Mein Weg in die Nervenheilanstalt und zurück

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Guenther Schwarzbart
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Mein Weg in die Nervenheilanstalt und zurück

Beitrag von Guenther Schwarzbart »

Werte Gemeinde,

mich frohlockt dieses Plauderbrett. Genau deswegen muß ich mit Schmerz die Gründe meiner Abwesenheit beichten.
Ich dachte, dies wird mein Jahr. Mein Weib an meiner Seite und meine Enkel in einer fachmännischen Ausbildung, wo noch mit Händen gearbeitet wird und nicht eine geistige Vefaulung vonstatten geht, wie es ja bei unknorker Heimrechnerarbeit der Fall ist.
Dann trat ein Ereignis in meinem Leben, von welchem sich mein Geist bis zum heutigen Tage noch nicht erholen vermochte.
Es war Freitag der 09.04 dieses Jahres. Ich saß in meiner Kirchengemeinde zusammen und wir spielten töftes Bingo. Ja ich kann mich noch erinnern, wie ich gewann. Mein Herz sprang förmlich in die Höhe.
Der Bingospielleiter war ein junger Mann. Der spitzbubige satanische Bengel wollte uns ehrenwerten Rentnern einen Gefallen tun. Sapperlot um einen Gefallen handelte es sich bei der seinen Tat nicht. Viel mehr war es das Werk einer satanischen Einflüsterung. Der Bengel mischte und LSD in das Getränk! Bei LSD handelt es sich um einen satanischen Zaubersud welcher einen den Satan höchstpersönlich sehen lässt. Zu den Symptomen dieses Trunks gleich mehr.
Ich merkte also wie sich mein Körpergefühl veränderte, ich muss mit Scham zugeben, daß es mir anfangs gefiel. Doch der HERR hat einen Plan für uns alle. ER will nicht, daß wir uns mit einem solchen Hexensud beschwipsen. Meine Gedanken fingen also immer mehr an zu Rasen. Zuerst zwei Gedanken auf ein mal, dann 3 und später sogar 5. Ich hielt mich in diesem Zustand erleuchtet durch die Hand des HERRn. Ich sah mich plötzlich als sehr intelligent und entwickelte eine Theorie über die Wechselbeziehungen von drei oder mehr Individuen. Jedoch vergaß ich am Ende eines Satzes plötzlich, was ich überhaupt dachte. Das passierte mir immer wieder. Ich war wie verdummt. Das löste in mir eine solche Freude aus, daß ich so heftig lachen mußte, daß mein Gehirn anfing zu verkrampfen. Ja es fühlte sich so an als liefen 100te Ameisen über mein Gehirn. Als bissen sie sich fest in das meine Fleisch des Gehirns. Ich merkte, das, was ich empfand war keine Freude, es war eine Manie. Eine Manie ist etwas Verrücktes. Ich war in diesem Moment der verrückte Wissenschaftler, der an einer albernen nichts taugenden Idee schrieb. Vor allem, daß ich verrückt sei blieb mir hängen. Ich wusste nicht wie lange dieser Zustand noch anhalten möge und die Angst in mir stieg immer weiter, daß er für immer blieb. Ich betete zum HERRn doch ER schien mich nicht zu erhören.
Plötzlich überkam mich Panik. Ich traute mich nicht mehr in die Gesichter der anderen zu gucken, weil ich Angst bekam, daß sie den meinen Zustand bemerken könnten. Ich ging also raus und guckte über meine kleine Gemeinde. Doch was ich sah, waren keine Häuser oder Straßenlaternen. Stattdessen sah ich haushohe Pilze, rote Flüsse und alte riesige Schlösser. Sapperlot am Horizont erstreckte sich ein riesiger Turm bis hoch in die Wolken. Meine Sinne gaukelten mir etwas vor, was nicht da war. Meine Beine zitterten vor Angst. Mein gesamter Körper kribbelte, vor allem mein Oberkörper.
Ich dachte plötzlich die großen Künstler verstehen zu vermögen. Viele von denen waren verrückt und sind frühzeitig verstorben. Zum Beispiel Van Gogh. Ich dachte, daß wenn ich malen könne was ich sehe, dann wäre das ein Bild auf dem Level eines dieser Künstler. Gleichzeitig hatte ich Panik in diesem geistigen Zustand zu verweilen.
Getrieben durch meine Panik ging ich also wieder zu meiner Kirchengemeinde, um Bingo weiter zu spielen. Kaum am Spielen überkamen mich wieder Wellen der Panik. Nach kurzer Zeit hielt ich es nicht mehr aus und lief in mein trautes Heim. Ich guckte in den Spiegel und sah wie panisch ich aussah. Ich betete immer wieder. Während ich betete, redete mein trautes Weib beruhigend auf mich ein. Sie ging weg und ich versuchte zu schlafen. Es klappte nicht. Stattdessen mischte mich zwischen meinen zahlreiche Gedanken nun langsam leise Stimmchen. Ich entwickelte Selbstmordfantasien. Die Stunden vergingen und aus Tag wurde Nacht, aus Nacht wieder Tag. Um 8Uhr morgens weckte ich mein trautes Weib und ich erzählte ihr der Satan sei in mich gefahren und er verlässt meinen Körper nicht mehr. Sie fuhr mich in ein Krankenhaus. Ich wartete dort ungefähr eine Stunde. Die Selbstmordfantasien nahmen nun richtig Gestalt an, auch in der Form wie ich es machen will. Die Stimmen in meinem Kopf wurden lauter. Ich war einfach total erschöpft, doch mein Geist fand keine Ruhe. Ich spürte wie mein Verstand wegschmolz. So sah ich angekommen in der Nervenheilanstalt die Statur im Eingangsbereich nicht als Baby wie sie es eigentlich war, sondern ich sah einen riesigen mich angrinsenden Schweinekopf. Auch dachte ich der Sauerstoffanschluss im Zimmer sei eine Kamera. Ich bekam eine Tavor und schlief endlich ein.

