ACTA - Ja bitte!

[Sören Korschio]

Liebe Gemeinde!

Sicher haben Sie schon davon in Ihrer Pfarrzeitung gelesen. Das Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen (unredl. "ACTA") wurde von der sonst so unfröhlichen Gruppe 8 entworfen und wurde konzipiert um Internetz-Verbrecher zu stoppen. Diese schädigen nämlich neben dem unredlichen Pack, zu dem sie selbst gehören, wie Hipf Hüpf (unredl. "Hipf Hüpf") und Fels (unredl. "Rock") Musik, auch das Christentum. Die Bibel ist beispielsweise für jedermann anschnur (unredl. "anschnur") verfügbar - statt der katholischen Kirche ein Buch abzukaufen, wird im Internetz Diebstahl betrieben.

Leider legt man dieser löblichen Regelung nachgerade Felsbrocken in den Weg. Rauschgiftsüchtige, Steinewerfer, Brandstifter und obdachloser Unflat protestiert.



Warum dieses ketzerische Pack gegen das Abkommen hetzt? Weil sie alle bekennende Verbrecher sind und etwas zu verbergen haben. Ein redlicher Bürger hat vor dem Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen nichts zu befürchten, sollte sich sogar darauf freuen. Doch leider überwiegt die Zahl der Ungläubigen und der Ketzer in der verlotterten Bevölkerung.

Weiters sind diese Demonstrationen der eindeutige Beweis, dass man Kinder unter 25 Jahren nicht ohne elterliche Begleitung alleine aus dem Haus lassen sollte, Potzdonner!

Ich sage laut und bekennend: JA ZUM ANTI-PIRATERIE-ABKOMMEN!

Vor Wut über den protestierenden Unflat tobend,
Sören Korschio

[Asfaloths]

Heureka und Halleluja!

ACTA ist knorke! Wer Heimrechner von kleberspritzenden Süchtigen durchforstet findet heraus was diese tun - Welt der Kriegskunst spielen, DuRöhre-Videos ins Internetz stellen und sich Hartkern-Unzuchtsfilme ansehen. Igittigitt! Glücklicherweise kann und wird ACTA uns vor dieser Perversität schützen und all diese WdK-Süchtigen anklagen und den Internetzzugang sperren.

Acta ist töfte. Sein Sie alle Pro-Acta!

Halleluja!

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

[L. Ziffer]

Geehrte Herren,
auch ich bin ein großer Verfechter des Acta Vertrages. Wer sonst sollte etwas gegen ein wirksames Mittel zur Verbrechensbekämpfung haben außer ein Verbrecher selbst? Und der Oberverbrecher versteckt sich feige hinter einer anonymen Maske. Es ist schon erstaunlich, welch kriminelle Energie Jugendliche in diesen Zeiten an den Tag legen. Hier wird massiv die elterliche Aufsichtspflicht verletzt und es wurde Zeit, das etwas dagegen unternommen wird. Vielleicht besinnen sich diese degenerierten Lausbuben und Mädel wieder auf die alten Tugenden, wenn ihnen erst einmal der Internetzzugang gekappt wurde. Mit Puppen spielen oder mit Bauklötzen, den Eltern im Haushalt helfen und Bibelstunden abhalten. Solche Dinge taten wir als Jugendliche. Und es war eine schöne Zeit, das will ich meinen. Und heute? Es gilt der Jugendliche als kühl, der schon vor dem Frühstück zu Hartfelsmusik am Heimrechner möglichst viele Menschen tötet. Pfui, sage ich.

Sich auf alte Tugenden besinnend,
Ihr L. Ziffer

[Benedict XVII]

Liebe Gemeide,

der ACTA-Vertrag ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Hilft er doch, die verlotterte Jugend vor den Gefahren des Internetzes zu schützen.
Ebenso sorgt er dafür, dass die löblichen Rechteinhaber (Hr. Korschio erwähnte beispielsweise die katholische Kirche) den ihnen zustehenden Lohn erhalten.
Jedoch erachte ich den jetzigen Entwurf als etwas zu lasch.
So sollte etwa die Kirche die Möglichkeit besitzen, unredliche Seiten per Dekret aus dem Internetz zu fegen.
Auch sollten ertappte Urheberrechts-Verbrecher umgehend dem örtlichen Geistlichen zur Verhängung einer gerechten Strafe gemeldet werden.

Frohlockend

Benedict XVII

[Sören Korschio]

Auch sollten ertappte Urheberrechts-Verbrecher umgehend dem örtlichen Geistlichen zur Verhängung einer gerechten Strafe gemeldet werden.

Werter Herr Benedict!

Sapperlot, welch wundervoller Idee. Mit entsprechenden Rechten ausgestattet, könnte der Vatikan ein eigenes Institut betreiben, welches sich nur mit Anschnurexorzismus und Netzdämonbekämpfung befasst. Umgehend werde ich einen E-Brief (unredl. "E-Mail") an die EU-Kommission verfassen.

Sich begeistert bekreuzigend,
Ihr Sören Korschio

[Burgie Rieth]

Auch sollten ertappte Urheberrechts-Verbrecher umgehend dem örtlichen Geistlichen zur Verhängung einer gerechten Strafe gemeldet werden.

