute Reise und Gottes Segen wünschen.
Ich werde diesen Faden mit viel Interesse verfolgen, und hoffe, dass Sie uns töfte Informationen übermitteln!

Es grüßt freundlich,

Ihr Johannes Richter

[Alberto Bonappetito]

Werte Brettgemeinde

Am heutigen Tage hatten wir einen kurzen Aufenthalt in Moskau: Diesen nutzten wir einerseits um einen orthodoxen Gottesdienst in der Basilius-Kathedrale am roten Platz zu besuchen. Kurz darauf trafen wir uns mit dem ehrenwerten Herrn Putin um ihm die Ehrenmitgliedschaft der Arche Internetz für große Verdienste auf dem Gebiet der Redlichkeit zu verleihen. Die Übergabe vollzog Herr Ruprecht, da er im Gegensatz zu mir seinen Sonntagsanzug mit auf die Reise genommen hat. Angeregt unterhielten wir uns über den Kampf gegen Falschsechsuelle, über Zensur und viele weitere redliche Themen. Weiters habe er versprochen, er würde sich, so es die Zeit zulässt, selbst einen Akkont im Brett anlegen.

Inzwischen sitzen wir beide in der Eisenbahn in Richtung Vladiwostok. Herr Ruprecht bereitet gerade unser tägliches Abendlob vor, ich brühe mithilfe meiner Miniaturkochplatte gerade ein wenig Knorkeltee.

Segen
Alberto Bonappetito

[Heinrich Ruprecht]

Werte Brettgemeinde!

Nach dem wundervollen gestrigen Tage bei dem sehr höflichen Herren Putin und einer eher anstrengenden Reise im Zug -bei der mehrere Tassen des töften Knorkeltees des Herren Appetit und einige Scheiben duftendes Schwarzbrot zumindest für einen vollen Magen sorgten- kamen wir heute in Perm an.
Dort stiegen mein Freund Appetit und ich aus dem Waggon auf den Bahnsteig, um uns die müden Glieder mit ein paar Lockerungsübungen in der frischen, kalten Luft zu entspannen. Nach einiger Zeit der Kniebeugen, Drehungen und dem Fortscheuchen von lästigen Bettlern kam plötzlich ein kleiner, dünner Mann zu uns, der uns mit einem herzlichen "Grüss Gott" begrüßte. Verduzt ob der Skurrilität, soweit der Heimat entfernt solch bekannte Worte zu hören, schüttelten wir diesem kleinen Männchen die Hand. Schnell jedoch stellte sich heraus, dass dies nur eine Finte eines Urlaubsreisenden-Führers (unredlich: экскурсовод) war, und jener uns eigentlich nur dazu überreden wollte, dass wir mit ihm zum örtlichen Doktor-Schiwago-Haus kommen und dort für den Eintritt kräftig zahlen sollten. Ich wollte gerade dem Herren freundlich erklären, dass wir keine Zeit hätten und geriet jedoch dadurch in Gefahr, noch länger mit diesem Menschen plaudern zu müssen, doch zum Glück packte mich Herr Appetit beim Genick, zog mich von diesem Scharlatan fort und in den Zug, der auch schon in diesem Moment losfuhr.

Welch ein abenteuerliches Erlebnis!

Sich unterwegs nach Jekaterinburg befindend und allen gesegnete Grüße des Herren Appetit ausrichtend,
KnechtRuprecht