Der Ab-Thema-Faden

[Fridolin Amadeus]

Herr Josef,

dass Sie Ihren Fehler einsehen, ist der erste Schritt zur Besserung. Wenn Sie sich respektvoll verhalten wollen, habe ich hier folgende Ratschläge für Sie:

• Erstens: Ältere Menschen besitzen eine weitaus höhere Lebenserfahrung als Sie, sind Ihnen an Weisheit also überlegen. Darum sollten Sie nicht einfach die Meinung dieser grundlos anfechten.
• Zweitens: Der Ton macht die Musik. Vorhandener oder mangelnder Respekt wird auch durch den Sprachstil deutlich. Hüten Sie sich also davor, saloppe Formulierungen zu verwenden, die den Gesprächspartner auf Ihre Ebene degradieren, Sackerlot!
• Drittens: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Bevor Sie also nur freche, unqualifizierte Äußerungen von sich geben, halten Sie besser den Mund.

Ich könnte die Liste sicher noch weiter ausführen, aber dazu fehlt mir die Zeit. Ich höre auf der Straße schon wieder unflätigen Radau. Mal nachsehen, was da los ist.

Den Rohrstock zückend,
Fridolin Amadeus

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Gemeinde,

voll der Vorfreude bin ich heute aufgestanden, unsere Gemeinde hat heute einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Wir verkaufen selbstgemachte Kerzen, christliche Weihnachtsmusik und Rosenkränze, ich freue mich schon sehr darauf und bin guter Hoffnung, dass wir einigen Menschen nützliche und redliche Dinge verkaufen können. Sie werden mir bestimmt beipflichten, dass so ein Rosenkranz viel besser ist, als Glühwein oder andere Süßigkeiten, die ja bekanntermaßen auf jedem Weihnachtsmarkt feilgeboten werden. Besonders wichtig ist mir jedoch, dass wir als Christen mit anderen Besuchern des Marktes ins Gespräch kommen und mit diesen über den HERRn und die Herrlichkeit der Heiligen Schrift diskutieren können. Ich wünsche allen Mitgliedern der knorken Anschnur-Gemeinde einen gesegneten Samstag.

Sich eine Baumwollstrumpfhose, Mütze und Handschuhe raussuchend,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Dr Karl Savitius]

Wertes Fräulein Baal,
wie schön, dass Sie, nach einer längeren Zeit, wieder zurück sind. Ich finde Ihr Anliegen sehr redlich. Im Weiteren kann ich Ihnen verraten, dass christliche Gespräche, insbesondere in der weihnachtlichen Atmosphäre, sehr anregend sind. So lernte ich vor 4 Jahren meinen besten Freund kennen, mit dem ich schon zahlreiche Jugendliche bekehrte und der mir fast immer mit Rat und Tat zur Seite steht, wie auch Ich ihm.
Sich selig erinnernd,
Dr. Karl Savitius

[Sören Korschio]

Frl. Baal!

Um Ihrem christlichen Ständchen die Aufmerksamkeit zukommen zulassen, die es verdient, kann ich Ihnen nur raten ein wenig Salz (~2kg) mit sich zu führen und dieses bei Bedarf in die widerlichen und unhygienischen Glühweinplastikkanister zu entleeren. Das atheistische Gesock und die verlotterte Jugend, die nur anwesend ist um sich zu berauschen, wird sogleich von dannen ziehen, wohingegen Sie ungestört Ihrer redlichen Arbeit nachgehen können.

Immer Ihr,
Sören Korschio

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Herrn Dr. Savitius und Korschio,

es war wahrlich ein schöner Tag, wir haben immerhin 600 Europa eingenommen, ein großer Schritt für die Sanierung des Glockenstuhls. Wir haben wundervolle Gespräche gehabt, mit guten Menschen. Eine ältere Dame war begeistert davon, dass ich Nonne werden möchte, sie wünschte mir GOTTES reichsten Segen, dass war sehr nett von ihr. Die Atheisten haben sich, dem HERRn sei dank, zurückgehalten was den Konsum von Glühwein angeht. Einzig störend war der Stand der Protesten, diese haben angeblich christliche Hipf-Hüpf Musik verkauft, die Jugendlichen sollen diese "Lieder" selbst gesungen haben. Sapperlot, jeder redliche Katholik weiß, dass Hipf-Hüpfer keine Sänger sondern Sprachgestörte sind. Aber wie gesagt es war ein schöner Tag, sehr kalt aber dennoch ein tolles Erlebnis. Zu Hause hat meine Frau Mutter mir einen schönen heißen Salbeitee gemacht und ich habe mir ein heißes Fußbad gegönnt.

