Stellen Sie sich vor

[Schwester Bernadette]

Werte Gemeinde,

nach langer Zeit, melde ich mich zurück. Viel zu lange war ich von unserer Gemeinde getrennt. Ich befand mich auf Mission in Afrika und habe bewusst auf das Internetz verzichtet, so konnte ich mich voll auf die Mission konzentrieren. Da ich dennoch ein Weib bin, habe ich leider meine Zugangsdaten vergessen, so dass ich mich neu anmelden musste. Ich freue mich sehr, wieder ein Teil dieser herausragenden Gemeinde zu sein und bete für Sie alle.

Voll der Freude seiend,
Schwester Maria Bernadette

[Franz-Joseph von Schnabel]

Verehrte Schwester Bernadette,

Seien Sie gegrüßt!

Warum verwenden Sie nicht Ihr redliches, altes Konto zur Anmeldung im Brett?

Verwundert,
Schnabel

[Schwester Bernadette]

Werter Herr von Schnabel,

vielen lieben Dank für die Begrüßung. Gerne würde ich mein altes Konto benutzen, doch ich habe meine Zugangsdaten vergessen. Dies liegt daran, dass ich nur ein Weib bin und leider solche eminent wichtigen Dinge vergesse.

Sich krampfhaft erinnernd,

Schwester Maria Bernadette

[Rotzbengel Rüdiger]

Weib Bernadette!

beweisen Sie, daß Sie die echte Schwester Bernadette sind!
Geben Sie umgehend einen Eilumschlag bei Ihrer Poststelle auf. Dieser sollte ratzfatz an die Brettleitung adressiert sein und Ihre Taufbescheinidung und den Personalausweis enthalten, sapperlot!

Argwönisch beäugend,
Rotzbengel Rüdiger

[Walter Gruber senior]

Werte Schwester Bernadette,

unter Umständen ist die Brettleitung auch bereit, einen sogenannten Scan eines Lichtbildausweises in Verbindung mit der Aussage einer zuverlässigen Person (beispielsweise Ihrer Oberin oder eines katholischen Pfarrers) zu akzeptieren. Auch ich selbst bin mittlerweile misstrauisch geworden, da meine naive Gutgläubigkeit schon mehrfach ausgenutzt wurde.

Mit hilfsbereitem Gruß und der Bitte um Verständnis
Gruber Walter

[Schwester Bernadette]

Werter Herr Rüdiger,

ich kann durchaus nachvollziehen, dass Sie argwöhnisch sind. Haben wir Christen doch jede Menge unredliche Feinde, die Zwietracht zwischen uns säen wollen. Ich kann Ihnen eidesstattlich versichern, ich bin die echte Schwester Maria Bernadette, die mit weltlichen Namen, Jessica Baal heißt. Könnte ich mich doch nur an meine Zugangsdaten erinnern, also genauer gesagt an mein Kennwort, würde ich selbstredend mit meinen richtigen Konto schreiben.

Werter Herr Gruber,

Ich erinnere mich noch an unsere Zeit, die wir auf der Bibeltreuen Jugend verbracht haben. Es versichere Ihnen, bei meiner Ehre als Ordensfrau, ich bin die echte Schwester Maria Bernadette. Ihre Zweifel kann ich aber durchaus nachvollziehen, wie schlimm muss es sein, wenn man die Gutmütigkeit eines so redlichen Mannes ausnutzt.

Nachdenkend,

Schwester Maria Bernadette

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Schwester Bernadette,

haben Sie noch Zugriff auf Ihre Fratzenbuchrepräsentanz?
Beziehungsweise auf eine Ihrer dortigen Repräsentanzen.
Die Vergeßlichkeit scheint Sie schon geraume Zeit heimsuchen.

