Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

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Schwester Bernadette
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Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

Beitrag von Schwester Bernadette »

Werte Gemeinde,

Bitte verzeihen Sie mir diese ungewöhnliche Frage, allerdings hatte ich gestern leider die Möglichkeit, mich in einem Spiegel zu betrachten. Während meiner Mission im Kongo, zeigte ein junger Arzt, der selbst aus Deutschland kommt Interesse an mir. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt, bin sogar erörtert in seiner Gegenwart. Aber meine Liebe zu GOTT und zu Jesus war stärker. Aber wenn Männer, sich für mich interessieren, kann ich doch nicht hässlich sein?

Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst, dass Eitelkeit eine Sünde ist und das ich den Umstand, mich selbst im
Spiegel betrachtet zu haben, vor meinen Mitschwestern und der ehrwürdigen Mutter Oberin bekennen muss. Aber ist es wirklich so schlimm, wenn wir Ordensfrauen uns im Spiegel betrachten? Soll ich es der ehrwürdigen Mutter Oberin erzählen, wie es die heiligen Ordensregeln sagen, oder genügt die Beichte und das Gebet?

Ratlos und sich schämend

Schwester Maria Bernadette
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Frank D Sand
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Re: Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

Beitrag von Frank D Sand »

Schwester Bernadette!
Schwester Bernadette hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 19:54 Aber meine Liebe zu GOTT und zu Jesus war stärker
Wollen wir hoffen, dass es dabei bleibt! Nächstes Mal erteilen Sie dem unkeuschen Herren am besten gleich eine ordentliche Abfuhr, auf dass er seine schmutzigen Fantasien loslassen möge. Andernfalls wird nicht nur Ihnen, werte Schwester, sondern auch ihm ein Platz im ewigen Fegefeuer gewiss sein.

Ob Sie nun hübsch oder hässlich sind, sollte für Sie keinen Unterschied machen, haben Sie sich schließlich ganz und gar dem HERRn verschrieben. Hören Sie auf, Ihre Zeit mit solch unwichtigen Gedanken zu verschwenden und konzentrieren Sie sich lieber weiterhin auf Ihre Mission im Kongo!

Gegen eine Betrachtung des eigenen Selbst im Spiegel, so korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege, sollte meines Erachtens nach nichts sprechen. Jedenfalls unter der Bedingung, dass Sie nicht deshalb der Eitelkeit verfallen (sind). Totschweigen würde ich dies jedoch nicht, denn auch Ehrlichkeit ist eine Sache, die Ihnen als Ordensschwester sehr am Herzen liegen sollte.

Mit Wohlwollen beratend

Frank D Sand
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Schwester Bernadette
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Re: Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

Beitrag von Schwester Bernadette »

Werter Herr Sand,

Ich danke Ihnen für den Ratschlag. Sie haben recht, ich werde diese Sünde morgen der ehrwürdigen Mutter Oberin und meinen Mitschwestern mitteilen. Auf das mich die gerechte Strafe treffe, für meine Eitelkeit.

Meine Tätigkeit im Kongo ist beendet, so das ich diesen jungen Arzt nicht mehr sehe. Ich muss gestehen, ich habe seine Annäherungsversuche nicht zurückgewiesen, jedenfalls nicht energisch genug. Ich fühlte mich geschmeichelt, mein Herz raste wie wild, wenn er in der Nähe war. Ich war glaube ich war zum ersten Mal in meinem Leben verliebt. Dies habe ich auch nach meiner Rückkehr der ehrwürdigen Mutter Oberin gebeichtet, auch das ich mich für unseren HERRn entschieden habe. Unsere sonst sehr strenge Äbtissin lächelte gütig. Sie vertraute mir an, dass Sie selbst mehr als, mehr als einmal in einem Mann verliebt war. Sie betonte, dies ist unsere größte Prüfung, die der HERR uns auferlegt.

Wäre ich nicht damals schon auf der Arche gewesen, wäre mein Glaube wohl nicht so stark. Deshalb bin ich zutiefst dankbar. Was kann ich aber tun, dass solche Gedanken nicht mehr aufkommen?

Ihnen dankend

Schwester Maria Bernadette
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Frank D Sand
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Re: Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

Beitrag von Frank D Sand »

Werte Schwester Bernadette,

gerne habe ich Ihnen geholfen. Als fromme Christen sind wir schließlich dazu aufgerufen, stets nach dem Gebot der Nächstenliebe zu handeln. Aus Ihren Beiträgen lese ich aufrichtige Reue heraus, das freut mich ungemein!