Durchgefroren aber glücklich,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Lazarus Steiner]

Wertes Fräulein Baal,
ich gratuliere Ihnen zu diesem wundervollen Erfolg. Ich werde Ihnen sogleich weitere 400 Europa aus meiner schnaften Hilfsorganisation "AIHfRR" überweisen.
Eigentlich ist der Zweck dieser Einrichtung das Erhöhen der Renten und zur umfassenden Unterstützung redlicher Rentner gedacht, doch die Sanierung eines Glockenstuhls hift redlichen Rentnern ebenfalls.
Mit dem Geld bereits zwei Altersheime und ein Kloster renoviert habend,
Herr Steiner

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Steiner,

potztausend, ich bin gerührt vor Freude. Dennoch muss ich Sie bitten auf die Spende zu verzichten, unsere Gemeinde ist GOTTlob sehr wohlhabend, die Kosten für die Sanierung haben wir bereits fast zusammen. Mit den 400 Europa kann aber den ärmsten der Armen geholfen werden, gerade redliche Rentner die unser Land aufgebaut haben und von der Politik wenig Rente bekommen, brauchen Unterstützung. Es wäre unverschämt von uns Ihre Spende anzunehmen, gerade in der Weihnachtszeit sollten wir an denen denken dir nichts haben. Ihre Bereitschaft zur Hilfe zeichnet Sie als wahrhaft guten Christen aus, der HERR liebt Sie. Möge GOTT unser HERR Sie segnen und stets behüten.

Dankbar über Ihr großzügiges Angebot,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Lazarus Steiner]

Wertes Fräulein Baal,
ich werde auf die knorke Spende verzichten, schreiben Sie mich jedoch an, falls Sie einmal Geld für redliche Aktivitäten brauchen. Die AIHfRR hat bereits fünfstellige Spendenbeträge erhalten und so versuchen wir, das Geld auch möglichst sinnvoll einzusetzen.
Die 400 Europa werde ich dem werten Herrn Dr. Ramharter überweisen. Sein schnaftes Haus wurde kürzlich bei einem Sturm verwüstet:
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Gerne helfend,
Herr Steiner

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Steiner,

Ihre Hilfsbereitschaft ist wirklich knorke, ich bin mir sicher, dass ich sich der redliche Herr Dr. Ramharter sehr über diese Spende gefreut hat. Sie sind wahrhaft ein guter Christenmensch, meine Gebete sind stets mit Ihnen, GOTT segne Sie.

Herrn Steiner knorke findend,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Lazarus Steiner]

Wertes Fräulein Baal,
ich soll Ihnen von dem werten Herrn Dr. Ramharter übrigens bestellen, dass er von Ihrer Großzügigkeit und Nächstenliebe zutiefst begeistert ist. Er hatte in seinem Leben schon viele schlechte Erfahrungen mit Weibern (Sein Weib Hildegard sprang von seinem Hausdach und überlebte schwer verletzt) und es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass er wieder ein gutes Wort über ein Weib verliert.
Ihr Herr Steiner

[Silberschatten]

Werte Gemeinde,

meine Katze badete gestern zum ersten Mal freiwillig in knorkem Weihwasser, halleluja!

Erfreut,
Ihr Frl. Silberschatten

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Steiner,

das Lob des werten Herrn Dr. Ramharter erfreut mich wirklich sehr, hätten Sie vielleicht die Güte und könnten den Herrn Doktor zurück grüßen von mir? Er soll nicht verzagen, der HERR hält bestimmt ein knorkes Eheweib für ihn bereit.

Es dankt von ganzem Herzen,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Lazarus Steiner]

Wertes Fräulein Baal,
Ihre Grüße werde ich Herrn Dr. Ramharter selbstverständlich ausrichten. Jedoch gäbe es noch eine andere schnafte Möglichkeit, dass Sie sich bei ihm bedanken könnten: Schon seit Jahren wünscht er sich eine eigene Wurfbibel, hatte allerdings noch nie genügend Geld dafür. Falls Sie also bei einem weiteren Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt etwas überschüssiges Geld erwirtschaften, wäre es mir eine Freude, wenn Sie ein paar Europa in die AIHfRR einzahlen könnten.
Schreibmaschinenpapier suchend,
Herr Steiner

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Steiner,

ich werde gleich nächsten Sonntag, unseren Pfarrer von diesem löblichen Unterfangen berichten. Ich bin mir sicher, dass wir Herrn Dr. Ramharter bestimmt eine Freude machen können. Bedenken Sie aber bitte, dass ich als Weib nicht entscheiden kann, wofür die knorke Kollekte gesammelt wird. Ich werde aber unserem Pfarrer sicher überreden können.

Freundlichst,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Lazarus Steiner]

Wertes Fräulein Baal,
Ihre Einstellung ist wirklich bewundernswert!
Wäre es nicht knorke, Herrn Dr. Ramharter die Wurfbibel und vielleicht sogar noch einen knorken Rohrstock zum Weihnachtsfeste zu überreichen? Wenn Sie wollen, könnten Sie gerne mitkommen und ihn mit mir besuchen.
Einladend,
Herr Steiner