Ich feiere Hochzeit und lade herzlichst dazu ein.

[Gerard von Loyola]

Werter Herr Scholl,

zur Wahl Ihres zukünftigen Weibes möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren.
Es handelt sich hier um eine sehr schmeichelnde Künstlerin, hat Sie doch gerade im ersten von Ihnen eingestelltem Bilde ein schöneres Antlitz gemalt, als es das Motiv eigentlich hergibt.

Werte Herren Kreuzer und Schmitt,

der wunderschöne Landstrich zwischen Iller, Bodensee und Lech ist auch meine Heimat.
Sie sollten jedes Wort, welches Sie über Bayerisch-Schwaben verlieren, sorgfältigst abwägen. Der Pfad, auf dem Sie wandeln, ist nur von geringer Breite.

Den Heimatverteidigungsrohrstock mit spitzigsten Nägeln versehend,

Gerard von Loyola

[Johann Scholl]

Werter Herr Loyola,

es schmeichelt mir, dass Sie mein Weib ehren, aber Potzdonner, wieso sind Sie der Ansicht, dass eine von meinem schnaften zukünftigen Weib geschaffene Kopie besser sei als das vom HERRn geschaffene Original?

Wütend fragend,

J. Scholl

[Andreas Kreuzer]

Werter Herr Loyola,

ich erlaube mir, Ihr geschriebenes in "gesprochenes" zu übersetzen:

Da wundersche Landstri zwischn Illa, Bodensä und Lech is a mei Hoamad.
Sie soitn jeds Woat, welchs Sie üba Boarisch-Schwobn verliarn, soagfältigst obwägn. Da Pfad, auf am Sie wandeln, is nur vo geringa Broade.

Endlich lernen wir uns mal kennen.

Erfreut,
Ihr A.Kreuzer

[Gerard von Loyola]

Werter Herr Kreuzer,

wie wohltuend sind heimatliche Klänge in den Ohren.
Auch ich bin sehr erfreut, Sie kennenzulernen als Landsmann zwischen Brett-Teilnehmern
aus so exotischen Völkern wie z.B. Westfalen oder Österreichern.

Werter Herr Scholl,

selbstverständlich sollten meine Worte Sie nicht verletzen, allerdings bin ich als anerkannter Kunstkritiker der Wahrheit verpflichtet.
Sollte Ihr zukünftiges Weib allerdings mit Haarschere und Rasiermesser auch derart begnadet umgehen wie mit Pinsel und Zeichenstift, könnte aus Ihnen ein ganz passables Mannsbild werden.

Dem Hochzeitsfoto des Herrn Scholl ohne Haarwildwuchs und Bartgestrüpp hoffnungsvoll entgegensehend,

Gerard von Loyola

[Martin Berger]

Da wundersche Landstri zwischn Illa, Bodensä und Lech is a mei Hoamad.
Sie soitn jeds Woat, welchs Sie üba Boarisch-Schwobn verliarn, soagfältigst obwägn. Da Pfad, auf am Sie wandeln, is nur vo geringa Broade.

Endlich lernen wir uns mal kennen.

Bub Kreuzer,

anstatt hier im Brett jemanden kennenzulernen, sollten Sie lieber die Brettregeln auswendig lernen! Sapperlot, so schön Ihre Übersetzung auch sein mag: Sie war ein Verstoß gegen die Brettregeln. Ich bin wahrlich ein toleranter Mensch, aber Ihr ungehobeltes Verhalten schlägt dem Faß den Boden aus! Für Sie zum Mitschreiben:

§6 Artikulieren Sie sich!
Beiträge mit Rechtschreibfehlern, Dialektsprache, Dummheit, nur einem Wort/Lächlie, Themenabweichungen und Dosenfleisch können zur Verbannung führen.

Sollte ich mich so sehr in Ihnen getäuscht haben? Bislang nahm ich nämlich an, daß Sie dem juvenilen Alter längst entwachsen sind und folgerte daraus, daß Sie des Lesens mächtig sind. Sollten Sie sich nicht benehmen können (oder wollen), wird es mir eine Freude sein, Ihnen den Weg zum Ausgang zu leuchten.

Habedere,
Martin Berger

[Andreas Kreuzer]

Werter Herr Berger,

mein Beitrag war nicht dazu gedacht, die Brettregeln zu verletzen. Daher habe ich die Übersetzung als Zitat veröffentlicht, um den Herrn Schwakowiak darauf vorzubereiten, was ihn erwartet.

Sie haben sicherlich Recht, dass ich ein alter, ungehobelter Sturkopf bin.
Das sagen alle in meiner Gemeinde. Jedoch werde ich auch sehr geschätzt, weil ich eine klare Linie fahre.

Und ich freue mich tatsächlich, den Herrn Loyola kennenzulernen, da er rhetorisch sehr bewandert ist.

Ob Sie den "Hebel" ziehen oder nicht: Auf der Hochzeit von dem Herrn Scholl werde ich
trotzdem anwesend sein.