Sich zu verlieben ist menschlich, solch ein Schicksalsschlag kann selbst dem redlichsten Mönch zuweilen widerfahren. Entscheidend ist, dass man richtig damit umgeht. Trotz Ihrer anfänglichen Zögerlichkeit haben Sie sich letzten Endes dem HERRn als würdig erwiesen und mit Sicherheit haben Sie Ihre Lektion gelernt!

Wenn Sie sich jene Gedanken austreiben wollen, wäre meine erste Wahl die Züchtigung durch 100 Peitschenhiebe. Dabei ist es wichtig, dass diese alsbald erfolgen, nachdem der erste ungewollte Gedanke aufkommt. Nur so kann ein Lernprozess stattfinden!

Auf das nächtliche Gebet vorbereitend

Frank D Sand
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Martin Berger
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Re: Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

Beitrag von Martin Berger »

Schwester Bernadette hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 19:54Aber ist es wirklich so schlimm, wenn wir Ordensfrauen uns im Spiegel betrachten?
Schwester Maria Bernadette,

die Heilige Schrift sagt dazu:
Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HERRN fürchtet, soll man loben.
Sprüche 31,30
Soll man sich an Sie als Weib erinnern, welche die Kurve kratzte und als Ordensschwester den Weg zum HERRn fand, oder doch an die einstige Dirne Jessica? Das ist die Frage, die Sie sich stellen sollten. Denken Sie denn, daß der HERR Interesse an Ihrem Aussehen hat? Dies hatte er einst, als er Sie schuf. Oder wollen Sie hier gar sagen, daß der ALLMÄCHTIGE und UNFEHLBARE an sich zweifeln sollte?

Hoffentlich zu Unrecht erbost,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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Schwester Bernadette
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Re: Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

Beitrag von Schwester Bernadette »

Werter Herr Berger,

der ALLMÄCHTIGE ist über jeden Zweifel erhaben. Meine Liebe zum HERRn ist ungebrochen. Ich diene GOTT voll Freude und das wird auch weiterhin so bleiben.

Ich war kurzzeitig durcheinander, weil ein Mann, sich für mich interessierte. Er sagte mir auch, dass er unter meinen Habit, eine wunderschöne junge Frau sieht. Dies hat mich verwirrt. Heute sind meine Gedanken klar, ich weiß welchen Weg ich gehen will. Ich will den Weg einer einfachen Arbeiterin am Weinberg des HERRn gehen. Ohne Sie, ohne die Arche, wäre mein Glaube nie so gefestigt, dass ich dieser Prüfung hätte bestehen können. Sie müssen nicht erbost sein. Als Weib stellt man sich schon die Frage, wie es wohl wäre eine Familie zu gründen. Aber ich habe meine Familie längst gefunden, meine Mitschwestern und die ehrwürdige Mutter Oberin.

Sie voll Demut beruhigend

Schwester Maria Bernadette
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Martin Berger
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Re: Bin ich hübsch (Eitelkeit)?

Beitrag von Martin Berger »

Schwester Bernadette hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 00:44Ich war kurzzeitig durcheinander, weil ein Mann, sich für mich interessierte. Er sagte mir auch, dass er unter meinen Habit, eine wunderschöne junge Frau sieht.
Werte Schwester Maria Bernadette,

Kurzzeitige Verwirrtheit, dieses Aussetzen jeglichen Verstandes, ist bei Weibern keine Seltenheit, aber umso gefährlicher. Sind dies doch die Momente, in denen der Leibhaftige zuschlägt. Die Tumbheit des Weibes führte zur ersten Torheit in der Geschichte, weshalb wir nun nicht mehr im Paradiese leben.
Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von den Früchten der Bäume im Garten? Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Eßt nicht davon, rührt's auch nicht an, daß ihr nicht sterbt. Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß.

1.Mose 3,1-6
Der Teufel ist listig und hat viele Gesichter und Gestalten. So gesehen ist es durchaus denkbar, daß es Satan höchstselbst war, der Sie ansprach und Ihnen ein Kompliment machte, um Sie zu verwirren und womöglich vom Glauben abzubringen. Wie sehr Sie dieses scheinbare harmlose Ereignis aufwühlte ist offensichtlich, gäbe es doch diesen Faden nicht, wenn es nicht so wäre. Schon oft wurden Menschen, Gemeinden, ja ganze Völker ins Unglück gestürzt, weil ein Weib dem Teufel als Einfallstor diente. Hüten Sie sich davor, ein ebensolches zu werden.

Mein seliger Großvater Jakobus, der wohl weiseste Mann, den ich jemals kannte, pflegte zu sagen:
Jakobus Berger hat geschrieben:Wo ein Weib ist, kann das Unheil nicht fern sein.
Recht hatte er!

An den geliebten Großvater denkend, der heute, fast auf den Tag genau, 161 Jahre alt geworden wäre,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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