Der Tod von Christoph Schlingensief

Diskutieren Sie hier über Gott und die Welt.
Antworten
JohannAden
Treuer Besucher
Beiträge: 155
Registriert: Sa 20. Mär 2010, 11:31

Der Tod von Christoph Schlingensief

Beitrag von JohannAden »

Werte Gemeinde,

wie sicherlich einigen von ihnen schon zu Ohren gekommen ist, verstarbt der Regisseur und Aktions"künstler" am 21. August in Berlin.

Ich persönlich empfinde nahezu jegliche Form von moderner "Kunst/Theater/Oper/Aktionskunst" als Beleidigung des gesunden Menschenverstandes, die dazu selbstverständlich unredlich und unlöblich ist. Daher hält sich meine Trauer in Grenzen.

Was halten Sie von Aktionskunst bzw. moderner Kunst? Vom werfen von Farbpinseln, und vom zersägen von Leinwänden mit einer Kettensäge? Vom vermarkten seiner Krebserkrankung in den Medien?

Das würde mich doch mal wirklich interessieren!

Beste Grüße,
Johann Aden
"Das Kreuz allein wär' nicht so schwer, Wenn nur das böse Weib nicht wär!"
Benutzeravatar
Benedict XVII
Gleichstellungsbeauftragter
Beiträge: 2611
Registriert: Fr 11. Dez 2009, 18:15

Re: Der Tod von Christoph Schlingensief

Beitrag von Benedict XVII »

Werter Herr Aden,

da Herr Schlingensief von uns gegangen ist und nun der Gnade des Herrn überstellt ist halte ich mich mit einer Bewertung seiner Person zurück.

Ich bin kein Experte auf dem Gebiet der modernen Kunst, was ich jedoch kenne halte ich großteils bestenfalls für nichtssagend, gewollt provokativ und dumm.
Wenn ein selbsternannter "Künstler" keine andere Aussage hat als die pure und gewollte Provokation so ist dies doch ein recht armseliger "Künstler".
Dies ist beispielsweise im Bereich des Hipf-Hüpf oder des Sprechgesangs eher die Regel als die Ausnahme.

Selbst die alten Meisterwerke bleiben nicht verschont. Kürzlich wurde im im Fernsehen ein total verunstaltetes ehrwürdiges Gesangsspiel von Mozart übertragen. Anstelle von löblichen klassischen Kostümen waren die Darteller in einer äußerst aufreisserischen, zur Unzucht anstachelnden Art und Weise bekleidet. Mir wurde übel und nach wenigen Augenblicken habe ich abgeschaltet.

Aktions"kunst" und / oder moderne Malerei betrachte ich nicht als Kunst.
Kunst soll etwas löbliches sein, zur geistigen Erbauung des Betrachters beitragen.
Aus 3 hingeschluderten Farbklecksen jedoch vermag ich keine geistige Erbauung zu ziehen.

Es wäre diskriminierend für richtige kunst (wie z.B. "Das letzte Abendmahl"), wenn ein solches hirnloses moderne Geschmiere als Kunst bezeichnet werden dürfte.

Wir sollten dies beim Namen nennen:
Moderne Malerei ist großteils Geschmiere und keine Kunst.
"Tatsächlich haben Frauen noch nie etwas gedacht oder gemacht, womit zu beschäftigen sich lohnt." (Jan Hein Donner, niederländischer Schachmeister)
"Es ist dem Menschen gut, daß er kein Weib berühre." (1.Korinther 7:1)
Benutzeravatar
Friedbert Fischer
Stammgast
Beiträge: 517
Registriert: Mi 6. Jan 2010, 02:40

Re: Der Tod von Christoph Schlingensief

Beitrag von Friedbert Fischer »

JohannAden hat geschrieben:Werte Gemeinde,

wie sicherlich einigen von ihnen schon zu Ohren gekommen ist, verstarbt der Regisseur und Aktions"künstler" am 21. August in Berlin.

Ich persönlich empfinde nahezu jegliche Form von moderner "Kunst/Theater/Oper/Aktionskunst" als Beleidigung des gesunden Menschenverstandes, die dazu selbstverständlich unredlich und unlöblich ist. Daher hält sich meine Trauer in Grenzen.

Was halten Sie von Aktionskunst bzw. moderner Kunst? Vom werfen von Farbpinseln, und vom zersägen von Leinwänden mit einer Kettensäge? Vom vermarkten seiner Krebserkrankung in den Medien?

Das würde mich doch mal wirklich interessieren!

Beste Grüße,
Johann Aden
Werter Herr Aden,

ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich den Mann nicht einmal kannte. Moderne Kunst interessiert mich nämlich so gut wie gar nicht. Ich kenne nicht ein Werk von ihm und sein Leben habe ich erst vor ein paar Minuten in einer großen Netz-Encyklopädie gelesen. Auch das konnte kein wirkliches Interesse an moderner Kunst oder an das Leben des Künstlers allgemein wecken.