Ihr A.Kreuzer

[Herbert Schwakowiak]

Liebe Herren,

mit der neuen Sprache werde ich nach einiger Zeit bestimmt gut zurechtkommen. Wenn ich meiner Melanie sage, dass sie die neue Sprache lernen soll, dann macht sie das auch. Habe durch meinen Rohrstock jetzt ein viel größeres Durchsetzungsvermögen bei solchen Dingen. Danke nochmal an Herrn Berger, der mir ja schon vor ein paar Monaten zum Kauf riet.

Lieber Herr Scholl,

mich wollen noch meine Frau und ein paar königsblaue Kumpels auf der Anreise und natürlich auch bei Ihrer Hochzeit begleiten. Dagegen haben Sie doch nichts, oder? Meine Frau wird sowieso eigentlich die ganze Zeit den Schnabel halten und nur sprechen, wenn Sie etwas Schwäbisches für mich übersetzt.

seiner Frau ein schwäbisches Wörterbuch am Montag kaufend

Herbert Schwakowiak

[Johann Scholl]

Werter Herr Schwakowiak,

bringen Sie Ihr Weib und Ihre Mannen nur mit, vergessen Sie aber nicht, dass Ihre Melanie von einem anderen Dorf aus zur Feierlichkeit prozessiert.

Grüß Gott,

J. Scholl

[Johann Scholl]

Werter Herr Schwakowiak,

eine Frage hätte ich noch. Wie viele Männer werden Sie mitbringen und sind dies alle redliche Christen? Falls Sie einige zusammen bekommen, könnten wir neben dem Rohrstockwettbewerb noch einen Wettbewerb zwischen Ventilatoren von Schalke und solchen des FCA durchführen. In den Sinn kommen mir spontan Tauziehen, Dreierhopp und Armdrücken.

Fragend,

J. Scholl

[Benedict XVII]

Werter Herr Scholl,

Sie sollten sich überlegen, Ihres Hochzeitsreise ohne das störende Weib durchzuführen. Die Begleitung durch ein Weib ist mit der Dauer recht ermüdend, eine sinnvolle redliche Diskussion kann schwerlich geführt werden.
Ich möchte Ihnen vorschlagen, einen Rundreise durch töfte Bayerische Klöster durchzuführen, in welchen auch die Tradition christlicher Braukunst noch geehrt wird.
Während Ihrer Rundreise, welche Sie etwa zusammen mit Ihrem Bibelkreis durchführen, könnte sich das Weib bereits nützlich machen.
So muss Ihre Wohnung hergerichtet und geputzt werden, ebenso sind die Folgen der Hochzeitsfeier zu beseitigen.

Wenn Sie von Ihrer Hochzeitsreise zurückkehren, können Sie sich auf ein schönes sauberes Heim freuen und eine schmackhaft zubereitete Mahlzeit genießen.

Vorschlagend

Benedict XVII

[Johann Scholl]

Werter Herr Benedict XVII,

ich danke Ihnen für Ihren töften Ratschlag, eine Reise in die Demokratische Volksrepublik Korea ist jedoch bereits gebucht, wie Sie weiter oben nachlesen können.

J. Scholl

[Gerard von Loyola]

Werter Herr Scholl,

um all die Vorteile, die Ihnen der werte Herr Gleichstellungsbeauftragte genannt hat, trotzdem zu erlangen, könnten Sie den gebuchten Platz Ihrer dann Gemahlin ja an Ihren Beichtvater weitergeben.
Gute Gespräche wären sicher gegeben, für Ihr Seelenheil in dem fremden Land wäre auch gesorgt.
Die Rückkehr in eine blitzblanke Wohnung würde Ihr Herz erfreuen.

Reiseerfahrungen weitergebend,

Gerard von Loyola

[Johann Scholl]

Werter Herr von Loyola,

welch knorke Idee. Mein Pfarrer kann mich dann sogleich bei der Missionsarbeit im fernen Nordkorea unterstützen.

Dankend,

J. Scholl

[Herbert Schwakowiak]

Wie viele Männer werden Sie mitbringen und sind dies alle redliche Christen?

Lieber Herr Scholl,

wie Sie wissen, sind Schalker die wahrscheinlich redlichsten Fußballventilatoren überhaupt. Die vom FC Augsburg sind auch ganz in Ordnung, aber uns können die eben nicht das Wasser reichen! Ich könnte theoretisch ein Dutzend meiner Kumpels mitbringen. Hoffentlich kann einer von denen Schwäbisch! Muss mich mal erkundigen.

In den Sinn kommen mir spontan Tauziehen, Dreierhopp und Armdrücken.

Naja, sehr kreativ klingt das aber nicht! Uns fällt da bestimmt noch was Besseres ein.

vor dem Fernseher sitzend

Herbert Schwakowiak

[Lucius Bellenzier]

Werte Gemeinde, werter Herr Scholl

Herr Scholl, ich wünsche Ihnen alles Gute.

Mir hat sich eine Frage ab dem eigentlichen Fadenthema gestellt, es interessiert mich brennend: ist es nicht lebensgefährlich, in Nordkorea zu missionieren? Ich meine zu wissen, alles andere als der Glaube an den Führer und dessen Familiengeschichte sei nicht zulässig.

Um Verzeihung für das Abschweifen bittend und gespannt auf eine Antwort wartend,

Lucius Bellenzier