Werter Herr Benedict!

Sapperlot, welch wundervoller Idee. Mit entsprechenden Rechten ausgestattet, könnte der Vatikan ein eigenes Institut betreiben, welches sich nur mit Anschnurexorzismus und Netzdämonbekämpfung befasst. Umgehend werde ich einen E-Brief (unredl. "E-Mail") an die EU-Kommission verfassen.

Sich begeistert bekreuzigend,
Ihr Sören Korschio

Werther Herr Korschio,

Welch kongeniale Idee! Wir möchten noch folgendes anfügen: Der Vatikan sollte eine Heimrechnerinquisition entsenden, welche die Rechner von schwarzen Schäfelein peinlichst genau untersucht und die Delinquenten zur Rede stellt und diese sanktioniert. Diese würde dann die staatliche Polizei entlasten, damit sie sich dann der Bekämpfung von Kapitalverbrechen widmen kann.

Auch fordern wir ein Punktesystem im Zwischennetz wie es eines in Flensburg für die Verkehrssünder gibt. Bevor der Nutzer das Zwischennetz verwenden kann, muss dieser einen Netzführerschein in seinen Heimrechner stecken und sich anmelden. Verstößt dieser gegen gegen Richtlinien, sei es zu schnelles stehsegeln (>56 Kilobiss/sek), oder das illegale Runterladen von geschützten Dateien, so muss er mit Konsequenzen rechnen, wie zum Beispiel der Verlust des Netzzugangs, wenn man sein Punktekonto überzogen hat.

Fabulierend,

Burgie Rieth

[Der Einsiedler]

Werte Brettmitglieder,

ich wär dafür, das Internetz des Nachts gänzlich abzuschalten. Es ist meiner Meinung nach völlig ausreichend, dieses zwischen 09:00 und 14:00 einzuschalten.

Herzlichst

Der Einsiedler

[Sören Korschio]

Werter Herr Einsiedler!

Der Heimrechner-Experte meines Vertrauens erklärte auf meine Frage, dass dies technisch nicht möglich sei. Doch mit entsprechenden Gebeten sollte es durchzusetzen seien. Der Herr hört auf fromme Wünsche und knorke Ideen.

Betend,
Sören Korschio

[Benedict XVII]

Liebe Gemeinde,

eine weitere sinnvolle Ergänzug zu ACTA wäre eine ausgeweitete Vorratsdatenspeicherung.
Es muss klar nachvollziehbar sein, wer wann und auf welcher Seite im Internetz stehsegelte. Die entsprechenden Daten sollten mitsamt dem Klarnamen des Stehseglers bei einer vertrauenswürdigen Instanz, beispielsweise der katholischen Kirche, über die letzten 10 Jahre hinweg gespeichert werden.
Ebenso sind sämtliche E-Briefe zu hinterlegen, Verschlüsselungsprogramme werden verboten.
Auf diese Weise lassen sich Terroristen, Urheberrechts-Verbrecher und sonstige Unruhestifter effektiv bekämpfen.

Vorschlagend

Benedict XVII

[Asfaloths]

Werte Herren (Und Dame.),

ich habe eine gute Idee. Das Internetz sollte weiterhin verfügbar bleiben, doch sollte jede Netzaktivität überwacht werden. Auf einen Stehsegler kommt ein Beamter. Somit wird Internetzkriminalität unmöglich und die Arbeitsplatzbeschwerden sind auch hinfort.

Zum Bundespräsidenten kandidierend,

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

[Cadarn]

Werte Herren,

Haben Sie keine Bedenken dass ACTA auch Auswirkungen auf dieses keusche Plauderbrett haben könnte?


besorgt
Cadarn

[Sören Korschio]

Herr Cardan!

Wie kommen Sie denn auf diese Idee? Wir sind brave, gesetzestreue, katholische Rentner.

Verwundert,
Sören Korschio

[Asfaloths]

Frl. Cadarn,

dieses Plauderbrett ist ein Hort der Keuschheit und Redlichkeit. Welcher Beamte sollte es abschnur nehmen? Wenn werden die Fakire bestraft die herkommen um unsere besinnlichen Diskussionen zu stören.
Ob denen nun der Internetzabschluss abgedreht wird oder in Südkarambolea fällt ein Huhn um das sündhaft gelebt hat.. Sie verstehen?

[Cadarn]

Werte Herren,

nun ja, stellen Sie sich vor jemand (ein sogenannter Hacker zum Beispiel) lädt geklaute Dateien auf Ihren Servierer oder in dieses keusche Plauderbrett. Mit ACTA könnten sie in beiden Fällen dafür verantwortlich gemacht und das Plauderbrett abschnur genommen werden. Das wäre eine Katastrophe!

[Benedict XVII]

Herr Cadarn,

genau aus diesem Grunde sollte ACTA von einer umfangreichen Vorratsdatenspeicherung begleitet werden. Der Verbrecher wäre so auf einfache Art und Weise zu ermitteln und könnte seiner gerechten Strafe zugeführt werden.

Grüße

Benedict XVII