Redlich grüßend,
Schnabel

[Schwester Bernadette]

Werter Herr von Schnabel,

ich habe mich bereits mit Herrn Gruber kurzgeschlossen und meine Echtheit ihm gegenüber dargelegt. Ich denke doch, dass ich die Zugangsdaten von Fratzenbuch noch im Kopf habe. Ich werde mich dort anmelden und Ihnen dann eine gesonderte Nachricht zukommen lassen. Leider haben Sie aber vollkommen recht, in letzter Zeit bin ich in der Tat sehr vergesslich geworden, was mich selbst stark belastet.

Freundlichst grüßend,

Schwester Maria Bernadette

[Rotzbengel Rüdiger]

Werte Schwester Bernadette,

Rennen Sie im Kopfe einmal Ihre liebsten Bibelverse durch. Mein eigenes Schlosswort für das schnafte Plauderbrett besteht aus den zweiunddreißig Zeilen meiner bürgerlichsten Bibelstelle, ja, ja, ja. Kam einst ein Knabe vorbei, war schon spät nach halb drei; ging der Knabe großen Schritts, ging er großer Lippe, tritt vor mich hin, bin ich da, bin ich dort; spricht der Bub gar grausendfach: So soll der Dumme nicht das Schlosswort knacken, ei, ei, ei, Wiedelei.

Zu lange in der Sonne sitzend,
Rotzbengel Rüdiger

[Walter Gruber senior]

Werte Schwester Bernadette,

mir persönlich hilft es, alle wichtigen Daten aufzuschreiben. Immerhin haben Sie sowohl meine Wenigkeit als auch den Herrn von Schnabel und den Herrn Rotzbengel Rüdiger wiedererkannt und sich sogar an unser gemeinsames Wirken auf der “Bibeltreuen Jugend” erinnert. Es scheint mir dies für ein braves Weib durchaus zu genügen.

Sie erneut willkommen heißend
Gruber sen.

[Schwester Bernadette]

Werter Herr Gruber,

dies ist in der Tat, eine hervorragende Idee. Ich werde von nun an alle wichtigen Dinge, zu Papier bringen. So habe ich immer alles zur Hand. Freilich erinnere ich mich an den Werten Herrn Rüdiger, ein Bub noch so jung, aber wohl der Redlichste seiner ganzen Generation. Wären doch alle Buben und Gören so, was für eine herrliche Welt wäre das.

Ihnen dankend,

Schwester Maria Bernadette

[Asfaloths]

Werter Herr Gruber senior!

Sapperlot, die Wiederkehr der Schwester Bernadette hat Sie wohl aus dem Konzept gebracht, haben Sie doch gar einen Anglizismus in das Brett eingeworfen. Das sehr unredliche Wort "Scan" wäre zu übersetzen mit Skanne.

Frl. Bernadette,

Wollen wir hoffen, dass Sie die Wahrheit sprechen. Wenn dem so sein sollte, so begrüße ich Sie herzlich zurück. Sollten Sie jedoch ein Fakir sein, so weise ich Sie schon jetzt vorsorglich darauf hin, dass auf Fakirerei von löblichen Brettmitgliedern die Prügelstrafe sowie die Streckbank von Herrn Dr. von Hellersdorf steht. Freilich haben Sie da aber ja nichts zu befürchten.

Halleluja!

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

[Walter Gruber senior]

Geschätzter Herr Asfaloths,
vielen Dank für den Hinweis! Ich ahnte doch, dass es dafür einen deutschen Begriff gibt, obwohl unser EDV-Mensch das Gegenteil behauptete.
Die Angestellten künftig strenger kontrollierend
Gruber sen.

[G-a-s-t]

Werter Herr Gruber,

ein Erwerb des aktuellen Anglizismenindex zur Bereitstellung in Ihrer Firma sei angeraten.

Mit bester Empfehlung
Gast

[Walter Gruber senior]

Werter Herr Gast,

vielen Dank für den Hinweis! Ich werde unsere Leute dazu anhalten, auch im Bereich des Heimrechnerwesens deutsche oder tirolerische Begriffe zu verwenden.

Mit freundlichem Gruß
Gruber sen.