Ist Australien noch zu retten?

[Alberto Bonappetito]

Werter Herr Richter

Mit Widerstand ist in dieser verkommenen Welt immer zu rechnen, wenn man sich auf die Seite der Wahrhaftigkeit stellt. Nichtsdestotrotz plane ich diese Reise anzutreten und lese zu diesem Behufe bereits ausführlich Bücher über Unten Darunter (unredl.: Down under). Woher diese Bezeichnung übrigens kommt, erschließt sich mir nicht ganz. Scheinbar sind die Erfinder dieses Ausdrucks dem Irrtum aufgesessen, die Erde wäre eine Kugel und Australien befände sich unten.

Sich vorbereitend
Alberto Bonappetito

[Franz-Joseph von Schnabel]

Verehrter Herr Guten Appetit,
bevor wir jene beschwerliche Reise antreten, sollte geklärt werden, ob dieser sagenhafte Kontinent tatsächlich existiert, oder es sich nur um ein reines Phantasieprodukt, ähnlich der geheimnisvollen Stadt Bielefeld handelt.
Die Wissenschaftler des knorken MA Brettes vertreten jene These mit vielen stichhaltigen Beweisen.
Hinweisend,
Schnabel

[Martin Berger]

Werter Herr Schnabel,

als wir gemeinsam zu den Faröer-Inseln aufbrachen, glaubte ich zunächst auch nicht daran, daß diese sündigen Inseln existieren. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß sich so viele gottlose Gestalten auf einem Haufen befinden können. Doch je näher wir den Inseln kamen, umso mehr spürte ich förmlich die Sündhaftigkeit, die uns an unserem Reiseziel erwartete. Ich bin mir sicher, daß unser Sündenradar ausschlagen wird, je näher wir der Stelle kommen, wo sich Australien befinden soll.

Ist denn schon ein Reiseplan erstellt worden? Wird es wieder eine Schiffsreise werden, oder geht es zunächst auf dem Landweg gen Osten? Sollte Letzteres der Fall sein, wäre ein Besuch im löblichen China zu begrüßen, um dort unseren Mitstreitern für ein zensiertes Internetz höchstpersönlich zu danken. Wenn ein kleiner Umweg in Kauf genommen wird, könnte man zuvor auch Präsident Putin besuchen, der uns ebenfalls im Kampf gegen das unredliche Internetz unterstützt. Die Arche-Internetz-Ehrenmitgliedsurkunde könnten wir ihm dann auch gleich überreichen.

Interessiert nach den Reiseplänen fragend,
Martin Berger

[Sören Korschio]

Werter Herr Berger!

Australien liegt doch in der Nähe von Nordamerika (sonst würden die ja nicht Englisch sprechen?) und Russland auf der anderen Hälfte der Erdscheibe!

Das wäre ein kleiner Umweg!

Hinweisend,
Sören Korschio

[Martin Berger]

Werter Herr Korschio,

ich orientierte mich an dieser Karte, die uns der werte Herr Juckreiz zur Verfügung stellte:



Zu sehen ist hier die Erde von oben. Der Weg über Russland und China schien mir der Kürzeste zu sein.

Die Weltkarte auf den Tisch legend,
Martin Berger


Post Scriptum:

Eine Information am Rande: Die eingezeichnete Linie stellt in etwa die zurückgelegte Strecke des Nicht-Weltumseglers Magellan dar. Diese hat jedoch mit diesem Thema nichts zu tun.

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Herren,
Herr Kapitän Rickelhoff zweifelt zwar zu Recht, nach wie vor an der Existenz jenes ominösen Kontinentes, hat sich ich aber dennoch großzügig bereit erklärt, sein Schiff für eine Forschungsreise zur Verfügung zu stellen.
Da Herr Berger bereits eine Expedition auf dem Landwege vorschlug, könnte man eventuell zweigleisig fahren, um die Erfolgsaussichten jenes, nahezu aussichtslosen, Unterfangens zu steigern.
Hoch erfreut,
Schnabel

[Heinrich Brucht]

Meine Herren,

möglicherweise wäre auch ein Luftschiff als Transportmittel empfehlenswert.
Es ist auf jeden Fall ein ruhigeres Reisen und auch die Gesamtkosten dürften
akzeptabel sein.

Vermutend
Heinrich Brucht

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Brucht,
prinzipiell ist Ihr Vorschlag töfte. Leider steht momentan jedoch erdscheibenweit kein Zeppelin ausreichender Größe zur Verfügung.
Ein Neubau würde den finanziellen Rahmen sprengen.
Bedauernd,
Schnabel

[Alberto Bonappetito]

Werte Herren

Nach eingehender Prüfung der Möglichkeiten bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine Reise bis nach China über den Landweg die beste Variante wäre. Dort nimmt uns Kapitän Rickelhoff mit vollbeladenem Schiff auf. Die beiden Möglichkeiten über den Landweg wären einerseits die transsibirische Eisenbahn oder andererseits eine Reiseroute über die Seidenstraße. Ich und der werte Herr Ruprecht sind der Eisenbahn eher zugeneigt.

