Dringende Warnung vor krimineller Jugendbande

[Guido Leonardy]

Werte Brettgemeinde,

neulich, als gegen Ende der Messe die Kollekte herumging, wurde ich Zeuge, wie mehrere Jugendliche auf verschiedenen Plätzen Teile der Kollekte entwendeten, vermutlich, um sich davon Kleber oder Hanfgift zu kaufen. Nur konnte ich nicht rechtzeitig reagieren, da die Buben flohen, als ich gerade meinen liebsten Rohrstock aus meiner Tasche zog (es handelt sich um ein Teleskop-Modell).
Ich alarmierte den Pfarrer nach der Messe natürlich umgehend und sprach zur Beruhigung dreimal schnell das Vaterunser, später verfolgte ich die Buben, da ich durch meine ehemalige Tätigkeit als Staatsanwalt Kontakte zu löblichen Mitgliedern der Polizei habe. Mir gelang es die Buben zu stellen und aufs Äußerste zu züchtigen, mit gebrochenen Fingern werden diese Ketzer jedenfalls kein Geld mehr aus der Kollekte entwenden, LAL!
Nun befürchte ich aber, dass ich in meiner Gemeinde keinen Einzelfall vorliegen habe, sondern gehe vielmehr davon aus, dass dies inzwischen Sitte unter Jugendlichen geworden ist und rufe die löblichen Mitglieder unseres schönen Brettes dazu auf, verstärkt auf Jugendliche Rüpel in Kirchenmessen zu achten (was ja heutzutage leicht fallen dürfte, da die "normale" Jugend Gotteshäuser ja generell meidet)


Über alle Maße bestürzt,
Guido Leonardy

[Alberto Bonappetito]

Werter Herr Leonardy

Es ist völlig verantwortungslos den Kollektenteller überhaupt aus der Hand zu geben. In unserer werten Kirche wird die Kollekte von unserem Mesner und einem weiteren redlichen Gemeindemitglied so durchgeführt, dass diese mit dem Spendenteller durch die Kirche gehen. Mit dieser Methode, die ich ihnen auch ans Herz legen möchte, ist man gegen Diebespack gefeit.

ratschlagend
Alberto Bonappetito

[Guido Leonardy]

Sehr geehrter Herr Bonappetito

Das war leider der große Fehler in der Organisation, worauf ich den Pfarrer auch anschließend hingewiesen habe. Dennoch fürchte ich, dass meine Gemeinde damit keinen Einzelfall darstellt und bitte darum besondere Vorsicht walten zu lassen!

Hinweisend,
Guido Leonardy

[Konrad Juckreiz]

Werte Herren,

die gerechte Strafe für Diebstahl am Herrn ist bekannt:
http://www.bibleserver.com/text/NLB/Josua7,20:

Und alle Israeliten steinigten Achan und seine Familie und verbrannten sie.

Leider gab es auch bei uns in der Gemeinde einmal einen Fall, wo Geld aus den Kollekten gestohlen wurde, und die Täter waren - man soll's nicht glauben - zwei Ministranten, die mit dem Einsammeln betraut waren. Zum Glück konnten die beiden es nicht lassen mit Ihren Taten vor Schulkollegen zu prahlen, was dem Pfarrer, der in der örtlichen Schule auch den Religionsunterricht leitete, von einem braven Mitschüler alsbald gebeichtet wurde. Selbstverständlich wurde das Pack hernach sowohl vom Ministrantendienst als auch von den Pfadfindern ausgeschlossen, und die Eltern der Diebe wurden vor die Wahl gestellt, entweder als ganze Familie angeklagt, exkommuniziert und in der Kirchenzeitung entblößt zu werden, oder den Schaden siebenundsiebzigfach zu ersetzen und die Bälger in ein kirchliches Internat für schwer erziehbare Knaben zu geben. Vernünftigerweise haben sie sich für Letzteres entschieden. Seitdem werden an den Ministranten nach den Kollekten gründliche Leibesvisitationen durchgeführt, damit sich solche Vorfälle nicht mehr wiederholen können.

Vorsichtig ist besser als Nachsicht,
Konrad J.

[Hans Burkhalter]

Werter Herr Leonardy,

Sind sie von Sinnen, sie riskieren wegen schwerer Körperverletzung angeklagt zu werden, die Jungen werden letztendlich als Opfer dargestellt und sie als der Böse.
Ich empfehle ihnen in Zukunft solche Fälle der Polizei zu überlassen.

[Guido Leonardy]

Werter Herr Burkhalter,

ich verstehe ihre Besorgnis, aber lassen Sie sich folgendes versichern: Wenn ich einen Frevel an Gott erkenne, dann muss ich einfach handeln. Diese Welt soll doch ein Hort der Nächstenliebe sein, wie soll denn das bitte funktionieren, wenn die ganzen Krecksüchtigen, Klebstoffschnüffler und Satanisten permanent unsere Geduld auf die Probe stellen mit ihrer dekadenten Lebensweise. Früher, als ich noch Staatsanwalt war, waren die Strafen wesentlich härter, da haben die Richter noch erkannt, wer redlich ist und wer nicht.

Über das Pack erbost,
Guido Leonardy