Was modernes Theater angeht, kann ich nur sagen, dass es wundervoll ist. In meiner Heimatstadt wurde vor einigen Jahren "Faust. Der Tragödie erster Teil", leicht an die Moderne angepasst, neu aufgeführt. Das Resultat war, dass Alt wie Jung begeistert war und volle Theatersäle. Dieser Trend hält bis heute an und nach und nach fordert sogar die Jugend einen festen Sitz in der Mitte der Darsteller.

Ansonsten ist mir das Werfen von Pinseln, Farbtöpfen, etc. eher suspekt. Ich kann im Moment auch gar nicht beurteilen, ob ich das als Kunst sehen könnte oder eher nicht. Man akzeptiert es still, so lange es einen in Ruhe lässt. Manchmal zeichnet am Abend noch der Herr Ross für die Zuschauer von WDR oder 3Sat. Leider ist jener schon verstorben, so dass man nichts neues mehr von ihm sieht.

Übrigens ist die Vermarktung von schweren Krankheiten, wie jene vom Herrn Schlingensief, eine sehr pietätlose Sache. Der Mensch an sich konnte nun nichts für seine Erkrankheit und ein Teil an der Berichterstattung könnte temporär sicher auch als Störung der Totenruhe gewertet werden. Gut, beim Herrn S. konnte ich das noch nicht so nachverfolgen. Bei anderen Prominenten jedoch, wie beim Herrn Jackson, lehnt es schon an einem entarteten Personenkult.

Mit freundlichen Grüßen

Friedbert Fischer
JohannAden
Treuer Besucher
Beiträge: 155
Registriert: Sa 20. Mär 2010, 11:31

Re: Der Tod von Christoph Schlingensief

Beitrag von JohannAden »

Liebe Gemeinde,

ich kann mich meinen Vorrednern diesbezüglich nur anschliessen. Auch ich bin kein Experte in Sachen moderner Kunst, das wird aus mir wohl auch nie werden, kann ich dem ZDF Theaterkanal doch oft nur wenige Minuten folgen, bevor sich meine Gesichtszüge schmerzhaft verkrampfen.

Zu Herrn Benedict:
Wenn ein selbsternannter "Künstler" keine andere Aussage hat als die pure und gewollte Provokation so ist dies doch ein recht armseliger "Künstler".
Dies ist beispielsweise im Bereich des Hipf-Hüpf oder des Sprechgesangs eher die Regel als die Ausnahme.
Das sehe ich ganz genauso!
Selbst die alten Meisterwerke bleiben nicht verschont. Kürzlich wurde im im Fernsehen ein total verunstaltetes ehrwürdiges Gesangsspiel von Mozart übertragen. Anstelle von löblichen klassischen Kostümen waren die Darteller in einer äußerst aufreisserischen, zur Unzucht anstachelnden Art und Weise bekleidet. Mir wurde übel und nach wenigen Augenblicken habe ich abgeschaltet.
Ja. Genau das meine ich mit dem ZDF Theaterkanal. Auch arte und 3Sat enttäuschen einen immer wieder.
Aktions"kunst" und / oder moderne Malerei betrachte ich nicht als Kunst.
Kunst soll etwas löbliches sein, zur geistigen Erbauung des Betrachters beitragen.
Aus 3 hingeschluderten Farbklecksen jedoch vermag ich keine geistige Erbauung zu ziehen.
Danke. So sehe ich das auch.

Zu Herrn Fischer:
ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich den Mann nicht einmal kannte. Moderne Kunst interessiert mich nämlich so gut wie gar nicht.
Das ist nun wirklich keine Schande, Herr Fischer. Auch ich kannte den guten Mann noch nicht, was wohl an dem selben Grund liegen mag wie in Ihrem Fall: Moderne Kunst interessiert mich nämlich ebenfalls so gut wie gar nicht.
Was modernes Theater angeht, kann ich nur sagen, dass es wundervoll ist. In meiner Heimatstadt wurde vor einigen Jahren "Faust. Der Tragödie erster Teil", leicht an die Moderne angepasst, neu aufgeführt. Das Resultat war, dass Alt wie Jung begeistert war und volle Theatersäle. Dieser Trend hält bis heute an und nach und nach fordert sogar die Jugend einen festen Sitz in der Mitte der Darsteller.
Dieser Empfehlung Ihrerseits, gehe ich gerne einmal nach. Auch ich lasse mich gerne mal positiv überraschen.
Manchmal zeichnet am Abend noch der Herr Ross für die Zuschauer von WDR oder 3Sat. Leider ist jener schon verstorben, so dass man nichts neues mehr von ihm sieht.
Ja, das ist sehr bedauerlich. Auch ich genoss die Ruhe die er auszustrahlen vermochte sehr.
Übrigens ist die Vermarktung von schweren Krankheiten, wie jene vom Herrn Schlingensief, eine sehr pietätlose Sache.
Hier haben Sie mich leider falsch verstanden, was aber ganz allein meine Schuld ist. Nicht die Medien fielen über Ihn her, sondern er vermarktete seine Erkrankung selbst sehr reisserisch und aktiv.

MfG,
Johann Aden
"Das Kreuz allein wär' nicht so schwer, Wenn nur das böse Weib nicht wär!"
Antworten