Den Atlas durchblätternd
Alberto Bonappetito

[Heinrich Brucht]

Sehr geehrte Reisende,

wenn Sie noch etwas Vortreffliches als Geschenk oder Tauschmittel
für die Reise suchen, so empfehle ich sog. 17,60-er Glasmantelgeschosse,
bekannt auch unter dem Markennamen "Nordhäuser Doppelkorn".
Dieser ist seit über 50 Jahren in diesen Regionen wegen seiner hervorragenden
Qualität bekannt und wird sehr gern angenommen.

Empfehlend
Heinrich Brucht

[Heinrich Ruprecht]

Knäblein Brucht,

keinesfalls möchte ich mit Alkohol-Geschenken bei dieser Reise auffallen. Wir kommen nicht, um Suff und Trunkenheit zu verbreiten. Wir kommen, um zu bekehren und das Wort des HERRn zu verbreiten.

Hinweisend,
KnechtRuprecht

Post Scriptum: Mich freut es dennoch sehr, zu sehen, dass die Therapie gegen Ihre galoppierende Trinksucht kleine Erfolge zeigt und die Qualität Ihres Gebriefes zunimmt! Machen Sie mit der Kraft des HERRn weiter!

[Heinrich Brucht]

Herr Ruprecht,

danke für Ihre aufmunternden Worte.

keinesfalls möchte ich mit Alkohol-Geschenken bei dieser Reise auffallen. Wir kommen nicht, um Suff und Trunkenheit zu verbreiten. Wir kommen, um zu bekehren und das Wort des HERRn zu verbreiten.

Suff und Trunkenheit können Sie in besagter Gegend nicht mehr verbreiten,
da dies schon bis zur Sättigungsgrenze der Fall ist. Indem sie dort aber
Qualitätsware verschenken, setzen sie neue Maßstäbe. Die Leute lernen
den Unterschied kennen zwischen selbstgebranntem, gesundheitsgefährdenden
Fusel und einem edlen Tropfen.
Nach meiner Erfahrung führt dies tendenziell sogar zu weniger Alkoholismus.

Mich freut es dennoch sehr, zu sehen, dass die Therapie gegen Ihre galoppierende Trinksucht kleine Erfolge zeigt und die Qualität Ihres Gebriefes zunimmt! Machen Sie mit der Kraft des HERRn weiter!

Meine Therapie besteht darin, daß ich nun schon zwei Wochen lang
im Holzeinschlag arbeite.
Der Herr libt mein Tun und beobachtet mich sehr genau. Seine Zeichen verstehe ich zu deuten.

Jetzt aber völlig übermüdet
Heinrich Brucht

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Brucht,
Sie schreiben, als ob Sie Erfahrungen mit den unlöblichen Sitten jener fernen Länder hätten.
Verbrachten Sie bereits einige Zeit jenseits des Urals?
Interessiert,
Schnabel

[Heinrich Brucht]

Herr Schnabel,

in der Tat war ich in jungen Jahren in östlichen Gegenden unterwegs,
aber noch vor dem Ural.
Es war eine beeindruckende Landschaft, es gab wunderschöne Frauen
und es wurde auf die Freundschaft getrunken.
Ich habe damals konsequent nicht getrunken! Aber ich konnte mit
dem edlen Nordhäuser und fortgeschrittenen Russischkenntnissen
Dinge bewegen, die unmöglich waren.

Wäre ich noch mal 30 Jahre jünger, ich würde gern mit Ihnen
gen Osten fahren.

In Erinnerungen versinkend
Heinrich Brucht

[Heinrich Ruprecht]

Werte Gemeinde, werte Reisegemeinschaft!

Nach längerem Grübeln über die optimalste Reiseroute als auch über den bestmöglichen Zeitpunkt der Abreise (sowie nach dem Erledigen diverser administrativer Dinge die die Arbeitsstelle als auch die Freizeit betreffen) haben mein geschätzter Bibelkreiskollege Guten Appetit und meine Wenigkeit uns nun dazu entschlossen, für den Abreisetermin per Zug den 01. Februar 2013 anzuvisieren.

Möchten sich nun weitere Mitglieder des Brettes anschließen und gemeinsam mit uns die Reise auf Schienen wacker bestehen, oder gibt es gar bessere Vorschläge den Abreisetermin betreffend?

Planend,
KnechtRuprecht

Post Scriptum: Ein eigenes Büchlein mit Versen aus der heiligen Schrift sowie mit den schönsten Reiseliedern aus dem Gotteslob wurde in Zusammenarbeit mit dem Bibelkreis und dem Herren Guten Appetit und mir speziell für die Reise bereits vorbereitet und einige Male gedruckt.