Doch am nächsten Tag wurde der Spuk nur umso schlimmer. Ich vergaß die Namen meiner Enkel. Mein Gehirn produzierte Erinnerungen, die ich nie erlebt habe. Ich vergaß mich selbst, was mich ausmacht, wer ich bin. Ich versuchte also die Todsünde schlecht hin. GOTT der HERR bewahre mich. Ich versuchte mir am 4ten Tag in der Nervenheilanstalt das Leben zu nehmen. Die Liebe zu meinem Weib und meinen Enkeln ließ mich fehlschlagen. Lobpreise den HERRn.
Ich merkte, daß die knöften Damen in der Nervenheilanstalt mich zu einem Medikamentenzombie machen wollten. Also bin ich nach Hause. Ich konnte wieder die ganze Nacht kein Auge zudrücken und dunkle satanische Stimmen hielten mich vom Schlafen ab. Mein Essen schmeckte vergiftet, doch ich vertraute auf mein Weib, daß sie mich niemals vergiften wolle.
Den Tag danach bin ich zu einer Psychiaterin als Notfall überwiesen worden. Diese verschrieb mir ein Medikament.
Seit ich dieses Medikament nehme und auch mit der Hilfe des HERRn zu dem ich jeden Tag bete, geht es mir schleichend von Tag zu Tag besser.
Nun fühle ich mich das erste Mal bereit wieder in diesem knorken Plauderbrett eine Mitschrift zu verfassen.

In Zukunft werden keine so traurigen Erzählungen meinerseits mehr folgen.

Ich kann abschließend nur plädieren: Der HERR möchte, daß wir Leben und ich lebe. Der HERR rettete mich in der dunkelsten Stunde meines Lebens und ich bin IHM dankbar. ER vergibt unsere Sünden und hält zu uns.

Eine Olanzapin schluckend,
Günther Schwarzbart
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Hinrich Hammerschmidt
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Re: Mein Weg in die Nervenheilanstalt und zurück

Beitrag von Hinrich Hammerschmidt »

Werter Herr Schwarzbart,

zunächst möchte ich Ihnen mein Beileid aussprechen ob der Qualen, die sie in den vergangenen Monaten durchlebt haben. Gleichwohl denke ich, dass sie sich nach wie vor in den falschen Händen befinden. Ob ihr Medikament dafür verantwortlich ist, dass sie hier einen einigermaßen plausiblen Techst verfassen konnten, wage ich zu bezweifeln. Vielmehr befürchte ich, dass sie seit dem LSD-Verbrechen an fortschreitendem Hirnbrand erkrankt sind. In dessen Verlauf kommt es bisweilen zu gelegentlichen Momenten der geistigen Klarheit. So mag es sein, dass Sie hier in einem Moment scheinbar normale Beiträge verfassen, sich im nächsten aber schon wieder deppenschritttanzend in der nächsten Ausnüchterungszelle wiederfinden. Sollte meine Befürchtung zutreffen, besteht Ihre einzige Schanze auf Heilung in einem längerfristigen Klosteraufenthalt. Suchen Sie am besten nach einer Einrichtung, die sich auf die fortschrittliche Therapie des Wasserbretterns spezialisiert hat.

GOTT als einzige Medizin anerkennend,
Hinrich Hammerschmidt
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Opa Rauschebart
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Re: Mein Weg in die Nervenheilanstalt und zurück

Beitrag von Opa Rauschebart »

Bub Günther,

vielen Dank für Ihren ausführlichen Situationsbericht. Allein Sie und die verlotterte Gemeinde tragen selbst Schuld!
Glücksspiel jedweder Art sind dem HERRn ein Greuel. Nicht umsonst sagt man im Volksmunde, daß das Kartenspiel das Gebetsbuch des Teufels ist.
So wurde nun auch kein sog. LSD Ihnen zugemischt, sondern der Unsägliche selbst ist aller Wahrscheinlichkeit in Sie und andere Teilnehmer gefahren. Um es einfach auszudrücken, Sie sind wohl vom Teufel besessen und vermeinen zu glauben, ein Hexengebräu sei für Ihren Wahn verantwortlich. Einfach ists der wahren Ursache auf die Spur zu kommen. Gehen Sie in Begleitung löblicher katholischer Priester in ein geweihtes Gotteshaus. Nutzen Sie das Weihwasserbecken, benetzen Sie Ihre Finger mit dem heil'gen Wasser, bekreuzigen Sie sich und Ihre Haut wird brennen. Knien Sie nun nieder und bewegen Sie sich derart auf den Altar zu, vor das Kreuz unseres dreifaltigen HERRn. Legen sie sich flach bäuchlings auf dem Marmorboden hin und breiten Ihre Arme aus und flehen Sie den HERRn um Vergebung an und Sie werden sofort merken, daß Ihre inn're Unruhe weicht und Sie vorübergehend Frieden finden. Damit ist dann der Beweis erbracht, daß der Unsägliche in Ihnen steckt und Sie sollten sich schleunigst um einen Exorzismus nach dem alten Rituale Romanum bemühen.

Den Weg zum Heil weisend

Opa Rauschebart
***** Lernen durch Schmerz ****** Motivation durch Entsetzen*****
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